Zuletzt aktualisiert am

Bayreuth

Erhöhung der KiTa-Beitrage in Bayreuth wird nicht abgemildert

Beschwerden hatten keinen Erfolg: Eltern, die ihre Kinder in der Stadt Bayreuth in Krippe, Kindergarten oder Hort betreuen lassen, müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. 

Es herrscht Ernüchterung und Enttäuschung bei den Elternvertretern der Bayreuther Kindertagesstätten: An den Beitragserhöhungen, die in allen 40 Einrichtungen in der Stadt ab September 2024 geplant sind, ist nichts mehr zu rütteln. Im Durchschnitt werden die Beiträge pro Kind um 50-60 Euro pro Monat steigen. Wie hoch die Beiträge konkret sein werden, lässt sich nicht pauschal sagen, weil das je nach Alter der Kinder, nach Buchungszeit und auch nach der wirtschaftlichen Situation der Eltern unterschiedlich bewertet wird.

Was kostet ein KiTa-Platz in der Stadt Bayreuth

Die Kosten für einen Hortplatz belaufen sich bei einer Buchungszeit von 4-5 Stunden pro Tag auf knapp 200 Euro monatlich. Für Krippenkinder (bis 3 Jahre) müssen Eltern bei 4-5 Stunden Buchungszeit je nach Einkommen mit 160 oder 260 Euro pro Monat rechnen. Geht das Kind ab 3 Jahren in den Kindergarten fallen für 4-5 Stunden Betreuungszeit knapp 100 Euro im Monat an. Für Eltern mit mehreren Kindern gibt es Entlastungen von 20 Euro beim ersten Geschwisterkind in der gleichen Einrichtung und 50 Euro beim zweiten Geschwisterkind. Wer sich den Elternbeitrag nicht leisten kann, kann einen Antrag bei der Stadt stellen, damit dieser gemindert oder übernommen wird.

Im Gegensatz zu vergleichbaren Städten seien diese Preise moderat, so der 3. Bürgermeister Stefan Schuh.

Kritik der Elternvertreter

Was den Vertretern der Elternschaft sauer aufstößt ist zum Einen die plötzliche Kostensteigerung. In der Vergangenheit war der Beitrag immer nur um wenige Euro erhöht worden. Zum Zweiten ist es die Art und Weise wie die Erhöhungen kommuniziert wurde. Die Eltern waren lediglich über ein kurzes Begleitschreiben über die Höhe der Gebühren informiert worden. 2. Bürgermeister Andreas Zippel hatte bereits in der vergangenen Woche angemahnt, dass die Elternvertreter eigentlich vor einer solchen Erhöhung informiert werden müssen. Und auch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger räumt unumwunden ein: Die Kommunikation hätte anders laufen müssen.

Grund für die Erhöhung: Steigende Gehälter, Energiekosten und Wegfall des Personalkostenbonus

Man gönne dem Personal die tarifgemäßen Anpassungen, betont Sebastian Machnitzke von der Elternschaft. Er befürworte ganz im Gegenteil, dass Erzieherinnen und weitere Mitarbeitende in den Einrichtungen gerecht bezahlt werden. Ihm fehle allerdings die Aufschlüsselung welche Mehrkosten die aktuellen Tariferhöhungen tatsächlich nach sich ziehen. Und was die Energiekosten angeht, so ergänzt Christoph Bönisch, der ebenfalls für die Eltern spricht, dass viele KiTa-Gebäude energetisch in zu schlechtem Zustand seien. Hier sei die Stadt gefordert zu sanieren, damit die Energiekosten sinken. Eine staatliche Förderung, die in den letzten Jahren an viele Einrichtungen geflossen ist, ist der Personalkostenbonus. Dieser läuft Ende des Jahres aus. Auch diese fehlenden Einnahmen müssen irgendwie ersetzt werden, heißt es von Seiten der Träger.

So werden die Elternbeiträge festgelegt

Die Elternbeiträge werden in Bayreuth in einer Trägerversammlung festgelegt. An dieser nehmen die verschiedenen Träger der 40 KiTas in Bayreuth teil. Dazu zählen unter anderem die Diakonie, das BRK, die AWO, die katholische Kirche, die Stadt Bayreuth und einige kleinere weitere. In der Trägerversammlung werden unter anderem auch die Elternbeiträge festgelegt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Elternbeiträge im gesamten Stadtgebiet gleich hoch sind. Die Elternvertreter würden in dieser Runde gerne mitreden und eingebunden werden. Das ist bislang nicht vorgesehen.

Gesamtelternbeirat KiTa für Bayreuth geplant

Um die Eltern der 3880 Kinder in Bayreuther Kindertageseinrichtungen künftig einbeziehen zu können, soll ein Gesamtelternbeirat bestimmt werden, der für die Elternbeiräte aller Einrichtungen in der Stadt sprechen kann.

Auch wenn sich an der Höhe der Elternbeiträge nicht mehr rütteln lässt: Zumindest Anpassungen beim Geschwisterbonus soll es noch geben: Der Geschwisterbonus soll künftig auch einrichtungsübergreifend gewährt werden und nicht nur dann, wenn Geschwister innerhalb einer Einrichtung betreut werden. Und er soll prozentual gewährt werden, damit künftige Erhöhungen fairer gestaltet werden.