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Landkreis Bayreuth

Eisbaden am Fichtelsee: Eisschwimmer organisieren große Spendenaktion

Anlässlich des Eisbadens am Fichtelsee findet eine große Spendenaktion zugunsten eines Kinderhospizes statt. Hier erfahrt ihr, wie ihr helfen könnt.

Im Rahmen des Eisbadens am Fichtelsee ruft die “Ice Crew Fichtelsee” zu einer Spendenaktion auf.

Das bt sprach mit Organisator Nicolai Brückov.

“Ice Crew Fichtelsee” sammelt für Kinderhospiz

Am nächsten Sonntag, dem 11. Februar 2024, findet am Fichtelsee wieder das beliebte Eisbaden statt. Mittlerweile ist das Event schon zur festen Tradition geworden und die Plätze sind bereits ausgebucht.

2022 hat sich vor Ort eine Gruppe leidenschaftlicher Eisbader um Nicolai Brückov zur “Ice Crew Fichtelsee” zusammengeschlossen. Gemeinsam hat man jetzt eine Spendenaktion organisiert, die dem Bamberger Kinderhospiz “Sternenzelt” zugutekommen soll.

Organisator Nicolai Brückov war in der bt-Redaktion zu Gast und hat uns über die Aktion sowie die Tradition am Fichtelsee berichtet. Lesen Sie auch: Eine neue Gaststätte wird schon bald im Alten Schloss in Bayreuth einziehen.

Aus Warmduscher wird Eisschwimmer

Aus einem Scherz wurde 2017 aus dem “Warmduscher” Nicolai Brückov, wie er sich selbst bezeichnete, ein leidenschaftlicher Eisbader. Ein Freund riet ihm damals dazu, den Sprung ins Eiswasser zu wagen, damit er nicht mehr so oft krank werde.

“Ich probiere generell gerne Sachen aus und habe mir dann gedacht, wieso nicht? – und es hat gewirkt, ich war tatsächlich weniger krank!” – so Nicolai Brückov, nicht ohne ein Lachen, gegenüber dem bt.

Der Anfang sei hart gewesen, aber schnell war die Begeisterung da. “Ich habe mir dann auch eine eigene Tonne gekauft”, so Brückov. Der leidenschaftliche Eisbader ist auch schon nur in Badehose durch die verschneiten Schweizer Berge gewandert – an der Seite von Extremsportler Wim Hof, einer Legende des Eisbadens.

Prominente Eisbader

Bei der Wanderung wurden damals auch schon Spenden gesammelt, was Brückov erst im Nachhinein erfuhr. “Es wurden 400.000 Schweizer Franken für Kinder gesammelt”, erinnert er sich.

Auch das Eisbaden am Fichtelsee ist schon immer mit Spenden für Kinder verbunden. Der niederländische Schauspieler Paul Hörmann begründete 2016 das “Neujahrsschwimmen Fichtelgebirge” und hatte dabei stets eine Spendendose aufgestellt.

Der Opernsänger, der auch auf der Luisenburg spielte, unterstützt auch sonst viele soziale Projekte und initiierte unter anderem die Aktion “Kinder-von-Heute”, bei der Flüchtlings- und deutsche Kinder über Themen wie Heimat oder Familie schreiben.

“Wollen etwas beitragen”

Beim Eisbaden stehe auch im Vordergrund, dass man sich seiner eigenen Gesundheit erfreut – es solle aber auch an diejenigen gedacht werden, die eben nicht dabei sein können. “Wir wollten unbedingt etwas Wichtiges beitragen”, so Brückov.

Es war auch schnell klar, dass die Spendenaktion Kindern zugutekommen soll. Nicolai Brückov erklärte gegenüber dem bt, dass er sich für eine Hospizbegleiterschulung angemeldet hatte. “Das war mir dann aber doch zu tough”, erinnert er sich. Er sei beeindruckt davon, was die Leute in dem Job leisten. “Mich hat die Erfahrung sehr fertig gemacht”, so Brückov weiter.

