Zuletzt aktualisiert am
Bayern
Bayern kritisiert Cannabis-Legalisierung: „grundlegend auf dem Irrweg“
von bt-Redaktion
Die Bundesregierung hat ihre Pläne zur Cannabis-Legalisierung präsentiert. Scharfe Kritik an den Plänen kommt aus Bayern.
Erwachsene sollen künftig bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen dürfen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält das für einen Irrweg – und ist damit nicht alleine.
Die Pläne haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) heute, am 12. April 2023, vorgestellt.
Cannabis soll legal werden – mit Einschränkungen
Erwachsene sollen künftig Cannabis besitzen dürfen, in einer Menge von bis zu 25 Gramm. Auch der private Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen soll erlaubt sein. Außerdem sollen sogenannte „Cannabis-Klubs“ – nicht-gewinnorientierte Vereine – die Droge kontrolliert anbauen und verkaufen.
Der Verkauf in Geschäften ist damit vorerst vom Tisch. Diese Form des Verkaufs soll stattdessen zunächst in Modellregionen und mit wissenschaftlicher Begleitung erprobt werden.
Karl Lauterbach sieht darin Erfolg für den Jugendschutz
„Cannabis ist ein weit verbreitetes Genussmittel“, sagt Gesundheitsminister Lauterbach. „Es wird in Deutschland oft illegal angeboten und genutzt. Damit gefährdet es häufig die Gesundheit. Besonders Jugendliche sind durch Cannabis in ihrer sozialen und kognitiven Entwicklung beeinträchtigt. Trotzdem konsumieren immer mehr Jugendliche die Droge. Die Schwarzmarktware ist häufig verunreinigt und schafft zusätzliche Gesundheitsgefahren. Das können wir nicht länger hinnehmen. Deswegen wagen wir die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene in klaren Grenzen und drängen den Schwarzmarkt zurück, flankiert durch Präventionsmaßnahmen für Jugendliche.“ Lesen Sie auch: So funktioniert das 49-Euro-Ticket in Bayreuth.
Kritik aus Bayern gegen die „Drogen-Clubs“
„Die Ampel ist grundlegend auf dem Irrweg“, hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heute Nachmittag getwittert. „Drogenlegalisierung ist einfach der falsche Weg. Karl Lauterbach schlägt als Gesundheitsminister ernsthaft die Gründung von Drogen-Clubs vor. Das löst keine Probleme, sondern schafft neue. Hände weg von Drogen!“
Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hält sich mit Kritik nicht zurück: „Anstatt sich um Corona-Impfschäden und die Zukunft unserer Landwirte zu kümmern, stellen Lauterbach und Özdemir ihre Pläne zur Cannabis-Legalisierung vor“, schreibt er auf Twitter. „Endlich können Bahnhofsdealer größere Päckchen für die Jugend mitnehmen.“