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Polizei

Schockanrufe in Oberfranken gehen weiter: hohe Geldsumme erbeutet

Die Anzahl der Schockanrufe in Oberfranken lässt nicht nach. Diesmal traf es zwei Senioren in Bamberg, denen ein tödlicher Unfall vorgegaukelt wurde.

Die beiden Senioren wurden am 9. und 10. Mai 2023 um eine Summe betrogen, die wohl insgesamt im sechsstelligen Bereich liegt.

Darüber berichtete das Polizeipräsidium Oberfranken am Mittwoch, dem 10. Mai 2023.

Die Schockanruf Masche

Immer wieder versuchen Betrüger vor allem ältere Menschen mit sogenannten Schockanrufen zu betrügen. Dabei geben sich die Betrüger häufig als Polizisten, Richter oder Staatsanwaltschaft auf und fordern eine hohe Kaution wegen eines tödlichen Unfalls, der angeblich von einem Familienmitglied verursacht wurde.

Die Masche ist bei den Betrügern anscheinend beliebt. So registrierte die Polizei im Großraum Bamberg mehrere solche Versuche am vergangenen Dienstag und Mittwoch. Die meisten Meldungen entpuppten sich als Versuch. Doch bei zwei älteren Mitbürgern in Bamberg hatten die Betrüger Erfolg. Lesen Sie auch: Bedenkliche Entwicklung – Schockanrufe nehmen in Oberfranken zu.




Hohe Geldsumme erbeutet

Beim ersten Betrugsopfer handelt es sich um eine 80-jährige Bambergerin, die einen Schockanruf am Dienstagmittag erhielt. Die Betrüger gaben sich als Polizisten und Staatsanwalt aus und machten dem Opfer glaubhaft, ihre Tochter sei in einen tödlichen Unfall verwickelt gewesen. Daher sei eine Kaution fällig, um die Tochter vor dem Gefängnis zu bewahren. Die Geschädigte übergab einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag an einen Unbekannten. Die Geldübergabe erfolgte noch am selben Tag gegen 14.30 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße in Bamberg.

Ähnlich verlief es bei einem 83-Jährigen aus Bamberg. Auch er sollte eine hohe Kaution bezahlen, um seinen Neffen vor dem Gefängnis wegen eines tödlichen Unfalls zu bewahren. Die Betrüger kontaktierten den Geschädigten am Dienstag und gaben sich als Richter und Staatsanwalt aus. Der 83-Jährige übergab am Mittwoch zwischen 10 Uhr und 12 Uhr Bargeld und Gold im Gesamtwert einer niedrigen sechsstelligen Summe an einen Unbekannten.

Polizei bittet um Hinweise

Die beiden Geldabholer werden wie folgt beschrieben:

Fall 1

  • Männlich
  • Zirka 30 Jahre alt
  • Etwa 165 Zentimeter groß
  • Schlanke Statur
  • Bekleidet mit einem hellen T-Shirt, einer Jeans
  • einem weißen Segelhut mit grünen Streifen
  • führte eine kleine Tasche mit Schlaufe an seinem Handgelenk mit sich

Fall 2

  • Männlich
  • Zirka 30 Jahre alt
  • Etwa 180 Zentimeter groß
  • Dunkle Kleidung
  • Tätowierungen am Unterarm

Die Kriminalpolizei Bamberg bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können oder am Dienstagnachmittag beziehungsweise Mittwochvormittag verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge im Bereich der Friedrich-Ebert-straße gesehen haben, werden gebeten, sich unter der Tel.-Nr.: 0951/9129-491 bei der Kriminalpolizei Bamberg zu melden.

Grundlegende Tipps

Die Polizei bietet grundlegende Tipps, wie Sie im Falle eines Schockanrufes reagieren sollten.

  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf
  • Seien Sie misstrauisch. Nennen Sie keine persönlichen Daten am Telefon.
  • Spätestens bei Geldforderungen am Telefon das Gespräch sofort abbrechen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Rufen Sie Ihre Angehörigen unter der Ihnen bekannten Telefonnummer an.
  • Beim geringsten Zweifel wählen Sie selbst den Notruf 110