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Bayreuth

Bayreuth Tigers droht Strafzahlung: wegen Entscheidung von Stadtrat

Der Bayreuther Stadtrat hat dagegen gestimmt, die Gelder für einen Kraftraum im Eisstadion im Haushalt einzuplanen. Dem Verein soll deswegen eine Strafzahlung drohen.

Der Bayreuther Stadtrat hat heute abgelehnt, Geld für die Maßnahme bereitzustellen. Dabei soll der Kraftraum im Eisstadion eigentlich eine Auflage der DEL (Deutschen Eishockey Liga) sein.

Bayreuther Stadtrat berät über Haushalt

Der Stadtrat berät heute, am 2. Februar 2023, über den Haushaltsentwurf für das aktuelle Jahr 2023. Zu den bisherigen Streitthemen gehörte ein neuer Kraftraum im Bayreuther Eisstadion. Im Haushaltsentwurf sind für den Bau 250.000 Euro veranschlagt.

Laut Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) ist es eine Forderung vom Verband, der DEL (Deutschen Eishockey Liga), dass es einen solchen Raum geben muss. “Wenn der Kraftraum nicht ermöglicht wird, drohen bis zu 50.000 Euro Strafzahlungen”, sagt der Oberbürgermeister. Außerdem drohe eine Kürzung der Fördermittel bei der Jugendarbeit. Die Mehrheit des Stadtrates konnte das aber nicht überzeugen.




Stadträte fühlten sich vor den Kopf gestoßen

Aus mehreren Fraktionen kam Kritik – die richtete sich zunächst weniger gegen den Plan an sich, als vielmehr gegen die fehlenden Informationen aus dem Rathaus. Man habe erst durch den Haushaltsentwurf von dem Plan erfahren, hieß es von mehreren Seiten. “Wir kennen weder die Planung, noch haben wir jemals beschlossen, das zu machen”, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Bauske. Auch Karsten Schieseck von der Bayreuther Gemeinschaft (BG) beschwerte sich, dass die Stadträte hier “250.000 Euro vorgesetzt bekommen, ohne Informationen zu haben“.

Baureferentin Urte Kelm hielt dagegen, dass es noch gar keine konkrete Planung gebe. Man kenne nur die Abmessungen des Fitness-Raums und eine grobe Kostenschätzung, die zu den 250.000 Euro geführt hätten.

Soll Bayreuth den Ligaanforderungen nachkommen?

Die Stadträte stritten aber nicht nur über die Informationspolitik der Verwaltung, sondern auch über die Notwendigkeit des Kraftraums selbst. Stadtrat Wolfgang Gruber von Den Unabhängigen (DU) mahnte: Wenn der Stadtrat diese Vorgabe nicht erfüllen wolle, brauche man auch das neue Eishockeystadion nicht planen. Grünen-Stadtrat Klaus Wührl-Struller war dagegen, sich den Anforderungen der DEL zu beugen.

Außerdem erinnerten mehrere Stadträte daran, dass es bereits einen Kraftraum zum Training im Sportzentrum gebe – in Nachbarschaft zum Eisstadion. Der Kraftraum im Sportzentrum ist aber laut Oberbürgermeister Ebersberger nicht benutzbar, weil die Belüftung nicht funktioniere. Sportamtsleiter Christian Möckel fügte hinzu, dass die DEL den Raum im Sportzentrum nicht akzeptiere.

Stadtrat stimmt gegen Bereitstellung der Gelder

Der Stadtrat stimmte schließlich darüber ab, ob der Punkt im Haushalt 2023 gestrichen werden soll. 23 von 43 Stadträten stimmten für eine Streichung. Damit sind die 250.000 Euro für den neuen Kraftraum im Bayreuther Eisstadion nicht eingeplant. Ob der Kraftraum überhaupt kommt und ob die Bayreuth Tigers Strafe zahlen müssen, ist damit ungewiss.