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Corona-Lockerungen

Verwirrung und Unverständnis bei Bayreuther Fitnessstudios: „Ich verstehe es einfach nicht mehr“

Verschiedene Branchen in Bayern dürfen sukzessive wieder öffnen. Für die Fitnessstudios gilt das bisher nicht. Oder doch? Ein Punkt bei den Lockerungen ab Freitag (14.5.21) sorgt in Bayreuther Fitnessstudios für Kopfschütteln.

Die Fitnessstudios kamen bei den Corona-Lockerungen bisher nicht zum Zuge. Zwei Bayreuther Studios können das nicht verstehen. Ein Punkt der ab Freitag (14.5.21) geltenden Lockerungen sorgt für Unverständnis. Diese Lockerungen gelten ab Freitag in Bayreuth.

Corona-Lockerungen: Fitnessstudios in Bayreuth dürfen bisher nicht öffnen

„Es ist ein ziemliches Durcheinander“ klagt Felix Decker am Telefon. Er ist Geschäftsführer im Fitnessstudio LaFit in Bayreuth. Er bezieht sich auf die Corona-Lockerungen. Genauer gesagt: auf den Punkt Sport in Innenräumen. Der ist ab Freitag wieder erlaubt – vorausgesetzt, er erfolgt kontaktlos. „Unser Fitnessstudio zählt nicht als Indoorsport, sondern als Freizeiteinrichtung. Das kann ich nicht nachvollziehen.“

Bereits vor den angekündigten Öffnungen sprach er mit dem bt: „90 Prozent unserer Kunden kommen, um etwas für die Gesundheit zu tun. Also Aerobic, Rückenfit oder Bauch-Beine-Po. Diejenigen, die zum Pumpen an den Hanteln kommen, sind deutlich in der Minderheit. Wir haben einfach keine Lobby“, stellte Decker schon im ersten Gespräch fest.

Hygienekonzept im Fitnessstudio kostet mehr als 40.000 Euro

Decker zufolge seien die Fitnessstudios die ersten gewesen, die vor dem Lockdown ab 2. November schließen mussten. Wie er einschätzt, werden sie auch die letzten sein, die wieder öffnen dürfen. „Während des ersten Lockdowns habe ich für rund 10.000 Euro ein Hygienekonzept erstellt. Da waren auch teure Trennwände zwischen den Geräten dabei. Vom vielen Desinfektionsmittel und den Spendern rede ich noch gar nicht.“ Bereits im November machten Decker und die Betreiber anderer Fitnessstudios ihrem Ärger Luft.

„Eine Überbrückungshilfe während des ersten Lockdowns ist zum Glück geflossen. Jedoch ist der Antrag extrem schwierig zu stellen gewesen. Nun steht der Einbau von Luftfiltern an. Die kosten nochmal 35.000 Euro. Die zuständigen Stellen haben mir gesagt, diese notwendige Anschaffung solle komplett gedeckt werden.“

Felix Decker vom Fitnessstudio LaFit kann über dieses Hickhack nur den Kopf schütteln. „Beim besten Willen: Ich verstehe es einfach nicht mehr. Ich bin nicht ansatzweise in der Lage, die Fixkosten zu decken. Mir fehlen nicht nur die aktuellen Mitglieder. Es kommen ja auch keine neuen dazu. Mir brechen die Mitglieder weg. Deshalb brauche ich einen finanziellen Ausgleich.“ Er weiß von anderen Betreibern, die über das gleiche Problem klagen. Er ist mit dieser Sorge nicht allein. Bereits im Februar klagte der Betreiber eines anderen Fitnessstudios über ausbleibende Mitglieder.

Er blickt er auf die Zeit nach Corona. „Ich hoffe auf eine echte Perspektive für Fitnessstudios, die über die bloße Öffnung hinausgeht.“

Krise im Fitnessstudio: keine Corona-Öffnung und Wasserschaden

Ganz andere Probleme hat das Fitnessstudio McFit in Bayreuth. „Wir kämpfen gerade mit einem Wasserschaden“, sagt Martin Hacker von McFit. „Den wollen wir natürlich schnellstmöglich beheben. Aber lieber jetzt, als wenn unsere Mitglieder trainieren würden.“

Auch das Team in diesem Bayreuther Fitnessstudio hat sich Gedanken gemacht, wie man ein Hygienekonzept bestmöglich optimieren könne. Auch hier gehört Abstandhalten und genügend Desinfektionsmittel zur Grundausstattung, um das Coronavirus auszubremsen. „In unseren Kursräumen haben wir genügend Abstände geschaffen. Wir könnten locker mehr als 1,50 Meter zwischen den Teilnehmern einhalten. Dann stünde erstmal ausgiebiges Lüften auf dem Plan, ehe die nächste Kursgruppe überhaupt reindürfte. Was sollen wir denn noch machen?“, fragt Hacker. 

Hacker spricht im Konjunktiv. Genützt hat all das bisher freilich nicht. Auch das McFit Fitnessstudio in Bayreuth hat weiterhin geschlossen. „Wir versuchen natürlich, bestmöglich vorbereitet zu sein. Wenn es wieder losgehen darf, wollen wir natürlich dabei sein, ganz klar“, sagt er.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit