Zuletzt aktualisiert am

Uni Bayreuth

Bayreuther Forscher erarbeiten Studie zur Rückkehr in Kitas

Forscher der Uni Bayreuth untersuchen im Rahmen einer groß angelegten Studie, wie sich die Wiederaufnahme der Betreuung in Kindertagesstätten auf Eltern, Erzieher und Kinder auswirkt.

Gesundheitswissenschaftler der Universität Bayreuth beteiligten sich an einer großangelegten Studie zur Wiederaufnahme der Betreuung in Kindertagesstätten. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Universität Bayreuth weltweit zu den besten Unis gehört.

Uni Bayreuth arbeitet mit weiteren Forschern zusammen

Außer der Uni Bayreuth arbeitet noch die Medizinische Hochschule Hannover, das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung und VW an dem Projekt. Die Forscher begleiten und untersuchen die partielle Wiederaufnahme des Regelbetriebs in einigen Wolfsburger Kindertageseinrichtungen. Die Leitung des Bayreuther Projektteils hat Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel. Er ist Geschäftsführer des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften und Inhaber des Lehrstuhls für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften.

 Bayreuther Forscher machen sozial-empirische Studie

Die Partner erstellen zwei parallel laufende Studien. Die erste widmet sich aus medizinisch-epidemiologischer Sicht Kindern, Eltern, Erzieherinnen und Erziehern. Sie werden zunächst anlassbezogen, d.h. aufgrund von Symptomen, getestet. Dabei können Eltern mithilfe eines „Elternbüchleins“ die täglichen Werte ihrer Kinder erfassen und bei auftretenden Symptomen ihre Fragen und Bedenken an eine Wolfsburger Ärztin richten, die dieses Projekt begleitet. Um einen Gesamtüberblick über die Entwicklungen während der Wiederaufnahme des Regelbetriebs zu erhalten, wird zusätzlich unter anderem durch die Bayreuther Wissenschaftler die soziale und psychologische Perspektive in einer sozial-empirischen Studie betrachtet: Wie erleben Kita-Kinder und ihre Eltern die Wiederaufnahme der Kindertagesbetreuung? Fühlen sie sich diesbezüglich sicher oder sind sie eher ängstlich? Und wie lösen Erzieher und Erzieherinnen die Herausforderungen des aktuellen Kita-Alltags?

Telefonische Forschung der Bayreuther Wissenschaftler

Dies sind die Leitfragen, die Dr. Michael Lauerer, Akademischer Rat am Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth, gemeinsam mit seinem Team und den weiteren Forschungspartnern in Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfsburg untersucht. Dabei werden Eltern, Kinder, Erzieherinnen und Erzieher telefonisch interviewt, um ihr Erleben, ihr Sicherheitsempfinden und ihre Präferenzen bei der Wiederaufnahme des Regelbetriebs von Kindertageseinrichtungen zu erfragen und anschließend auszuwerten. Aufgrund der bisher ungeklärten Infektionsgefahr durch den Kitabetrieb können geteilte Erfahrungen helfen, Bedürfnisse besser wahrzunehmen und zu einer verantwortungsbewussten Wiederaufnahme der Kitas beitragen. Gleichzeitig sollen aber auch die Emotionen und Wahrnehmungen der Familien aufgenommen und gehört werden.

Inklusion soll gefördert werden

Beide Projekte laufen seit Montag, den 13. Juli., die Befragungen enden voraussichtlich Ende August. Grundsätzlich können sich Eltern und Erzieherinnen und Erzieher aus allen etwa 60 Kitas in Wolfsburg melden. Insgesamt soll versucht werden, möglichst viele unterschiedliche Kitas zu befragen. Hierfür werden mehr als zehn Kindertagesstätten verschiedener Stadtteile einbezogen und es sollen mindestens 50 Interviews geführt werden. Um die Inklusion zu befördern und möglichst allen Eltern die Möglichkeit zu geben, an der Studie teilzunehmen, sind die Informationen in sieben unterschiedliche Sprachen übersetzt worden.

Freiwillig an Kita-Studie teilnehmen

Für Anfragen zur Testung und Weiterleitung zur ärztlichen Begleitung des Projekts wurde extra eine Telefonhotline „Sichere Kita“ der Stadt Wolfsburg unter der Telefonnummer 05361-285151 eingerichtet. Die Teilnahme an beiden Teilen des Forschungsprojekts ist freiwillig und mit keinen Risiken verbunden. Erste Ergebnisse der Studien werden zum Herbst erwartet. Diese bieten bei Veränderungen im Infektionsgeschehen eine wissenschaftliche Grundlage Maßnahmen zielgerichtet und auf Basis bestehenden Wissens zu treffen. Hiermit wird ermöglicht, gut vorbereitet negative Effekte zu minimieren und gemeinsam mit den Menschen die kommenden Herausforderungen zu überwinden.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

 Redaktion