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Erdbeben

Bayreuther Helfer in der Türkei: So erleben sie die Katastrophe

Die Türkisch Islamische Gemeinde zu Bayreuth ist in die Türkei gereist, um den Betroffenen des Erdbebens zu helfen, das die Region Anfang letzter Woche heimgesucht hat. Der Vorsitzende der Gemeinschaft berichtet über seine Erfahrungen in der Katastrophenregion.

Das Erdbeben, das vergangene Woche Teile der Türkei und Syriens erschütterte, ist immer noch ein großes Thema in den Nachrichtenmedien. Viele Berichte erscheinen täglich, aber das bt hat mit dem Vorsitzenden der Bayreuther Türkisch Islamischen Gemeinde gesprochen. Der Verein ist am Ort der Katastrophe, um bei den Rettungsmaßnahmen zu helfen.

Vor Ort im Erdbebengebiet in der Türkei

Nach dem Bericht von Ali Tas, dem Vorsitzenden der Türkisch Islamische Gemeinde zu Bayreuth, sind mehrere Gemeindemitglieder und Angehörige von Betroffenen vor Ort in Hatay. Tas sagt gegenüber dem bt: “Es ähnelt einer Apokalypse, die ganze Stadt ist ausgelöscht. Es gibt kein Gebäude, das keinen Schaden hat.”

Seine Worte und die zahlreichen Fotos, die er geschickt hat, verleihen der Situation eine tiefere, persönlichere und noch tragischere Dimension als die Berichte in den Massenmedien. Das Ausmaß der Verwüstung ist erschütternd und mit keiner Naturkatastrophe der jüngeren Vergangenheit vergleichbar. Die persönlichen Fotos bestätigen seine Beschreibung einer “Apokalypse”, in der die Zerstörung praktisch total ist. Lesen Sie auch: Der Bayreuther Oberbürgermeister ruft zu Spenden auf.




Angst vor dem Schicksal vermisster Familienmitglieder

“Viele Menschen warten noch auf ihre Angehörigen, die verschüttet worden sind, um sie begraben zu können”, setzt Tas fort. Er weist auch darauf hin, dass ganze Städte wie Hatay und Maras auf einer Fläche von der Größe Englands wiederaufgebaut werden müssen. Rettungsteams aus der ganzen Welt sind rund um die Uhr im Einsatz “ohne Schlaf und Pause”, um die unter den Trümmern eingeschlossenen Menschen zu finden und zu retten, die noch am Leben sein könnten.

Die Bevölkerung ist aus diesen Städten evakuiert worden; zurückgeblieben sind diejenigen, die auf ihre Angehörigen warten. Der Rest ist außerhalb in Lagern untergebracht. 60 Prozent der Einwohner sind in andere Städte umgesiedelt worden, so Tas.

Tas bittet: “Deutschland sollte wenn möglich ohne eine komplizierte Prozedur Aufenthalt für die Betroffenen gewähren.” Das sollte aus seiner Sicht zumindest für eine bestimmte Zeit gelten, bis der Wiederaufbau erfolgt ist.

Nicht nur die türkische Gemeinde ist vor Ort, auch das Bayerische Rote Kreuz hat zwei Einsatzkräfte letzten Freitag, den 10. Februar 2023, geschickt, mit fünf LKWs mit Hilfsgütern, so die Pressestelle in München gegenüber dem bt. Bislang, so der Sprecher weiter, haben die bayerischen Helfer die Türkei nicht erreicht. Aus dem Bayreuther Bereich des BRK seien bisher keine Helfer vor Ort.