Zuletzt aktualisiert am

Polizei

Betrüger schlagen am helllichten Tag in Bayreuth zu: Wer hat etwas gesehen?

Trickbetrüger haben an einem Nachmittag gleich dreimal in Bayreuth und Umgebung zugeschlagen. Die Polizei sucht Zeugen.

Zweimal übergaben die Opfer den Betrügern das Geld im Bayreuther Stadtgebiet – am helllichten Tag.

Das Polizeipräsidium Oberfranken hat heute, am 12. Mai 2023, darüber berichtet.

Trickbetrugs-Welle rollt durch Bayreuth

Die Serie reißt nicht ab: Seit Montag sind Trickbetrüger mit Schockanrufen in ganz Oberfranken wieder vermehrt aktiv – und leider immer wieder erfolgreich. Am Donnerstagnachmittag erreichte diese Serie laut Polizei ihren derzeitigen Höhepunkt: knapp 70 Mitteilungen über betrügerische Anrufe gingen bei der Polizei ein.

Die Täter waren in mehreren Fällen erfolgreich – auch zweimal in Bayreuth und einmal in Warmensteinach. In allen drei Fällen ermittelt nun die Bayreuther Kriminalpolizei.

Erster Fall war in Warmensteinach

Zu einer ersten Geldübergabe am Donnerstagnachmittag kam es gegen 14:30 Uhr in Warmensteinach (Landkreis Bayreuth). Das Opfer übergab einen niedrigen fünfstelligen Betrag an einen Unbekannten auf offener Straße im Königsheideweg. Die Täter hatten sich ihm gegenüber als Polizeibeamte aus Bayreuth ausgegeben.

Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben: männlich; zirka 60 bis 70 Jahre alt; etwa 170 Zentimeter groß; kurze graue Haare. Bekleidung: grauer/blauer Anorak und grauer Pullover. Auffällig: Der Geldabholer hinkte leicht.




Geldübergabe bei Bayreuther AOK-Geschäftsstelle

Nahezu zeitgleich gab es eine Geldübergabe im Stadtgebiet Bayreuth: Die Geschädigte aus dem Landkreis war am Handy von den Tätern zur Geschäftsstelle der AOK in Bayreuth (Friedrich-Puchta-Straße) gelotst worden. Dort händigte sie einer angeblichen Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag aus.

Die Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: weiblich; zirka 50 Jahre alt; etwa 165 Zentimeter groß; kurzes Haar. Auffällig: Die Geldabholerin hielt sich einen Schal vors Gesicht.

Hoher Betrag in Bayreuther Karl-Marx-Straße übergeben

Kurz darauf, gegen 15 Uhr, trat nochmals eine weibliche Geldabholerin auf. Diesmal im Bereich der Karl-Marx-Straße. Hier nahm sie einen mittleren fünfstelligen Betrag an der Haustür des Opfers entgegen.

Die Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: weiblich; etwa 155 bis 175 Zentimeter groß. Bekleidung: dunkle Mütze und roter Mantel, dazu eine schwarze Umhängetasche.

Bayreuther Polizei hofft auf Hilfe aus der Bevölkerung

Die Kriminalpolizei Bayreuth bittet in diesen drei Fällen um Hinweise aus der Bevölkerung: Zeugen, die am Donnerstagnachmittag zwischen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge in Warmensteinach, Bereich: Königsheideweg, oder Bayreuth in der Nähe der AOK bzw. in der Karl-Marx-Straße gesehen haben, werden gebeten, sich unter der Tel.-Nr.: 0921/506-0 bei der Kriminalpolizei Bayreuth zu melden.

Immer die gleiche Masche

Die Masche der Schockanrufer ist immer die Gleiche: Angebliche Polizisten oder auch Staatsanwälte geben vor, dass ein Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, oft auch mit tödlichem Ausgang. Dieser Angehörige ist im Hintergrund mit weinerlicher Stimme zu hören, spricht teils selbst am Telefon.

Die Angerufenen werden so getäuscht und massiv unter Druck gesetzt: Sie sollen ihren Kindern oder Enkeln helfen und eine Kaution hinterlegen, um ihnen das Gefängnis zu ersparen.

Erneute Warnung der Polizei

Die Polizei warnt vor dem Hintergrund der neuesten Taten erneut:

  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Seien Sie misstrauisch. Nennen Sie keine persönlichen Daten am Telefon.
  • Spätestens bei Geldforderungen am Telefon das Gespräch sofort abbrechen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Rufen Sie Ihre Angehörigen unter der Ihnen bekannten Telefonnummer an.
  • Beim geringsten Zweifel wählen Sie selbst den Notruf 110.