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Bayreuth

Große Pläne für Photovoltaik im Bayreuther Stadtgebiet – Kommt es zu spät?

Im Bayreuther Stadtgebiet sollen in drei Bereichen bald im großen Stil Photovoltaikanlagen gebaut werden.

Die Stadt Bayreuth will im großen Stil Photovoltaikanlagen bauen.

Das Projekt wurde im Bauausschuss vorgestellt.

Klimaziele müssen erreicht werden

Ulrich Meyer zu Heiligen, Leiter des Stadtplanungsamts, hat in der Sitzung des Bauausschusses am heutigen Dienstag, dem 12. Dezember 2023, die Pläne für den Ausbau vorgestellt. Bereits seit 2022 sei man mit dem Projekt beschäftigt, Umwelt- und Stadtplanungsamt arbeiten gemeinsam daran.

Den Ausbau halte man für “sinnvoll”, so Meyer zu Heiligen. Sowohl in Anbetracht der klima- und energiepolitischen Ziele, als auch für die generelle Förderung erneuerbarer Energien.

Das Fraunhofer-Institut hat anhand mehrerer Kriterien drei größere Freiflächen-Bereiche ermitteln können, in denen Photovoltaikanlagen besonders gut umsetzbar wären. Lesen Sie auch: Das Eisstadion wird so schnell keinen Kraftraum bekommen – im Bauausschuss gab es eine hitzige Diskussion.

Drei große Areale im Stadtgebiet gefunden

Meyer zu Heiligen spricht bei dem Vorhaben von einem “gesamtstädtischen Konzept” – kein Wunder, dass die von Fraunhofer ausgewertete, passende Fläche, insgesamt rund 2,6 Prozent der Stadtfläche ausmacht. Die Flächen sind aktuell im Nutzungsplan als “Freiflächen” deklariert.

Bereich eins verläuft entlang der A9 von St. Johannis bis Wolfsbach. An dieser Strecke könnten an mehreren Stellen Panels angelegt werden. Bereich zwei verläuft entlang der Saas, oberhalb der Bärenleite. Der dritte Bereich liegt direkt an der Bahnstrecke in Richtung Weiden-Neuenmarkt-Wirsberg, südlich von der Lohengrin-Therme.

In allen drei Arealen gibt es nach den Kriterien von Fraunhofer “möglichst wenig Konflikte”, sodass hierbei ohne große Mühen Photovoltaikanlagen gebaut werden könnten.

Kritik an Stadtwerke-Solarpark

Für den Bereich eins gibt es sogar eine Sonderregelung: Für Bauten innerhalb von 200 Metern neben der Autobahn sind laut Meyer zu Heiligen keine ausführlichen Bebauungspläne nötig – mithilfe einer Beschleunigung des Vorhabens, für das sich der Ausschuss ausgesprochen hat, könnten die Planungen hier schnell vorangehen.

Kritik gesehen wurde dagegen die Planung des “Solarpark Saas”. Dieser wurde von den Stadtwerken Bayreuth in Auftrag gegeben und soll in Zukunft grünen Strom für die geplanten Wasserstofffahrzeuge liefern. Die Fläche würde rund 126.000 qm umfassen

Sabine Steininger (B90/Grüne) sieht den Solarpark kritisch. Man habe in der Vergangenheit versäumt, in dem Areal Agri-Photovoltaik einzurichten. Stattdessen würde jetzt das “Millionengrab” Wasserstoffstrategie damit gefördert werden.

Schritt richtig, aber “spät”

Die Einrichtung von Agri-Photovoltaikanlagen, bei der Flächen gleichzeitig landwirtschaftlich, als auch für Solarenergie genutzt werden, sei laut Meyer zu Heiligen generell schwierig.

Grundsätzlich zeigte man sich im Bauausschuss erfreut über die Pläne, war sich aber auch einig, dass die Stadt Bayreuth “spät dran” sei. Die geeigneten Gebiete werden als Nächstes im Flächennutzungsplan entsprechend angepasst, dann geht es weiter mit konkreten Planspielen.

“Nur weil die Areale geeignet sind, heißt das nicht, dass da jetzt umgehend gebaut wird”, erklärte Meyer zu Heiligen. Das Konzept könne man darüber hinaus jederzeit überarbeiten. Gleichzeitig sehe man sich auch weiter nach geeigneten Flächen um.