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Bayreuth Tigers

Update: EHC Bayreuth nimmt Stellung zu Tigers-Insolvenz

Der EHC Bayreuth hat jetzt eine Stellungnahme bezüglich des Insolvenzverfahrens der Tigers GmbH veröffentlicht.

Update vom Samstag, dem 27. Januar 2024, um 9:15 Uhr:

Der EHC Bayreuth hat auf seiner Website eine ausführliche Stellungnahme zum Insolvenzantrag der Tigers GmbH veröffentlicht.

Statement des EHC zum Insolvenzverfahren

Der Stammverein bedauere diesen Schritt zutiefst, Grund sei die wirtschaftliche Entwicklung der Tigers GmbH. Der EHC selbst habe mit dem Antrag nichts zu tun. Richtig sei dennoch, dass man per Klage die im Kooperationsvertrag vereinbarten Zahlungen eingefordert hat, die bisher noch ausstehen.

Mehrere schriftlich, wie mündlich vereinbarte Zahlungen seien laut der Stellungnahme nach wie vor nicht beim EHC eingegangen. Einzele Teilzahlungen seien “nicht ansatzweise” genug gewesen, um die ausstehenden Summen zu tilgen. Dies sei noch unter dem alten Kooperationsvertrag geschehen.

Hoffnung währte nur kurz

Am 31. Juli 2023 wurde dann der neue Kooperationsvertrag beschlossen, bei dem der EHC davon ausgegangen sei, dass die wirtschaftliche Lage der Tigers sich “geordnet” hätten, da sie auch die Oberliga-Lizenz erhalten hatten.

Die Verbindlichkeiten wuchsen in der Folge allerdings nur immer weiter an, statt schrittweise getilgt zu werden. Nach zwischenzeitlichen Maßnahmen sei es der GmbH nicht gelungen, dem EHC Perspektiven aufzuzeigen, wie sich die Lage in Zukunft entspannen ließe. Daher sei man gezwungen gewesen, alle möglichen Vollstreckungsmaßnahmen umzusetzen.

Das Statement wurde von 1. Vorsitzendem Michael Schwellengreber sowie 2. Vorsitzenden Christian Weiß unterzeichnet und ist in Gänze auf der Website des EHC einsehbar.

Update vom Freitag, dem 26. Januar 2024, um 9:30 Uhr:

Der offizielle vorläufige Insolvenzverwalter der Tigers GmbH wurde benannt. In einer Pressemitteilung gab die PR-Agentur relatio PR bekannt, dass es sich um Peter Roeger von der PLUTA-Rechtsanwalts GmbH handelt.

Roeger werde nun in den kommenden Tagen Gespräche mit den Verantwortlichen der Tigers sowie dem Deutschen Eishockey-Bund führen. Dabei geht es auch um eine mögliche Fortführung des Spielbetriebs bis zum Saisonende. Das abgesagte Spiel gegen die Stuttgart Rebels soll voraussichtlich am 17. Februar nachgeholt werden. Auch das Auswärtsspiel in Peiting am kommenden Dienstag, dem 30. Januar, soll wie geplant stattfinden.

Selbiges gilt für das nächste Heimspiel am 4. Februar gegen die Tölzer Löwen. Man werde “mit Hochdruck daran arbeiten, dass die Mannschaft weiter am Spielbetrieb teilnehmen kann”, so Roeger. Bereits sicher ist, dass die Gehälter der Spieler über das Insolvenzgeld bis Ende Februar abgesichert sind. Dann endet auch die reguläre Saison.

Update vom Freitag, dem 26. Januar 2024, um 8:10 Uhr:

Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat das für den kommenden Sonntag, den 28. Januar 2024, angesetzte Spiel der Bayreuth Tigers offiziell abgesagt.

Am gestrigen Donnerstag, dem 25. Januar, wurde am Nachmittag bekannt, dass die Partie nicht wie geplant stattfinden wird. Kurios: Die Information kam nicht vom DEB selbst, sondern vom Gegner der Tigers, den Stuttgart Rebels. Auf Instagram informierten sie die Fans von der offiziellen Absage.

Der DEB habe in Rücksprache mit den Tigers entschieden, das Spiel ausfallen zu lassen, wie ein Sprecher bekannt gab. Grund dafür ist der Insolvenzantrag, den die Tigers GmbH am Mittwoch dieser Woche gestellt hat. Aktuell wird geprüft, ob und wann das offizielle Insolvenzverfahren eingeleitet werden kann.

Update von Mittwoch, den 24. Januar 2024, um 15:00 Uhr:

Nun ist es offiziell: Die Bayreuther Tigers stellen einen Antrag auf Insolvenz. Dies verkündet die Bayreuth Tigers Eishockey GmbH in einer Pressemitteilung vom heutigen Mittwoch, dem 24. Januar 2024.

Die Tigers plagten schon seit einiger Zeit finanzielle Nöte. Am Freitag, dem 12. Januar 2024, wurden die Spieltags-Einnahmen gepfändet. Am vergangenen Sonntag, dem 21.01.2024, kam es zur gesamten Pfändung der Tageseinnahmen durch den Stammverein EHC Bayreuth.

“Ich bedauere zu tiefst die Entwicklung und die heute getroffene Entscheidung”, sagt Matthias Wendel in der Pressemitteilung. “Dies gilt insbesondere im Hinblick auf eine charakterstarke Mannschaft, der ich heute, mit einem Blick in enttäuschte und leere Gesichter, die Angelegenheit erläutern musste.” In der Pressemitteilung entschuldigt sich der Geschäftsführer der Bayreuth Tigers GmbH zuddem für die Entwicklung.

