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Bayreuth

Bayreuther Schüler funken zur ISS-Raumstation

Schüler des Bayreuther Gymnasiums Christian-Ernestinum (GCE) haben mit dem ISS-Astronauten Koichi Wakata gefunkt.

Die Bayreuther Gymnasiasten durften dem Astronauten Fragen stellen. Etwa darüber, wie man auf der ISS eigentlich einen Geburtstag feiert.

Das bt war bei dem Funkgespräch vor Ort.

Bayreuther Schüler funken ins Weltall

Die Schüler des Gymnasiums Christian-Ernestinum (GCE) haben heute, am 14. Februar 2023, gegen 11:15 Uhr Kontakt zur internationalen Raumstation ISS aufgenommen. An Bord befinden sich zurzeit sieben Astronauten: drei Amerikaner, drei Russen, ein Japaner. Der Japaner, Koichi Wakata, ist das erfahrenste Crew-Mitglied. Mit ihm haben die Bayreuther Schüler Funkkontakt hergestellt.

Etwa zehn Minuten lang hielt der Kontakt. In dieser Zeit trat ein Schüler nach dem anderen ans Mikrofon und stellte seine Fragen auf Englisch. Koichi Wakata antwortete schnell, präzise und interessiert auf die Fragen der Schüler. Die betrafen sowohl den Alltag auf der Raumstation als auch spezielle Details, etwa die Frage, wie viel Wasser den Astronauten zur Verfügung steht. Lesen Sie auch: In Bayreuth streiten Eltern und Stadt um die Sanierung einer Grundschule.

“Die Erde sieht so wunderschön aus von hier oben”

Die Schüler wollten wissen, welche Schwierigkeiten so ein Weltraumflug mit sich bringt. Die Antwort von Koichi Wakata: “Wir vermissen unsere Familien und unsere Freunde.” Wie oft er mit ihnen Kontakt habe? Jeden Tag telefoniert der Astronaut nach eigenen Angaben mit seinen Angehörigen oder schreibt E-Mails.

Auch auf die Frage, was ihm auf der ISS am besten gefällt, weiß der Astronaut sofort eine Antwort: “Die Erde sieht so wunderschön aus von hier oben.” Und der Sternenhimmel sei noch beeindruckender als von der Erde aus anzusehen. Auch über die Unterbringung könne Wakata nicht klagen, das Schlafen auf der Raumstation sei angenehm, die Luft in der ISS wie auf der Erde.

Schüler lernen über Raumfahrt

Die Schüler haben das Projekt in ihrem naturwissenschaftlich-technischen Unterricht geplant und sich vorher intensiv mit Raumfahrt und Astrophysik beschäftigt. Außerdem haben sie sich mit Amateur-Funk befasst. Zusammen mit dem Bayreuther Ortsverband des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) haben sie zwei Antennen bei der Schule installiert und eine Funkstation im Gymnasium eingerichtet.

Nur drei Liter Wasser am Tag – für Trinken und Waschen

Wie sich im weiteren Gespräch mit den Bayreuther Schülern gezeigt hat, vermisst der Astronaut nicht nur seine Familie und Freunde. “Ein Bad nehmen”, das sei das erste, was er nach seiner Rückkehr machen würde. Auf der ISS habe jeder Astronaut nur drei Liter Wasser pro Tag zur Verfügung – zum Trinken und Waschen. Außerdem vermisse er es, auch mal etwas Frisches zu essen. Immerhin: Sie hätten Dekoration an Bord, um etwa Geburtstage und Weihnachten gemeinsam zu feiern.

Die Schüler fragen den Astronauten auch nach seinen Ansichten zum Weltraumtourismus. Wakata scheint das positiv zu sehen, künftig könnten nach seiner Einschätzung sehr viel mehr Menschen das Weltall bereisen. Nach etwa zehn Minuten ist der Überflug der ISS vorbei, die Stimme des Astronauten wird leiser, das Rauschen lauter. “Vielen Dank. Auf Wiedersehen”, sagt er zum Abschied auf Deutsch.