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Bayreuth

Bayreuth Baroque: Zahlt die Stadt unnötig viel für das Festival?

Bei der Haushaltsberatung im Stadtrat wurde Kritik an der Finanzierung von Bayreuth Baroque laut.

Nach mehreren kritischen Nachfragen aus dem Stadtrat hat Bayreuths Kulturreferent Benedikt Stegmayer versprochen, mit einem Bericht für mehr Klarheit zu sorgen.

Braucht Bayreuth Baroque 340.000 Euro jährlich von der Stadt?

Die “Barock-Festspiele Bayreuth gGmbH” – der Veranstalter von Bayreuth Baroque – hat vergangenes Jahr 340.000 Euro von der Stadt bekommen. Bei den Haushaltsberatungen am heutigen Montag, den 19. Februar 2024, stand für das neue Jahr wieder die gleiche Summe auf der Liste. Das sorgte für Diskussion.

BG-Fraktionsvorsitzender Stephan Müller hakte bei Kulturreferent Benedikt Stegmayer nach: Sei es nicht so, dass die Produktionen von Bayreuth Baroque hinterher teils auch in anderen Theatern aufgeführt werden? Er wollte wissen, wie viel Geld das Festival dadurch verdient.

Stadträte wollen mehr Transparenz

Für mehr Transparenz bei dem Festival sprach sich auch SPD-Fraktionschef Thomas Bauske aus. Dieses Jahr würde seine Fraktion nochmal für eine Investition in dieser Höhe stimmen, so Bauske, nächstes Jahr könne das aber anders aussehen.

“Das Gebäude gehört uns nicht, sondern dem Freistaat”, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Sabine Steininger mit Blick auf das Markgräfliche Opernhaus. Der Freistaat solle entsprechend mehr zahlen – sie beantragte, nur 300.000 Euro statt 340.000 Euro in den Haushalt 2024 einzuplanen.

Stegmayer hielt der Kritik entgegen: “Es ist von Anfang an das Ziel gewesen, dass unsere Produktionen auch an andere Stätten verkauft werden.” Trotzdem ist das Festival aus seiner Sicht finanziell auf die Investitionen angewiesen. Unterstützung bekam er von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU): “Es gibt praktisch kein Festival, das sich selber tragen kann. Eine gewisse Grundfinanzierung ist wohl notwendig.”

Kulturreferent Stegmayer kündigt Bericht an

CSU-Stadtrat Helmut Parzen zeigte sich ebenfalls als Unterstützer: “Wir können froh sein, dass wir eine zweite Festspielzeit in Bayreuth haben”, sagte er. “Wenn etwas gut läuft, wird es bei uns gleich schlechtgeredet.” Außerdem belebe das Festival nicht nur das Opernhaus, sondern auch die Markgrafenkirchen.

Am Ende einigte sich der Stadtrat mehrheitlich darauf, zumindest in diesem Jahr bei den 340.000 Euro zu bleiben. Stegmayer kündigte an, im nächsten Kulturausschuss einen Bericht vorzulegen – möglicherweise im nicht-öffentlichen Teil.