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Bayreuth

Jahr der Entscheidung für die Bayreuther Festspiele – Wie geht es weiter?

Die Bayreuther Festspiele stehen vor entscheidenden Wochen. Freistaat sowie Bund wollen eine größere Rolle spielen – vor allem finanziell.

Für die Richard-Wagner-Festspiele stehen entscheidende Monate bevor.

Davon berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa).

Bleibt Katharina Wagner?

Zuletzt wurde vor allem die Frage nach einem Sparkurs für die Festspiele auf dem Grünen Hügel diskutiert. Kulturreferent Benedikt Stegmayer betonte noch im November im Stadtrat, dass die Festspiele in gewohntem Umfang stattfinden werden. Dennoch gibt es einige Baustellen und offene Fragen für die Zukunft.

Nicht nur steht dabei die Frage nach der Finanzierung, auch endet der Vertrag von Leiterin Katharina Wagner 2025. Über eine Verlängerung muss noch gesprochen werden. Die Nachfahrin Richards Wagners hatte zuletzt grundlegende, strukturelle Änderungen gefordert – doch dafür fehlt aktuell das Geld.

Vor dem 150-jährigen Jubiläum im Jahr 2026 gibt es also einiges zu klären. Laut der Deutschen Presseagentur haben sich neben OB Thomas Ebersberger auch  Kulturministerin Claudia Roth (B90/Grüne) sowie der bayerische Kunstminister Markus Blume (CSU) zu den Festspielen geäußert. Lesen Sie auch: Ein Bayreuther Modelabel hat den Patienten der Erlanger Kinderklinik Kleidung gespendet.

Neue Aufteilung bei Finanzierung

Aktuell teilen sich der Freistaat Bayern, der Bund, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth die Finanzierung. Letztere verkündeten aber aufgrund finanzieller Einbußen, deutlich weniger beitragen zu können.

Für Ministerin Roth müsse dies gleichbedeutend mit einem stärkeren Engagement des Bundes. Gemeinsam mit der neuen bayerischen Landesregierung würden aktuell Gespräche geführt werden, um den fehlenden Anteil der Freunde von Bayreuth auszugleichen.

Auf diesem Weg könne man dann die geplanten und geforderten Veränderungen bei den Festspielen vorantreiben. Laut Roth sei es ein großes Ziel, Katharina Wagner durch neue Strukturen unterstützen zu können.

Ein breiteres Publikum ansprechen

Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger begrüße laut dpa die Veränderungen. “Das kann auch Vorteile mit sich bringen”, sagte er in Bezug auf die Einsparungen der Freunde von Bayreuth. Durch die geplante Übernahme von Bund und Land sei man bei den Festspielen in der Lage, das Geld anders zu investieren.

Zum Beispiel für Katharina Wagners Zukunftspläne. Wie Claudia Roth betonte, wolle Wagner schon seit längerer Zeit neue Formate anbieten und so ein breiteres Publikum ansprechen.

Angesichts des auslaufenden Vertrages ist es sicherlich von großer Wichtigkeit, dass alle Beteiligten entsprechend schnell handeln, um den Wagner-Festspielen eine sichere Zukunftsperspektive zu verschaffen.

Bayreuth soll “weltweit Maßstäbe” setzen

Bayerns Kunstminister Markus Blume sicherte gegenüber der dpa die Unterstützung des Freistaats zu. Man wolle sich “finanziell noch stärker einbringen”. Er gehe weiterhin davon aus, dass “der Bund hier mitzieht”.

An Katharina Wagner hat er dabei hohe Erwartungen für ihr Zukunftskonzept. Die Bayreuther Festspiele seien von hohen Erwartungen umgeben, an denen man sich “immer wieder neu künstlerisch” orientieren müssen. Das neue Konzept solle zeigen, dass Bayreuth “weltweit Maßstäbe” setzen kann.

Da die Verhandlungen über eine neu-strukturierte Finanzierung laut Roth positiv voranschreiten, kann vielleicht schon bald mit einer Entscheidung gerechnet werden. Dann wird sicher auch zeitnah über Katharina Wagners Vertrag geredet werden.