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Coronavirus

Corona-Regeln in Bayern bleiben bestehen: Sorge um geringe Impfbereitschaft bereitet sich aus

In Bayern bleiben die Corona-Beschränkungen bestehen. Die Politiker haben nämlich Sorge um die geringe Impfbereitschaft.

Das Bayerische Kabinett hat sich heute (Dienstag, 6. Juli 2021) wieder zur Corona-Pandemie beraten. Unter der Leitung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fand die Kabinettssitzung statt.

Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) berichtete im Anschluss die Ergebnisse in einer Pressekonferenz.

Corona-Beschränkungen in Bayern bleiben bestehen

„Es ist momentan deutlich entspannter, sich mit Corona auseinanderzusetzen“, sagte Herrmann zu Beginn seiner Ausführungen. Denn die Lage sei weiter „positiv und stabil“.

Sämtliche Zahlen sinken, es gibt kaum Neuinfektionen. Dennoch warnt Herrmann, da der R-Wert bei 0,8 liege. Kein Landkreis in Bayern liegt über einer Inzidenz von 25. Nur zehn Landkreise liegen über der Sieben-Tage-Inzidenz von 10. Stadt und Landkreis Bayreuth liegen beispielsweise schon wochenlang unter einer Inzidenz von 10 – die Inzidenz bewegt sich dort um 0,0.

Doch das Virus sei noch vorhanden, weil nach seinen Angaben nur noch 9 Landkreise eine Inzidenz von 0 haben – diese Anzahl habe schon mal bei 11 gelegen, sagt Herrmann. 

Impfen im Vorbeigehen in Bayern

„Was habe ich davon, wenn ich geimpft bin?“ Darüber müsse sich die bayerische Regierung nun unterhalten, erklärt Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Nun müsse die Regierung Werbung machen, damit sich Menschen impfen lassen. Denn die Impfbereitschaft sinke. Viele Gesundheitsämter hätten aktuell viele freie Termine.

Holetschek will deshalb das Impfen vereinfachen. „Impfen im Vorbeigehen“ nennt die das Senken der bürokratischen Schwellen. Genaueres gebe es aktuell allerdings nicht.

Keine neuen Corona-Regeln in Bayern

Weiter betont Staatskanzleiminister Herrmann, dass die Delta-Variante gefährlich sei. Deshalb müsse weiter geimpft werden. Das Impfangebot müsse nun auch angenommen werden. Beispielsweise in Bayreuth sind in den kommenden zwei Wochen rund 5.000 Termine in Impfzentren noch frei.

„Wir können nicht entwarnen“, sagt Herrmann. Neue Beschlüsse gibt es deshalb nicht. Die aktuelle Infektionsschutzverordnung bleibt damit bestehen. Die aktuellen Beschlüsse seien verhältnismäßig. Es werde nichts künstlich hochgehalten. Das habe auch das Bayerische Verfassungsgericht vergangene Woche bestätigt, erläutert Herrmann. Einen Plan, wann es weitere Lockerungen geben kann, hat die Bayerische Regierung nicht, sagt der Staatskanzleiminister.

Schulen in Bayern: So geht es in das kommende Schuljahr

Mal wieder stand das Thema Schulen auf dem Programm des Kabinetts. Nach über einem Jahr ging es dabei wieder um Lüftungssysteme und eine Teststrategie, die im Herbst in Schulen stattfinden solle.

Kultusminister Michael Piazolo (FW) erläutert, dass das Absetzen der Maske im Unterricht bisher zu keinem Anstieg der Neuinfektionen geführt hat. Es habe sogar einen Rückgang der Inzidenz gegeben.

Die AHA-Regeln werden auch im kommenden Schuljahr in Bayern gelten. Dazu komme das Lüften und das Testen. Inwiefern Masken eingesetzt werden, ist noch nicht klar. 

Lüftungsanlagen jetzt teilweise von Bayern finanziert

Neu in Grundschulen sollen ab September dann „Pool-Tests“ sein. Das sei für kleinere Kinder angenehmer. An weiterführenden Schulen gibt es weiter Selbsttests. 

Warum es bisher kaum Luftreiniger in Bayern gibt, verteidigt Piazolo: „Lüften ist trotzdem sinnvoll.“ Eine Lüftungsanlage sei nur ein zusätzlicher Schutz. Dennoch trägt nun der Freistaat Bayern 50 Prozent der Kosten für Luftreiniger in Schulen und Kitas, wenn Kommunen diese ordern. 

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann