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Kläranlage

Kläranlagen beklagen Lieferengpässe: Wie ist die Situation in Bayreuth?

Deutschlandweit kommt es in Kläranlagen zu Lieferengpässen bei Chemikalien. Doch wie schaut die Situation in Bayreuth aus?

Zahlreiche Kommunen, Abwasserbetriebe und Wasserverbände sind derzeit von Lieferengpässen von bestimmten Chemikalien zur Reinigung des Abwassers betroffen.

Wie sieht es aber in den Kläranlagen von Bayreuth aus? Das bt hat bei der Stadt Bayreuth nachgefragt.

Lieferengpässe auch in Bayreuth?

Deutschlandweit kommt es derzeit bei der Lieferung von bestimmten Eisen-Fällmitteln zur chemischen Phosphor-Elimination zu Engpässen. Allerdings können der Vertragspartner und der Lieferant des städtischen Klärwerks dieses noch beliefern, so die Stadt Bayreuth.

Dazu kommt, dass das Klärwerk der Stadt Bayreuth Phosphor zu 90 Prozent biologisch in der biologischen Reinigungsstufe eliminiert. Aus diesem Grund ist die chemische Fällung nur bei bestimmten Betriebszuständen notwendig. Dies erklärt Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt Bayreuth.
Zukünftig versucht der Stadtbauhof, als die zuständige Dienststelle des Klärwerkes, auf ein anderes Fällmittel auf Aluminium-Basis umzustellen. Zum Einsatz kommen würde dies dann, wenn Eisen-Fällmittel nicht mehr geliefert werden können. Lesen Sie auch: Auch bei Kinderarzneimitteln gibt es einen Versorgungsnotstand. 




Wie gefährlich ist Phosphat für Menschen?

Mehrere norddeutsche Bundesländer dulden aufgrund der Lieferengpässe mittlerweile eine Überschreitung des Einleitegrenzwertes. In Bayern sei dies aber nicht der Fall. “Derzeit liegen der Stadt auch keine Informationen vor, wonach auf Landesebene oder seitens des Wasserwirtschaftsamtes Hof als zuständiger Aufsichtsbehörde geplant ist, den Phosphor-Grenzwert bei der Abwasserreinigung hochzusetzen”, so Oppold. Auch gibt Oppold an, dass es derzeit nicht zu erwarten ist, dass das Klärwerk den Phosphor-Grenzwert nicht einhalten könnte.

Ein Mitarbeiter eines Klärwerkes im Landkreis Bayreuth gibt dem bt gegenüber auch an, sollte doch mehr Phosphat in die Flüsse geleitet werden müssen, hätte dies keine Auswirkungen auf Mensch oder Tier. Phosphat sei ein Nährstoff und nicht giftig. Allerdings würde es in den Flüssen das Algenwachstum steigern. Wir als Bürger würden aber wie gesagt nichts davon merken.