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Coronavirus

Maskenpflicht, Sperrstunde und mehr: “Definitiv nicht akzeptabel” – Kritik an Söders Plänen für Gastronomie in Bayern

Am Dienstag (5.5.2020) hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, die Ausgangsbeschränkungen in Bayern aufgrund des Coronavirus schrittweise beenden zu wollen. Dabei verkündete er einen mehrstufigen Plan, wie die Regelungen nach und nach gelockert werden sollen.

Am Dienstag (5.5.2020) hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, die Ausgangsbeschränkungen in Bayern aufgrund des Coronavirus schrittweise beenden zu wollen. Dabei verkündete er einen mehrstufigen Plan, wie die Regelungen nach und nach gelockert werden sollen. Das hat Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens wie Schulen, Familienbesuche oder auch die Gastronomie.

Für seine Auflagen zur Wiedereröffnung von Restaurants, Biergärten und Co. kritisiert der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) Söder stark.

Verein kritisiert Bayerns Maßnahmen zur Wiedereröffnung des Gastronomie

„Wir begrüßen die zeitnahe Öffnung von Teilen der Gastronomie noch vor Pfingsten“, sagt VEBWK-Vorsitzender Franz Bergmüller. Laut ihm sei der Öffnungstermin ein „dringend notwendiges Zeichen für die Gastronomiebranche“. Das vorgestellte Sicherheits- und Hygienekonzept will der VEBWK, in der von Söder vorgestellten Form, allerdings nicht akzeptieren.

“Maskenpflicht in der Küche nicht umsetzbar”

„Eine Maskenpflicht in der Küche ist schlichtweg praxisfremd und so nicht umsetzbar“, so Bergmüller, „jeder der einmal selbst in der Gastronomie gearbeitet hat, weiß das auch.“ Zwar setze der Verein selbst auf umfassende Schutzmaßnahmen, diese müssten jedoch für Gäste und Mitarbeiter leicht einzuhalten sein. „Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit Gastronomen schon vor einiger Zeit ein breit aufgestelltes Schutzkonzept erarbeitet“, sagt der Vereinsvorsitzende, „dieses liegt dem Wirtschaftsministerium vor.“

“Sperrstunde nicht akzeptabel”

Auch die zeitlichen Beschränkungen für die Außengastronomie und Speiselokale mit einer Sperrstunde ist für Franz Bergmüller nicht nachvollziehbar. „Diese Regelung hat in Hinblick auf die Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste absolut keinen Nutzen“, sagt der Vorsitzende, „hier soll lediglich eine schnelle Normalisierung des Betriebs künstlich verhindert werden. Wieso sollten Wirte ihren Biergarten an schönen Abenden um 20 Uhr räumen müssen? Das ist so definitiv nicht akzeptabel.“

“Nachteile für Kneipen, Bars und Co.”

Weiterhin großen Handlungsbedarf sieht der VEBWK auch in Bezug auf die vielen Teile der Gastronomiebranche, die wohl nicht in absehbarer Zeit öffnen dürfen. „Wir brauchen dringend einen Fahrplan für Kneipen, Bars und die gesamte Erlebnisgastronomie“, sagt dazu VEBWK-Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann, „wer in diesen Fällen keine Außengastronomie anbieten kann, unterliegt weiter einem strikten Berufsverbot.“

“Wir alle haben die einschneidenden Regelungen in den vergangenen Monaten konsequent mitgetragen. Jetzt muss es auch eine Rückkehr von diesen Einschränkungen geben! Daher fordern wir mit aller Deutlichkeit einen schnellen, unbürokratischen und vollständigen Übergang in die Normalität – für unsere Gastronomen, ihre Mitarbeiter und unsere gesamte Gesellschaft!“

(Dr. Ursula Zimmermann, Geschäftsführerin des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur)

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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