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Bayreuths Wasserversorgung verzögert Bau der Seilbahn auf dem Ochsenkopf

Bis mit dem Bau der Seilbahn auf dem Ochsenkopf begonnen werden kann, wird es noch länger dauern. Am Donnerstagmorgen (2.7.2020) hat im Landratsamt Bayreuth um 8 Uhr eine Pressekonferenz zum Thema Seilbahn auf dem Ochsenkopf stattgefunden. 

Am Donnerstag (2.7.2020) hat Landrat Florian Wiedemann (Freie Wähler) zu einer Pressekonferenz im Landratsamt Bayreuth geladen. Dabei ging es um aktuelle Entwicklungen der Seilbahn auf dem Ochsenkopf.

Die aktuelle Situation der Seilbahn auf dem Ochsenkopf

Der Bau der Seilbahnen auf dem Ochsenkopf wird noch länger auf sich warten lassen. Der Grund dafür liegt unter anderem in der Wasserversorgung der Stadt Bayreuth. Darüber hat Landrat Florian Wiedemann am Donnerstag (2.7.2020) ab 8 Uhr hat im Landratsamt Bayreuth informiert.

Als der neue Landrat Florian Wiedemann am 1. Mai 2020 seinen Dienst im Landratsamt Bayreuth angetreten hat, dachte er, dass die Kosten das größte Problem beim Bau der Seilbahn auf dem Ochsenkopf werden würden. Auch wenn er schon damit rechnete, dass 2020 wohl nicht mehr mit den Bauarbeiten begonnen werden könne, hoffte Wiedemann darauf, den Auftrag zeitnah vergeben zu können. Doch bis es so weit ist, sei es noch ein weiter Weg.

“Die Seilbahn ist das Leuchtturmprojekt für die Region Ochsenkopf und das gesamte Fichtelgebirge. Mein Ziel: Seilbahnen auf Nord- und Südseite zeitnah realisieren.”

(Landrat Florian Wiedemann über den Bau der Seilbahn auf dem Ochsenkopf)

Für die Südseite wurde keine Bau- und Betriebsgenehmigung genehmigt

Ein Problem: Bei seinem Amtsantritt fiel Wiedemann ein Schreiben vom 10. März 2020 in die Hände. Dort stand, dass nur eine Bau- und Betriebsgenehmigung für die Nordseite genehmigt worden war. Wiedemann möchte jedoch unbedingt beide Seiten umsetzen.

Im Schreiben waren auch die Auflagen für die Wasserwirtschaft aufgelistet. Hierbei seien Ausnahmegenehmigungen bei der zuständigen Behörde zu beantragen. Daher befindet sich Wiedemann derzeit in Gesprächen mit dem Wasserwirtschaftsamt. Das Ziel: eine gute Lösung zu finden. Für die Ausnahmegenehmigung sind Gutachten notwendig. Aus diesem Grund hat er hydrologische Gutachten in Auftrag gegeben.

Wasser für die Stadt Bayreuth von der Südseite des Ochsenkopfs

Auf der Südseite sieht die Situation so aus: Bislang wurde hierfür keine Bau- und Betriebsgenehmigung beantragt. Es gebe lediglich ein Schreiben aus dem Jahr 2018, sagte Wiedemann. Hier wurden die Stadtwerke Bayreuth gefragt, wie sie zum Bau der Seilbahn auf der Südseite stünden. Denn hier sei ein Wasserschutzgebiet, in dem das Wasser für die Stadt Bayreuth gewonnen werde. Die Stadt bezieht knapp 20 Prozent ihres Wassers von der Südseite des Ochsenkopfs.

Ein spezielles Ausschreibungsverfahren für die Seilbahn auf dem Ochsenkopf

Gestern wurde im Landratsamt Bayreuth in einer internen Sitzung ein spezielles Ausschreibungsverfahren für die Seilbahn beschlossen: eines, in dem man verhandeln kann. Wiedemann kündigte an, dieses Verfahren so lange zu strecken, bis die hydrologischen Gutachten vorliegen und die Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamts erfolgt ist.

Für die Südseite sei es zudem wichtig, dass eine Naturschutzprüfung durchgeführt wird. Erst wenn die Ergebnisse dieser Untersuchungen vorliegen, könne man sinnvoll mit der Planung beginnen. Für die Umsetzung sei zudem noch der Förderbescheid der Regierung für Oberfranken notwendig, sagte Wiedemann.

Die hydrologischen Gutachten benötigen noch bis etwa Ende August, sagte Wasserrechtsexperte Dr. Zausig. Hierfür sei aber noch eine wasserrechtliche Zustimmung notwendig. Zu den Kosten des Baus konnte aufgrund der unklaren Situation noch nichts gesagt werden.

Wenn es auf beiden Seiten Zehnergondeln gibt, haben wir ganz andere Synergieeffekte. Wenn es nicht zusammenpasst, wirkt sich das auch auf die Planung der beiden Seilbahnen auf.

(Florian Wiedemann, Landrat)

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt