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Polizei

Nach Bombendrohungen: Zwei Verdächtige ermittelt – auch in Bayern aktiv

Nach der Serie an Bombendrohungen haben Ermittler zwei Verdächtige gefasst. Sie könnten auch in Oberfranken aktiv gewesen sein.

Die Ermittler haben Hinweise darauf, wer hinter den zahlreichen Bombendrohungen stecken könnte.

Das bestätigten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Oberfranken.

Zwei Verdächtige ermittelt und vernommen

Innerhalb der letzten Monate kam es in diversen Bundesländern immer wieder zu Bombendrohungen, die sich vor Ort als Falschmeldungen herausstellten. Betroffen waren unter anderem viele Schulen, auch in Oberfranken. Das bt berichtete Ende Oktober über die Fälle in Bayreuth und Hollfeld. Die Fahndungen verliefen bisher meist ergebnislos.

Jetzt sind laut der Staatsanwaltschaft Stuttgart zwei Verdächtige gefunden und vernommen wurden, wie Pressesprecher Aniello Ambrosio auf Nachfrage des bt bestätigte.

Es handelt sich dabei um einen 19-Jährigen aus dem Hohenlohekreis (Baden-Württemberg) und einen 30-Jährigen aus dem Kreis Minden-Lübbecke (Nordrhein-Westfalen). Lesen Sie auch: Bei einem Unfall nahe Bayreuth entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro.

Verdächtige wohl Teil einer größeren Gruppe

Die beiden Männer sind laut Informationen der Staatsanwaltschaft Teil einer größeren Gruppe, die in insgesamt neun Bundesländern – darunter auch in Bayern – für schätzungsweise 250 Bombendrohungen verantwortlich ist.

Es handle sich dabei um eine Gruppierung, die gezielt Straftaten im Internet begeht und vor allem für sogenanntes “Swatting” bekannt ist. Dabei werden Einsatzkräfte unter falschem Vorwand zu einem Einsatzort gerufen. Opfer dieser Falschmeldungen sind oft Personen des öffentlichen Lebens.

Besonders in den USA treten diese Meldungen in den letzten Jahren vermehrt auf – jetzt scheint das System auch in Deutschland Fuß gefasst zu haben.

Verbindung zu Taten in Oberfranken?

Dass die Verdächtigen in Bayern aktiv gewesen sein sollen, gilt als bestätigt. Ob sie auch für die Bombendrohungen in Oberfranken verantwortlich waren, wird laut Rainer Erfurt vom Polizeipräsidium Oberfranken aktuell geprüft.

“Es wäre fatal, wenn wir es nicht überprüfen würden”, so Polizeisprecher Erfurt gegenüber dem bt. Noch kann eine Verbindung nicht bestätigt werden. Es gebe darüber hinaus eine bundesweite Liste mit allen Bombendrohungen, die untersucht werden.

Über den genauen Stand der Ermittlungen machen aktuell weder die Staatsanwaltschaft Stuttgart noch das Polizeipräsidium Oberfranken genauere Angaben.