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Bayreuth Tigers: Das plant der neue Investor
von Hans Koch
Das erste Ziel des neuen Tigers-Investors: in der Oberliga bleiben. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit – erst müssen die Gläubiger zustimmen.
Der neue Investor will die Bayreuth Tigers wieder fit fürs Eis machen. Der künftige Geschäftsführer Thomas Lünenborg zeigt im Gespräch mit dem bt seine Pläne auf.
Mit den Tigers um die Oberliga kämpfen
Mit Onesto haben die Tigers einen neuen Investor gefunden. Die Geschäftsführung der Tigers will der Onesto-Gesellschafter Thomas Lünenborg übernehmen. Das erste Ziel für ihn ist der Erhalt der Oberliga-Lizenz.
“Wir haben hierzu bereits Gespräche geführt und von mehreren Personen Unterstützung zugesagt bekommen”, sagt Thomas Lünenborg gegenüber dem bt. Onesto würde nun hart daran arbeiten, alle nötigen Unterlagen rechtzeitig vorzubereiten. Doch damit ist die Kuh nicht vom Eis – es gibt noch eine Hürde zu nehmen.
Gläubiger entscheiden über Zukunft
Lünenborg zufolge stehen die Chancen gut, in der Oberliga zu bleiben. “Rechtlich können wir jedoch erst Verträge abschließen, wenn der Insolvenzplan rechtskräftig ist, so dass die Zeit zwar knapp wird, aber noch ausreichen sollte.”
Die Gläubigervesammlung findet im April statt. Erst wenn die Gläubiger zustimmen, ist die Übernahme durch Onesto beschlossene Sache. “Wir sind jedoch zuversichtlich, dass alle Beteiligten ein Interesse daran haben, dass auch zukünftig in Bayreuth professionelles Eishockey zu sehen ist”, sagt Lünenborg.
Seine Zuversicht begründet er auch damit, dass die Gläubiger durch eine Fortführung der Tigers mit weiteren Einnahmen rechnen könnten, die bei einer Liquidation nicht drin währen.
Warum Onesto die Tigers übernimmt
Wieso will Onesto überhaupt die Tigers retten? “Eishockey begeistert, ich bin seit Jahren Fan dieses Sports”, sagt Lünenborg. Doch es geht nicht nur um ein Liebhaber-Projekt: “Onesto möchte diese Chance nutzen, um Kontakte zu anderen Unternehmen in der Region aufzubauen und die eigene Bekanntheit zu steigern.”
Onesto ist ein in Aichig bei Augsburg ansässiges Softwareunternehmen. Mit der Software von Onesto können Unternehmen unter anderem Geschäftsreisen buchen sowie Flug- und Hotelpreise der verschiedenen Anbieter vergleichen. Auch Zugreisen und Mietwagen lassen sich mit der Software buchen. Onesto verzeichnet jährlich etwa 2,5 Millionen Buchungen. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2000.
“Ziel ist es, das Image der Onesto-Gruppe auf die Tigers zu übertragen – langfristiges, solides Wirtschaften verbunden mit Zuverlässigkeit und Begeisterungsfähigkeit”, sagt Lünenborg.
Auf junge Spieler setzen
Der neue Investor will die Tigers nicht nur finanziell, sondern auch sportlich neu aufstellen, so Lünenborg. “Die Tigers sollen langfristig solide aufgestellt werden, hierbei möchten wir die Fans gerne mitnehmen.”
Daher will Lünenborg auf junge Spieler setzten, “wenn möglich auch aus dem eigenen Nachwuchs.” Er wolle die Fans nicht mit “verrückten” Dingen vergraulen.
Geduld der Fans gefordert
Thomas Lünenborg zufolge ist der sportliche Neu-Aufbau nicht in einer Saison zu bewältigen. “Daher werden die Fans auch etwas Geduld mitbringen müssen und dafür hoffentlich schon bald mit begeisterndem Eishockey belohnt.”
Eine Geschäftsstelle soll es Lünenborg zufolge vorerst nicht geben. “Die Räume in der Opernstraße werden daher nicht übernommen.”
