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Richard-Wagner-Festspiele Bayreuth

„Augmented Reality“ bei den Festspielen: Was Markus Söder von der Brille hält

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigt sich nicht überzeugt von den AR-Brillen – im Gegensatz zu Katharina Wagner.

Die neue Bayreuther “Parsifal”-Inszenierung setzt “Augmented Reality”-Brillen ein. Diese Brillen lassen die Zuschauer digitale Effekte sehen, die sich mit dem realen Bühnengeschehen vermischen.

Über die Wirkung gehen die Meinungen auseinander.

„Einen Versuch war es wert“

Ministerpräsident Söder ging in seiner Festrede nach der „Parsifal“-Premiere auf die AR-Brillen ein: „Na ja, wie soll ich es sagen? Einen Versuch war es auf jeden Fall wert.“ Sein eher nüchternes Fazit: „Man hat irgendwelche toten Bäume gesehen, irgendwelche Fliegen, irgendwelche Schmetterlinge. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es mehr eine Erfahrung ist für bestimmte Substanzen, die man nicht einnehmen soll.“ 

Dennoch bezeichnete er die Brillen als „tolle Idee“ und als mögliches „Zusatzgeschäft“. Zudem sei es ein gutes Werbe-Instrument gewesen, die Brillen nur an 330 von rund 1.900 Zuschauern zu geben. Lesen Sie auch: Das sagen Claudia Roth und andere Premieren-Gäste zu den AR-Brillen.

Diese digitalen Elemente sehen “Parsifal”-Zuschauer durch die AR-Brillen. Fotos: Joshua Higgason

Festspiel-Leiterin Katharina Wagner zeigt sich überzeugt

Für die Festspiel-Leiterin Katharina Wagner sind die Brillen mehr als nur ein Beiwerk, wie sie im Gespräch mit dem bt erklärt. “Das ist eine absolut ernsthafte Erweiterung des Raumes“, sagt sie. „Wenn man die Brillen einmal angeschafft hat, kann man ja mit einem ‚Content Creator‘ auch Bühnenbilder erschaffen.“ Man müsse bestimme Bühnen-Elemente nicht mehr bauen, sondern könne sie digital ergänzen.

Sollen beim nächsten Mal alle Gäste Brillen bekommen? „Wir hoffen natürlich auf mehr“, sagt Wagner. „Aber das hängt vom Geld ab.“

Wer mehr über die Bayreuther Festspiele erfahren will, findet hier alle bt-Artikel dazu.