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Bayreuth Tigers

Bayreuth Tigers: Verhandlungen mit möglichem Investor laufen – Gerüchte bestätigt

Die Gerüchte, wonach eine Investorengruppe die Tigers GmbH retten will, sind bestätigt. Die Verhandlungen laufen bereits.

Ein britischer Unternehmer will die Bayreuth Tigers retten. Das Gerücht hat sich nun bestätigt.

Das bt ist der aktuellen Sachlage auf den Grund gegangen.

Internationale Investorengruppe wendet sich an Bayreuth Tigers

Bereits am gestrigen Dienstag, den 6. Februar, vermeldeten mehrere Medien übereinstimmend, dass eine Gruppe aus Investoren bei den Bayreuth Tigers einsteigen wolle. Insolvenzverwalter Peter Roeger hatte in der vergangenen Woche vermeldet, aktiv auf der Suche nach neuen Geldgebern zu sein.

Bei den mutmaßlichen Kandidaten handelt es sich offenbar um mehrere Beteiligte aus Großbritannien und Kanada.

Die Berichte lösten viele Spekulationen aus, diverse Namen wurden diskutiert. Das bt hat herumtelefoniert und ist den Gerüchten auf die Spur gegangen. Lesen Sie auch: Edeka baut in der Riedingerstraße eine neue “Mall” – diverse Geschäfte ziehen als Untermieter ein.

Tigers-Fan als neuer Investor

Angeblich haben die potenziellen Investoren bereits ihr Interesse bei Peter Roeger bekundet und sich auch selbst an die Medienhäuser gewandt. Ein Name, der dabei stets auftauchte, war der von Liam Hardy.

Gegenüber dem bt bestätigte Hardy, dass er an der Spitze einer Gruppe aus Investoren steht, die sich mit der Tigers GmbH beschäftigt. Aktuell könne man noch nichts Konkretes sagen, aber die Gruppe “liebt die Stadt und liebt die Tigers”, so Hardy.

Hardy, seines Zeichens gebürtiger Brite, ist Geologe und Gründer mehrerer Unternehmen. Laut Medieninformationen hat er selbst einige Jahre in Bayreuth gelebt und scheint dabei die Tigers ins Herz geschlossen zu haben. Auf Facebook posiert er mit Tigers-Mütze in den Bergen.

Ankündigung via Facebook

Aktuell ist Liam Hardy in Wien ansässig und leitet dort die Firma “Ekometall Exploration”, die sich auf die Erforschung von Mineralien in Österreich konzentriert.

Am heutigen Mittwoch, den 7. Februar 2024, teilte der Unternehmer außerdem einen Artikel der Mainwelle über den geplanten Investoreneinstieg bei der Tigers GmbH. Den Post versah er mit der Emotion “…fühlt sich optimistisch”. Damit sollte klar sein, dass Hardy und die anderen Investoren sich auf die Verhandlungen freuen und das Projekt vielleicht schon bald spruchreif ist.

Ungewöhnlicher Schritt in die Öffentlichkeit

Das bt erkundigte sich auch bei Insolvenzverwalter Peter Roeger und der PLUTA Rechtsanwalts GmbH nach den Gerüchten. Laut einem Sprecher hat es tatsächlich bereits Mail-Kontakt zwischen Roeger und einem oder mehreren Interessenten gegeben. Spruchreif sei zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nichts.

Laut dem Sprecher ist es unüblich, dass sich ein potenzieller Investor bereits so schnell und vor Abschluss der Verhandlungen an die Öffentlichkeit wendet. Allerdings seien Sportinsolvenzen auch immer ein Sonderfall.

Offenbar keine Verschwiegenheitserklärung

Für gewöhnlich vereinbare man direkt zu Beginn der Verhandlungen beidseitige Verschwiegenheit. “Das hat hier offensichtlich nicht stattgefunden”, so der Sprecher PLUTA Rechtsanwalts GmbH. Eventuell ist das auch ein Zeichen dafür, dass noch kein konkretes Angebot vorliegt, sondern lediglich unverbindliches Interesse signalisiert wurde.

Der PLUTA-Sprecher betonte ebenfalls, dass Peter Roeger sich für gewöhnlich nicht zu Spekulationen äußere. “Er präsentiert lieber fertige Tatsachen und nennt in laufenden Verhandlungen keine Namen.”

Auch seitens der Tigers GmbH war man nicht bereit, die Namen zu kommentieren. Pressesprecher Alex Vögel verwies lediglich darauf, sich in der Sache an den Insolvenzverwalter zu wenden.

Investor als zweischneidiges Schwert

Ebenfalls diskutiert wurde der Name Fred Ledlin. Der ehemalige Eishockey-Profi und Vater von Tigers-Star Mark Ledlin ist aktuell Jugendtrainer bei den Regensburger Eisbären. Bereits Anfang 2023 wollte Ledlin ins Eishockey investieren und war als Käufer des Eisstadions in Nordhorn (Niedersachsen) im Gespräch. Daraus wurde jedoch letztlich nichts.

Die Fans stehen dem möglichen Investoreneinstieg zwiegespalten gegenüber. Sowohl im Forum der Tigers-Fans als auch bei esbg (Forum für die DEL2 und Oberligen) kommen bei vielen böse Erinnerungen an gescheiterte Investoren-Einstiege bei anderen Teams hoch.

Andererseits wird auch die allgemeine Meinung vertreten, dass man es ohne Investor im deutschen Eishockey schwer habe. Auch die Rolle des Stammvereins EHC in den Verhandlungen und der Zukunft der Tigers GmbH wurde diskutiert. Geschäftsführer Michael Schwellengreber war für eine Stellungnahme (Stand: 12:30 Uhr) leider nicht erreichbar.