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Mehr Geld für die Bayreuther Festspiele: Fast 3 Millionen Euro im schlechtesten Szenario

Die Bayreuther Festspiele finden 2021 statt. Nun werden verschiedene Szenarien wegen der Corona-Krise geplant. Im schlimmsten Fall könnten knapp 3 Millionen Euro von der Stadt gezahlt werden.

Die Bayreuther Festspiele planen die finanziellen Auswirkungen in der Corona-Pandemie. Der Stadtrat musste dazu eine weitere Erhöhung zustimmen – für den Worst Case. „Eine erneute Absage wäre ein großes Risiko für die Bayreuther Festspiele“, erklärte Kulturreferent Benedikt Stegmayer.

Bayreuther Festspiele: Das wäre das schlimmste Szenario

Im schlechtesten Fall müsse die Stadt Bayreuth über 2.900.000 Euro zahlen, erläutert Stegmayer. Das würde eintreten, wenn nur 200 bis 235 Tickets pro Veranstaltung verkauft werden könnten.

Wenn mehr Publikum zugelassen werden würde, sinkt diese finanzielle Belastung. Bei 459 verkauften Karten pro Vorstellung wären es noch 2,75 Millionen Euro, 1,62 Millionen Euro bei einer vollen Auslastung.

Die Mittel müssten allerdings auf die volle Summe erhöht werden, damit die Festspiele geplant werden könnten. Prognosen – welches Szenario eintrifft –  seien aktuell allerdings schwierig.

Optimismus im Bayreuther Stadtrat

„Wir können optimistisch sein, dass mehr als 235 Karten pro Aufführung verkauft werden dürfen“, sagt Stegmayer. Außerdem gebe es eine Bezuschussung der Regierung, wenn eine volle Auslastung nicht möglich sein wird.

Stegmeyer erwartet viele auswärtige Besucher zu den Festspielen. Zusätzlich durften in München bereits 750 Zuschauer bei einer kulturellen Veranstaltung teilnehmen.

Antrag der SPD-Fraktion zu Public Viewing der Wagner-Festspiele

Public Viewing von Festspielen? Diese Idee stammt von der Bayreuther SPD-Fraktion, um mehr Besuchern die Möglichkeit eines Live-Events zu bieten. Das werde aktuell geprüft. Auch hier könne wegen der Corona-Pandemie allerdings noch nicht sicher geplant werden.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) erläutert zu dem Public Viewing: In einer ersten Anfrage seien 300.000 Euro für Public Viewing genannt worden. Nun seien die technischen Kosten bei über einer Million und zusätzlich 1,5 Millionen für die Rechte an den Aufführungen möglich.

Es gebe aber andere Möglichkeiten, erklärt der Kulturreferent. Per Stream solle die Premiere im Stream sowie im Kino zu sehen sein. Außerdem werde geprüft, ob es in der Innenstadt einen Kultursommer geben soll. Dabei sollen Mitwirkende der Festspiele auf einer Bühne in der Innenstadt kostenfrei Aufführungen zeigen.

Stegmeyer will einem breiten Publikum Live-Veranstaltungen ermöglichen – auch außerhalb des Festspielhauses. 

Mitglieder des Stadtrates wollen Bayreuther Festspiele

Der Großteil der Stadtratsmitglieder stimmte zu, die Bayreuther Festspiele für den Worst Case finanziell zu planen.

Stefan Schlags (Grüne) schlägt allerdings vor, diese Mittel nur zur Verfügung zu stellen, wenn die Festspiele den Stream der Stadt kostenfrei zur Verfügung stellen und nicht auf zusätzliche Kosten für einen Stream oder ein Public Viewing veranschlagt. Er sieht bisher „wenig Verantwortung der Festspielleitung“. 

Auch Stephan Müller (BG) findet, dass die Festspiele unbedingt stattfinden müssen. Außerdem will er, dass die Mitwirkenden der Festspiele bevorzugt geimpft werden sollen. Das habe Ebersberger bereits im Vorhinein angesprochen. Der Oberbürgermeister erklärte dazu, dass er noch eine feste Zusage der Verantwortlichen dazu habe.

Der Stadtrat stimmte dem Beschlussvorschlag zu, die finanziellen Mittel für die Bayreuther Festspiele zu erhöhen, sodass das schlechteste Szenario bezahlt werden könnte. Dazu gab es allerdings zehn Gegenstimmen.

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann