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Coronavirus

Grundschule im Kreis Bayreuth reißt wegen Coronavirus Wände ein

Das Kultusministerium hat einen Vier-Stufen-Plan wegen des Coronavirus erstellt. Um diesen Plan bestmöglich erfüllen zu können und gleichzeitig den Schülern eine möglichst angenehme Corona-Schulzeit zu ermöglichen, reißt die Grundschule in Bischofsgrün zwei Wände ein. 

Die Grundschule in Bischofsgrün reißt wegen den Corona-Auflagen Wände ein. Und zwar für ihre Schüler. Eine andere Schule im Landkreis Bayreuth steht in dieser Zeit auf der Kippe, weil es nicht genügend Schüler gibt. Eine Politikerin fürchtet die dauerhafte Schließung der Schule.

Grundschule in Kreis Bayreuth reißt wegen Corona Wände ein

“Wir haben uns Gedanken gemacht, nachdem das Kultusministerium den Vier-Stufen-Plan wegen Corona erstellt hat”, sagt Schulleiterin Yvonne Schoberth dem bt auf Nachfrage.

Die letzte Stufe “vier” dieses Plans tritt in Kraft, wenn sich pro 100.000 Einwohner 50 Menschen innerhalb von sieben Tagen mit dem Coronavirus infizieren. In diesem Fall wird in allen Schulen wieder auf Distanzunterricht – Homeschooling –  umgestellt.

Der Distanzunterricht wäre aber gerade in der ersten Klasse fatal, denkt Schulleiterin Yvonne Schoberth. “Die Erstklässler wissen ja noch nicht, wie Schule genau abläuft”, sagt sie. Zudem sei die Belastung für Eltern auch sehr hoch. Bei vielen Eltern ist der Urlaub aufgebraucht. Unbezahlt für die Betreuung der Kinder frei zu nehmen, sei eine finanzielle Belastung. “Viele Eltern sind sehr besorgt deswegen”, sagt Schoberth.

Grundschule Bischofsgrün reißt Wände ein

Deswegen hat sich die Schulleitung etwas einfallen lassen. “Unsere baulichen Maßnahmen zielen hauptsächlich auf die Stufen Zwei und Drei ab”, sagt Schoberth. Die Maskenpflicht während des Unterrichts will die Schule unbedingt vermeiden. “Wir haben doppelt so viele Klassenzimmer wie Klassen.”

Deswegen könne die Schule zwei Wände einreißen. “Wir reißen die Wände zwischen zwei Klassenzimmern im Erdgeschoss und im ersten Stock ein”, erklärt Schoberth. In diesen vergrößerten Räumen könne die Schule den Mindestabstand garantieren und so die Maskenpflicht verhindern.

Vier-Stufen-Plan des Kultusministeriums in Bayern

Die erste Stufe greift dann, wenn einzelne Corona-Fälle oder Verdachtsfälle in Klassen oder an einer Schule auftreten. Die Maßnahmen werden dann zwischen Schulleitung und Gesundheitsamt besprochen. Im schlimmsten Fall wird eine Klasse 14 Tage vom Unterricht ausgeschlossen, sagt die Schulleiterin.

Die zweite Stufe bezieht sich auf das Infektionsgeschehen im Landkreis und nicht mehr nur an der Schule selbst. Diese tritt ab 20 infizierten Menschen pro 100.000 Einwohnern in Kraft. Dann müssen Schüler und Lehrkräfte auf den jeweiligen Sitzplätzen während des Unterrichts einen Mundschutz tragen. Eine Alternative ist ein garantierter Mindestabstand von 1,5 Metern. Stufe Drei gilt ab 35 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Der Mindestabstand wird zur Pflicht.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler