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Bayreuth

Eisstadion: Stadt Bayreuth stellt sich gegen EHC-Pläne

Der EHC Bayreuth will Trainingstermine für seine neuen Jugendmannschaften. Die Stadt will die Termine für die Öffentlichkeit freihalten.

Die Stadt hat den Wünschen des EHC Bayreuth nun eine Absage erteilt.

Darüber informiert die Stadt Bayreuth am heutigen Montag, den 16. Oktober 2023.

Streit zwischen Stadt und EHC um Eisstadion

Der EHC Bayreuth hat für die Saison 2023/24 zwei neue Jugendmannschaften angemeldet. Der EHC will nun entsprechend mehr Trainings- und Spielzeiten im Eisstadion belegen. Aus Sicht der Stadt droht damit “der öffentliche Lauf im Eisstadion immer mehr in Bedrängnis zu geraten”.

Der Streit dauert offenbar schon länger. Die Sportkommission der Stadt soll schon im Juni die Wünsche des EHC und der Tigers abgelehnt haben. “Dies wurde den Vereinsverantwortlichen im Anschluss auch so kommuniziert”, schreibt die Stadt in ihrer Mittelung. “Dennoch hat der EHC Bayreuth für die neue Saison im Jugendbereich mehr Mannschaften für den Spielbetrieb angemeldet.”

Weniger Zeit fürs Schlittschuhlaufen?

Der EHC wolle dabei Zeiten für sich beanspruchen, in denen sonst die Öffentlichkeit Schlittschuhlaufen könne, so die Stadt. Bis zu 16 Termine für die Öffentlichkeit würden verlorengehen – und zwar an Freitagabenden und Sonntagen. Gerade diese Termine seien bei Familien mit kleinen Kindern sehr beliebt.

Die städtische Sportkommission hat den Wünschen des EHC nun eine Absage erteilt. “Gerne will die Stadt ihre Eishockeyvereine und hier speziell den Jugendbereich nach Kräften unterstützen”, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Doch das Schlittschuhlaufen sei ein wichtiges Freizeitangebot. “Dieses Angebot kann durch die Belange des Vereinssports nicht immer weiter eingeschränkt werden.”

Derzeit belege der öffentliche Lauf das städtische Eisstadion pro Woche zu 25 Prozent. Der Eishockeysport habe 54 Prozent zur Verfügung, 13 Prozent seien für Schulen und die Universität reserviert, der Rest für Wartungsarbeiten.

EHC bangt um neue Jugendmannschaften

Enttäuscht von der Absage zeigt sich der EHC-Vorsitzende Michael Schwellengreber. “Dadurch haben wir das Problem, dass wir die Spieler nicht gut ausbilden können”, sagt er. “Es könnte auch Probleme mit dem Ausbildungsprogramm des Deutschen Eishockey-Bundes geben.” Dort sei geregelt, wie viele Trainingsstunden mindestens nötig sind.

Der EHC habe eine U11- und eine U13- Mannschaft neu gegründet, so Schwellengreber, mit insgesamt rund 65 jungen Spielern. Im schlimmsten Fall müsse man die Mannschaften wieder auflösen.

“In der Vergangenheit wurden die Fehler gemacht”

Der EHC-Vorsitzende will die Schuld aber nicht bei den heutigen Entscheidungsträgern suchen: “Ich habe Verständnis dafür, dass die Stadt so viele öffentliche Termine wie möglich beibehalten will.”

Die Versäumnisse liegen aus Schwellengrebers Sicht weiter zurück. “In der Vergangenheit wurden die Fehler gemacht”, sagt er. Man hätte längst eine zweite Eisfläche schaffen können – sie sei schon vor 20 Jahren im Gespräch gewesen.