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Mitglieder des Bayreuther Stadtrats
Dr. Torsten Lange (Bayreuther Gemeinschaft): „Handeln ist besser als Motzen!“
Dr. Torsten Lange ist seit 2016 für die Bayreuther Gemeinschaft im Bayreuther Stadtrat.
Seit 2016 sitzt Dr. Torsten Lange für die Bayreuther Gemeinschaft im Bayreuther Stadtrat. Bei der Kommunalwahl 2020 wurde er von Listenplatz 15 aus mit 6.198 Stimmen wieder gewählt. Im Gespräch mit dem Bayreuther Tagblatt spricht er über seinen Entschluss in die Politik zu gehen sowie seine Schwerpunktthemen. Xhavit Mustafa (Grüne) kam vor rund 27 Jahren als Geflüchteter nach Bayreuth. 2020 wurde er nun in den Stadtrat gewählt.
Für die Bayreuther Gemeinschaft im Stadtrat: Das ist Torsten Lange
Für Dr. Torsten Lange sei es ein Schock gewesen, als er 2013 von der damaligen Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe gefragt wurde, ob er nicht für die Bayreuther Gemeinschaft für den Stadtrat kandidieren möchte. Zwar war Lange schon immer politisch interessiert, selbst Politik zu machen sei für ihn im Vorfeld allerdings nie ein Plan gewesen. Nach zwei Wochen Bedenkzeit fällte Lange dann seine Entscheidung.
Handeln ist besser als Motzen! Je länger ich darüber nachdachte wusste ich, dass ich diese Verantwortung übernehmen möchte.
(Dr. Torsten Lange, Bayreuther Gemeinschaft)
Die BG kam Lange gerade recht. Hier stünden die Interessen der Stadt im Zentrum anstelle von Parteiinteressen, erklärt Lange. In eine Partei würde er selbst nie eintreten.
Die Interessen der Stadt Bayreuth im Mittelpunkt
Für die Zukunft hofft Lange darauf, dass die Blockbildung der letzten Jahre endlich überwunden werde. Dabei seien einige Entscheidungen gefällt worden, die er mit reinem Menschenverstand absolut nicht nachvollziehen könne. Inzwischen habe er aber gemerkt, dass hinter den politischen Mauern viele nette Menschen seien, mit denen man viel bewegen könne. Deshalb ist der Stadtrat der BG guter Hoffnung, dass die Interessen der Stadt Bayreuth in Zukunft wieder mehr im Mittelpunkt stünden.
Gerade beim Thema Corona würde sich zeigen, ob die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen funktioniere, sagt Lange. Hier müsse sich die Politik den Problemen ohne jegliche Rücksicht auf Parteiinteressen stellen. Leider werde es auch eine große Anzahl von Menschen geben, die durch die Folgen der Krise etwas verlieren werden. „Das wird noch eine harte Zeit“, sagt Lange.
Bürgerbüro, Digitalisierung und bezahlbarer Wohnraum
Davon abgesehen hofft der BG-Stadtrat, dass er in den nächsten Monaten dort weitermachen könne, wo er in seiner letzten Amtszeit angefangen habe. Dies sei zum einen der „Runde Tisch Soziales“. Hierbei sollen die Zugänge für Bürger vereinfacht werden. Daneben solle aus dem Bürgerdienst ein Bürgerbüro werden.
Ein weiterer Punkt: Lange konnte in seiner Zeit als Stadtrat die papierlose Stadtratsarbeit initiieren. Dies solle jetzt auch umgesetzt werden, sagt er. Dabei müsse eng mit den Dienststellen zusammengearbeitet werden. Daneben sei auch die Gesundheitsversorgung und die Wohnraumangebote für Lange wichtig.
Beim Wohnen gehe es sowohl um mehrgeschossige Häuser als auch um Flächen für Einfamilienhäuser auf erschwinglichem Grund. An den Wahlkampfthemen anderer Gruppen werde somit schon längst gearbeitet. Im Übrigen seien weder Alter noch Geschlecht ein Kriterium für gute Arbeit; sondern Ideen, Offenheit und Kommunikation, sagt Lange.
Viel Verbesserungspotential bei der Integration
Im Stadtrat wird Lange ab Mai auch auf zwei AfD-Abgeordnete treffen. Vor den Menschen dahinter habe er keinerlei Berührungsängste. Dennoch steht für ihn fest:
Die Ziele der AfD haben mit Demokratie wenig zu tun. Ich persönlich kann und möchte mit so einer Gruppierung nicht zusammenarbeiten. Wenn ich nur daran denke, dass ein AfD-Abgeordneter im Integrationsbeirat sitzen könnte, stellen sich mir die Nackenhaare auf.
(Dr. Torsten Lange, BG)
Lange selbst sitzt in besagtem Integrationsbeirat. Das Thema sei ihm sehr wichtig, erklärt er. Das liege auch daran, dass die Integration vieler Menschen in Deutschland bislang noch nicht so optimal gelaufen sei. Da gebe es noch viel Verbesserungspotential. Ausnehmen gebe es dabei aber natürlich auch, sagt Lange.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt