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Bayern fordert: Cannabis muss verboten bleiben

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnt davor, Cannabis zu legalisieren. Damit kämpft er gegen die Pläne der Bundesregierung.

Der bayerische Gesundheitsminister verweist dabei auf die USA, wo die Legalisierung in einigen Staaten zu einer Zunahme gesundheitlicher Schäden geführt habe.

Das Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat dazu am 8. Januar 2023 eine Stellungnahme des Ministers herausgegeben.

Bayern gegen Cannabis-Legalisierung

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat vor einer zusätzlichen Belastung des Gesundheitssystems durch die geplante Cannabis-Legalisierung der Bundesregierung gewarnt. “Zwischen 2008 und 2020 haben sich die Fälle von stationär behandelten Psychosen in Verbindung mit Cannabis mehr als verzehnfacht – von 56 Fällen 2008 auf 631 Fälle 2020”, so Holetschek. “Im ambulanten Bereich ist die Zahl der Psychosen durch Cannabiskonsum zwischen 2018 und 2020 um ein Viertel gestiegen, von 1.513 Fällen 2018 auf 2.007 Fälle 2020. Das zeigt deutlich, dass wir mehr Kraft in Prävention und Aufklärung stecken müssen, anstatt Cannabis legal zu machen.”

Der Minister zieht bei seiner Warnung außerdem die USA als Vergleich heran. “Wir beobachten eine ähnlich alarmierende Tendenz steigender Behandlungszahlen in Teilen der USA: Dort ist Cannabis in einigen Staaten wie Colorado legalisiert – und wir sehen, dass sich seit der Legalisierung die Rate der cannabisbedingten Vergiftungsfälle und cannabisbezogenen Krankenhausaufnahmen mehr als verdoppelt hat.” Lesen Sie auch: Dieses neue Museum plant die Stadt Bayreuth beim Hofgarten.




Belastung des Gesundheitssystems

Holetschek verwies auch auf die Kosten für das Gesundheitssystem. “Legale Drogen wie Alkohol und Tabak belasten das System bereits in erheblichem Ausmaß. Es wäre fahrlässig, wenn durch die Legalisierung von Cannabis eine weitere Belastungsquelle hinzukäme.”

Holetschek forderte anstelle der umstrittenen Legalisierung mehr Engagement des Bundes bei der Prävention und verwies auf bayerische Projekte. Der Minister sagte: “Erst Anfang November haben wir ein neues bayerisches Projekt zur systematischen Cannabisprävention an Schulen gestartet. Pro Jahr wollen wir rund 1.500 Schulklassen im Klassenverbund der Jahrgangsstufen 8 oder 9 in Präventionsworkshops mit geschulten externen Fachkräften erreichen. Bis Ende 2024 investieren wir dafür rund 1,6 Millionen Euro.”

Der bayerische Gesundheitsminister warnt: „Cannabis ist in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen die mit Abstand bedeutendste und am häufigsten konsumierte illegale Droge. Zudem ist die Droge für diese Gruppe besonders gefährlich, weil sich das Gehirn noch bis etwa Mitte 20 entwickelt und Cannabis hier zu irreversiblen Schäden führen kann. Deswegen ist Prävention in dieser Altersgruppe besonders wichtig. Die beste Prävention wäre jedoch, die Droge gar nicht erst zu legalisieren.“