Zuletzt aktualisiert am

Coronavirus

Kommt die allgemeine Impfpflicht nun doch? Holetschek fordert neuen Vorstoß der Regierung

Teaser

Klaus Holetschek, Gesundheitsminister im Freistaat Bayern, sieht das Thema der allgemeinen Impfpflicht offenbar auch nach dem gescheiterten Votum im Bundestag Anfang April noch nicht vom Tisch.

In einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums fordert er einen erneuten Vorstoß zu dem Thema.

Holetschek fordert neuen Versuch bei Impfpflicht

“Uns allen muss klar sein: Am besten sind vulnerable Gruppen dann geschützt, wenn sich möglichst viele Menschen impfen lassen”, lässt Holetschek in der Pressemitteilung vom Ostermontag, 18. April 2022, verlauten. Mit diesem Ausspruch appelliert der Gesundheitsminister deutlich an die Bundesregierung, die Frage um die allgemeine Impfpflicht nicht mit “nein” beantwortet stehen zu lassen.

Sollten sich zu wenige Menschen impfen lassen, dann müsse man Holetschek zufolge “auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf den Prüfstand” stellen. Alles andere wäre denjenigen gegenüber unfair, die seit zwei Jahren an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen. Lesen Sie auch: In Bayreuth brachte die einrichtungsbezogene Impfpflicht nur wenige Zahlen mit sich.




Fortschritt bei Pflegekräften

In der Mitteilung informiert Holetschek auch über den Fortschritt der Impfquote bei Pflegekräften. Seinen Angaben zufolge seien 91,9 Prozent der Pflegekräfte mindestens zweimal geimpft, also “grundimmunisiert” und 6,5 Prozent komplett ungeimpft. Insgesamt 64,4 Prozent hätten demnach außerdem ihre Drittimpfung erhalten.

Weiterhin liege die Impfquote in der Pflege insgesamt deutlich höher in der Gesamtbevölkerung. Das liege daran, dass “unsere Pflegekräfte sich ihrer Verantwortung bewusst” seien und nicht nur sich selbst und ihre Angehörigen, sondern auch diejenigen schützen, um die sie sich Tag für Tag kümmern.

Impfpflicht im Bundestag gescheitert

Am 7. April liefen im Bundestag Abstimmungen zu diversen Impfpflichtvorschlägen. Ein Kompromissentwurf für eine Impfpflicht ab 60 Jahren, den auch Kanzler Olaf Scholz unterstützt hatte, war komplett gescheitert, genau wie ein Antrag, der die Impfpflicht grundsätzlich und gänzlich ablehnte.