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Bayreuth

Bayreuth geschockt von GEMA-Rechnung: 40.000 Euro für Weihnachtsmarkt fällig

Mitten im Sommer schneit eine GEMA-Rechnung für den Bayreuther Weihnachtsmarkt herein. Die Forderung: knapp 40.000 Euro.

Die Rechnung ist damit um knapp 8.000 Prozent höher ausgefallen als erwartet.

Nun fürchtet die Stadt Bayreuth um die Zukunft ihres Weihnachtsmarktes.

Bayreuth geschockt von GEMA-Rechnung für Weihnachtslieder

Die “absurd hohen Forderungen” der GEMA würden “die Zukunft des Bayreuther Christkindlesmarktes in der bisherigen Form” gefährden, klagt die Stadt. Die GEMA-Rechnung hat die Stadt Bayreuth veranlasst, am heutigen Donnerstag, den 17. August 2023, eine Mitteilung an die Medienvertreter zu versenden.

Die Stadt hat nach eigenen Angaben vor wenigen Tagen die GEMA-Rechnung für den vergangenen Weihnachtsmarkt erhalten. Mit einer Forderung von knapp 40.000 Euro. Laut Stadt kam das völlig überraschend – die GEMA-Rechnung habe sich 2019 noch auf 493 Euro belaufen. Lesen Sie auch: Wann fallen die Strompreise in Bayreuth?




“Die Luft weggeblieben”

Die Stadt beklagt eine Kostensteigerung von knapp 8.000 Prozent. “Wie ich die GEMA-Rechnung gesehen habe, ist mir die Luft weggeblieben”, sagt der Bayreuther Rechtsreferent Ulrich Pfeifer. Die enorme Steigerung sei ohne vorherige Ankündigung erfolgt.

Diese unangekündigte Kostenexplosion könnte laut Stadt bundesweit die Weihnachtsmärkte bedrohen – auch in Bayreuth. Der nächste Christkindlesmarkt könnte laut Pfeifer still werden. Oder nur von Liedern begleitet, die nicht GEMA-pflichtig sind – womit beliebte Weihnachtslieder wegfallen würden.

Nicht nur die Weihnachtsmarkte gefährdet?

“Der Stadt bleibt da keine Alternative”, so Pfeifer. “Anpassungen werden unvermeidlich sein. Wir können und wollen derart unverschämt hohe Forderungen nicht auf die Marktbeschicker umlegen.”

Die GEMA-Tarife seien nicht nur ein Problem für die Weihnachtsmärkte. “Letztlich dürfte hiervon nahezu jede Vereins- oder Stadtteilfeier betroffen sein.” Damit drohe ein Stück Kulturgut wegzubrechen.

GEMA: “Wir verstehen die Ängste und Sorgen sehr gut”

Die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) vertritt Musiker und erhebt Gebühren für die Nutzung von deren Musik. Das bt hat bei der GEMA nachgefragt: Wie positioniert sich die Gesellschaft zu den Vorwürfen?

“Wir verstehen die Ängste und Sorgen sehr gut und befinden uns aktuell in direktem Austausch und führen Gespräche mit dem Deutschen Städtetag”, teilt die GEMA gegenüber dem bt mit. Anfang September werde man Lösungen präsentieren, “um entstandene Härten abzufedern und für die Zukunft zu vermeiden”.