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Rückblick 2021

Die vier größten Einsätze der Feuerwehr bei Bayreuth: Großbrand, tödlicher Unfall oder Flutkatastrophe

Die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Bayreuth hatten 2021 viele Einsätze. Das bt blickt auf die größten Einsätze zurück.

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu – ein Jahr, in dem die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Bayreuth etliche Einsätze hatten. Das bt blickt mit Kreisbrandmeister Sven Kaniewski auf vier der spannendsten Einsätze zurück.

Laut Kaniewski gab es im Jahr 2021 über 1.170 Einsätze. 704 davon fielen in die Kategorie “technische Hilfeleistungen”. Klassische Brandeinsätze gab es 202. Von sogenannten ABC-Gefahrenlagen, also Einsätzen, bei denen chemische Stoffe eine Rolle spielen, mussten die Feuerwehren 21 bewältigen. Die Einsatzhäufigkeit sei laut Kaniewski vergleichbar mit dem Vorjahr und höher als 2019.

Lkw-Spektakel auf der A9 bei Bayreuth

Ein 30.000 Liter Aceton transportierender LKW verunglückte am Samstag (23. Januar 2021) auf der A9 nahe Spänfleck. Die Folge war ein äußerst personal-, material- und zeitintensiver Einsatz für knapp 200 Kräfte von der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk (THW), der Polizei und dem Rettungsdienst. Zur Bergung des Fahrzeugs musste das Aceton in ein Ersatztransportfahrzeug umgepumpt werden. Dann konnte der umgekippte Auflieger von einer Spezialfirma mit Hilfe von Kränen wieder aufgerichtet und abtransportiert werden.

Schwerpunkte der Feuerwehr waren nach Kaniewskis Angaben hier vor allem die Absicherung der Unfallstelle sowie umfangreiche Brandschutz- und Gefahrgutsicherungsmaßnahmen.

Großbrand auf Bauernhof in Goldkronach

Mit einem Aufgebot von über 300 Kräften, bestehend von Feuerwehren aus dem Landkreis Bayreuth und dem Landkreis Kulmbach bekämpften Einsatzkräfte in der Nacht zum Mittwoch (23. Juni 2021) einen Großbrand im Goldkronacher Ortsteil Leisau. In einem landwirtschaftlichen Anwesen war Feuer ausgebrochen. Bei Eintreffen der ersten Kräfte waren deutlich sichtbare Flammen zu erkennen. Zügiges wie beherztes Handeln waren geboten, teilt Kaniewski mit

Die Rettung von Tieren sowie die Abschirmung der benachbarten und von einer Brandausbreitung bedrohten Wohnhäuser waren gefordert. Zwei Pferde und 30 Hühner konnten einer Tierärztin übergeben werden. Einige der 100 Kaninchen starben allerdigns in dem Feuer. Betroffen waren insgesamt acht Personen. Zwei davon wurden bei dem Feuer verletzt.

Feuerwehr rückt ins Rheinland aus

Die größte Flutkatastrophe in Deutschland forderte Einsatzkräfte aus Bayreuth. Nach einem Ersuchen des von Unwettern schwer getroffenen Bundeslands Rheinland-Pfalz an Bayern machten sich 120 Einsatzkräfte aus Stadt und Landkreis Bayreuth am 20. Juli 2021 mit einer “Spezialkomponente zur Bekämpfung von Hochwasserlagen” auf den Weg ins Gebiet der Flutkatastrophe nach Rheinland-Pfalz.

Hauptsächlich kümmerten sich die Feuerwehrleute laut Kaniewski um das Auspumpen von vollgelaufenen Kellern, Wohnhäusern und Betrieben. Die Bayreuther haben Schlamm und Schrott beseitigt, um Fahrbahnen und Abläufe wieder funktionstüchtig zu bekommen.

Von der Hilfsaktion sind alle Einsatzkräfte gesund und sicher zurückgekehrt, teilt Kaniewski mit. Hinter ihnen liegen “intensive, körperlich wie geistig anstrengende, aber auch emotionale Tage. Alle haben ihr Bestes und Möglichstes gegeben, um vielen in Not geratenen Menschen in diesen schweren Stunden beizustehen und zu helfen, wo es nur geht”.

Unfall bei Bayreuth fordert Todesopfer – zwei Personen eingeklemmt

In der Nacht zum 14. August 2021 forderte ein schwerer Unfall, der mit einem großen Einsatz mehrerer Kräfte verbunden war, ein Todesopfer. Auf der Staatsstraße 2186 bei Obernsees überholte ein 52-Jähriger in Richtung Bayreuth einen Traktor und stieß dabei aus unbekannter Ursache mit einem entgegenkommenden Ford Transit zusammen. Beide Fahrer waren bei Eintreffen der Feuerwehr in ihren massiv beschädigten Autos eingeklemmt, so Kaniewski.

Für den 52-jährigen kam jede Hilfe zu spät, berichtet Kaniewski. Der verletzte Fahrer des Transit wurde von Feuerwehr und Rettungsdienst aus seinem Fahrzeug befreit und schließlich mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

Ausbildungen in der Feuerwehr während Corona

Durch die Pandemie seit dem Jahre 2020 konnten viele Ausbildungen der Feuerwehr nicht stattfinden, wie Kaniewski mitteilt. Auch das Jahr 2021 habe sich schwierig gestaltet. Corona schränkte das Feuerwehrleben erneut sehr ein. Einzug erhielten auf Kreisebene deswegen vermehrt Online-Angebote, bei denen die Ausbildungsinspektion wichtige Lehrinhalte per Videokonferenzsystem vermittelte.

In der zweiten Jahreshälfte fanden unter anderem ein Atemschutz- und ein Maschinistenlehrgang unter coronagerechten Bedingungen statt.

Zum Abschluss des Jahres 2021 bei der Feuerwehr fügt Kaniewski an: “Darauf können sich die Bürgerinnen und Bürger verlassen – ihre Feuerwehren werden da sein, wenn sie gebraucht werden. Wir sind stolz auf jeden einzelnen unserer Feuerwehrleute, die sich allesamt uneigennützig dem Dienst am Nächsten verschrieben haben und sich zum Wohle aller Mitmenschen engagieren!”