Jetzt ist er umso erfreuter, dass die spontane Aktion in die Wege geleitet wurde. Es sei schnell gegangen, man habe einfach angefangen, herumzutelefonieren. Das Kinderhospiz Sternenzelt ist eine von nur zwei solchen Einrichtungen in Bayern, sodass die Wahl am Ende nicht schwerfiel. So bleibt auch ein gewisser regionaler Bezug gewahrt.

Bequem von Zuhause aus spenden

Mithilfe des abgebildeten QR-Codes gelangt man direkt zu der Spendenaktion der “Ice Crew Fichtelsee”. Alternativ geht es auch über diesen Link ganz bequem zum Spenden.

Das Spendenziel beträgt 1.000 Euro, davon sind aktuell (Stand 2. Februar, 21 Uhr) schon 300 erreicht. “Wenn jeder nur fünf Euro geben würde, würde das schon sehr viel bewirken”, so Brückov. Die “Ice Crew” steht in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen in Bamberg.

Auch beim Eisbaden am Fichtelsee am 11. Februar werden Spendendosen aufgestellt sein, man hofft auf die Mithilfe der Teilnehmer und Besucher.

Quelle: Ice Crew Fichtelsee

“Ice Crew” wächst stetig

Als das Neujahrsschwimmen irgendwann nicht mehr stattfand, fragte Nicolai Brückov selbst am Fichtelsee nach – und wurde enttäuscht. Zunächst war das Projekt “auf Eis” gelegt. Dafür fanden sich in der Region immer mehr Leute, die Interesse am Eisbaden zeigten.

“Am Anfang waren wir drei Leute, die sich zum Eisbaden getroffen haben”, erinnert sich Brückov. Mittlerweile sind es deutlich mehr. Am vergangenen Sonntag erst waren es 20 Eisbader mit weiteren 40 Zuschauern. Und “es kommen immer neue dazu”.

Man merke auch, dass das Eisschwimmen aktuell im Trend liege, berichtet Brückov weiter. Aktuell sind in der Gruppe der “Ice Crew”, die sich 2022 als Gemeinschaft, nicht aber als offizieller Verein, gegründet hat, rund 45 Mitglieder.

Fast 150 Anmeldungen

Gemeinsam hat man dann wieder dafür gesorgt, dass das Eisbaden am Fichtelsee stattfinden kann. Und die Resonanz ist unglaublich: “Wir haben fast 150 Anmeldungen. Ich weiß gar nicht, wohin mit den Leuten”, so Nicolai Brückov. “Eigentlich müssen wir manchen absagen, aber das fällt mir sehr schwer, weil ich mich selber so auf das Event freue”.

Die Spendenaktion, die das Eisbaden in diesem Jahr umgibt, sei eine spontane Aktion gewesen. “Angesichts der Menge an Anmeldungen war uns klar, dass wir irgendwas machen müssen”. Bei einer Umfrage innerhalb der Gruppe wurde dann klar, dass man für eine Gemeinschaft stehen will.

Bei der “Ice Crew Fichtelsee” fühlen sich die Leute gut aufgenommen und wohl. “Wir haben eine sehr positive Dynamik, das sehen die anderen so und ich empfinde es auch so”, erzählt Brückov.

Eisbaden “so groß wie noch nie”

Auch abseits der Spendenaktion wird am Fichtelsee einiges geboten sein. Laut Brückov wird es vor Ort die Bayreuther Fasssauna sowie einen Whirlpool umsonst für alle Besucher geben. Dazu kommen ein großes Gewinnspiel und ein gemeinsames Mittagessen für alle Teilnehmer.

Die örtliche Wasserwacht wird mit 15 Rettungskräften vor Ort sein, erstmals überwacht auch eine Ärztin die Gesundheit der Eisschwimmer. “So groß war das Eisbaden noch nie!”, berichtet Brückov stolz. Dass ihm das Projekt am Herzen liegt, ist mehr als deutlich.

“Wir freuen uns auch, wie offen die Region für das ganze Thema ist”, so Brückov weiter. Man merke die Unterstützung von überall. Sowohl Bürgermeister Sebastian Voit, als auch beispielsweise das Waldhotel unterstützten die Aktion tatkräfigt. Letztere sind sogar Mitorganisator. “Wir hoffen, dass wir einen bleibenden Eindruck hinterlassen”, so Nicolai Brckov abschließend.