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Bayreuth
Bayreuther Forscher nutzen Autoabgase zur Medizinherstellung
von Bjarne Bahrs
Forschende der Universität Bayreuth konzipierten einen neuen Ansatz zur Nutzung von CO₂ aus Autoabgasen für die Herstellung von Medikamenten.
Das bt hat mit dem Leiter des Forscherteams, Prof. Dr. Shoubik Das gesprochen.
Autoabgase zur Medizinherstellung
Sie schlagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Ein Forscherteam der Universität Bayreuth hat einen neuen Nutzen für das von Autos ausgestoßene Kohlenstoffdioxid (CO₂) entdeckt. Sie nutzen unreine CO₂-Abgase von Autos zur Herstellung eines wichtigen Stoffes in der Medizinherstellung. Damit kämpfen sie nicht nur gegen die Erderwärmung, sondern erleichtern auch die zukünftige Herstellung vieler Medikamente.
Noch befindet sich die Methode in der Anfangszeit. “Das nächste Ziel ist es, CO₂ dann direkt aus der Luft für die Nutzung zu sammeln”, erklärt Prof. Dr. Shoubik Das. Er leitet das Forscherteam und ist Lehrstuhl für Organische Chemie an der Uni Bayreuth. “Die Methode könnte die Arzneimittelherstellung oder die Feinchemikaliensynthese deutlich nachhaltiger machen.” Lesen Sie auch: Ab sofort ist die Krankmeldung per Telefon wieder möglich.
Was passiert bei der Methode?
Bei dem neuen Ansatz werden Autoabgase für die Herstellung sogenannter Gamma-Lactamen genutzt. Im Normalfall wird dafür reines CO₂-Gas verwendet. Die Gamma-Lactamen können dann für die Herstellung verschiedener Medikamente genutzt werden. “Die Gamma-Lactamen können von Krebsmedikamenten bis zur Malariavorbeugung verwendet werden. Es handelt sich um ein sehr wertvolles organisches Gerüst, für das eine große Nachfrage besteht”, erklärt Das.