Hier die komplette Pressmitteilung:

Auf Grund der Vorkommnisse der letzten Wochen und Tage sind die Bayreuth Tigers gezwungen gewesen, Insolvenz anzumelden.

Die maßgeblichen Schwierigkeiten begannen mit der Pfändung der Spieltags-Einnahmen am Freitag, dem 12.01.2024, durch ein ehemaliges Mitglied des Beirates der GmbH und setzen sich am vergangenen Sonntag, dem 21.01.2024, fort, durch die komplette Pfändung der Tageseinnahmen seitens des Stammvereins EHC Bayreuth, die Tigers e.V.

Damit war, nach ausdrücklicher Zusage des zweiten Vorstandes Christian Weiß deswegen nicht zu rechnen, da er ausdrücklich erklärt hatte, von einer solchen Maßnahme bis zum heutigen Tag, an welchem ein gemeinsamen Besprechungstermin stattfinden sollte, Abstand zu nehmen.

Die am vergangenen Sonntag durchgeführte Pfändung sah zudem vor, alle zukünftigen Einnahmen der Spieltage zu pfänden.

Dies war sicherlich nicht der ausschlaggebende Punkt, allerdings ein wichtiger Mosaikstein im Rahmen der in den letzten Wochen geführten Gesprächen mit diversen Gläubigern.

Abschließend gilt es von meiner Seite festzustellen, dass Fehler von mir gemacht wurden, die letzten Endes nicht mehr zu reparieren waren.

Ich bedauere zu tiefst die Entwicklung und die heute getroffene Entscheidung. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf eine charakterstarke Mannschaft, der ich heute, mit einem Blick in enttäuschte und leere Gesichter, die Angelegenheit erläutern musste. Gleiches gilt für meine in den letzten Jahren gewonnenen Werbepartner und auch den Fans, die mich noch am letzten Sonntag bestärkten, in jedem Falle durchzuhalten.
Abschließend kann ich mich nur noch einmal für diese Entwicklung entschuldigen.

Matthias Wendel

Update von Mittwoch, den 24. Januar 2024, um 13:45 Uhr:

Gerüchten zufolge soll die GmbH den Insolvenzantrag gestellt haben.

Tigers insolvent?

Allem Anschein nach sind die finanziellen Probleme bei den Bayreuth Tigers zu groß. Gerüchten zufolge sei das übliche Training am Mittwochvormittag abgesagt worden. Der Trainingsausfall soll demnach bestätigen, dass Tigers Geschäftsführer Matthias Wendel am Morgen die Insolvenz der Tigers GmbH angemeldet haben soll.

Weder die Bayreuth Tigers, noch Matthias Wendel selbst, haben dem bt auf Anfrage bisher ein Statement abgegeben (Stand 13:45 Uhr)

Erstmeldung von Mittwoch, den 24. Januar 2024, um 11:00 Uhr:

Stadt macht bei Tigers ernst

In den letzten Wochen erreicht die Bayreuth Tigers eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Erst wird beim Heimspiel gegen Degendorf die Tageskasse gepfändet, dann kündigt der EHC den bisherigen Kooperationsvertrag mit der Tigers GmbH und jetzt steht auch noch die Stadt Bayreuth auf der Matte und verlangt Geld und das nicht gerade wenig.

“Derzeit stehen Zahlungsverpflichtungen der Tigers GmbH gegenüber der Stadt in Höhe von rund 60 000 Euro im Raum”, bestätigt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger auf bt-Anfrage. Hauptverantwortlich für die hohe Summe sind nicht bezahlte Pacht-Zahlungen für das Catering am Eisstadion.

Catering-Vertrag gekündigt

Eigentlich war mit Tigers Geschäftsführer Matthias Wendel ausgemacht, dass am Montag, den 22. Januar 2024, eine erste Teilzahlung auf dem Konto der Stadt eingehen solle. “Da aber selbst bis Dienstagmorgen kein Zahlungseingang registriert wurde, bleibt der Stadt kein anderer Weg”, erklärt Ebersberger.

Nun werden von Seiten der Stadt die nächsten Schritte gegen die Tigers GmbH eingeleitet. Nicht nur werden jetzt Mahnbescheide herausgegeben, sondern auch der bisher bestehende Catering-Vertrag soll außerordentlich gekündigt werden. Seit 2020 pachtet die Tigers GmbH das Catering am Eisstadion. Der Verkauf von Bier und Bratwürsten ist eine wichtige Einnahmequelle für die Tigers GmbH. Eigentlich wäre der bestehende Pachtvertrag noch bis 2025 gelaufen.

Die Stadt will den bestehenden Vertrag zum 31. Januar kündigen, dafür braucht es aber die Zustimmung der Tigers GmbH. “Davon gehe ich in diesem Fall nicht aus”, erklärte Ebersberger. Ohne Zustimmung landet der Streit vor Gericht, wo eine Entscheidung Monate dauern könnte.

Neuer Pächter bereits in den Startlöchern?

Da auch die Stadt einige Geldsorgen zu verkünden hat, ist davon auszugehen, dass möglich schnell ein Nachfolger gefunden werden soll. Auch wenn die Stadt zum 1. Februar noch keinen neuen Caterer beauftragen kann, sei man dennoch schon aktiv geworden, was die Nachfolge am Eisstadion angeht, so Ebersberger.

Laut Recherchen des Nordbayerischen Kuriers hatte sich die Stadt bereits an den derzeitigen Caterer der Oberfrankenhalle und des Hans-Walter-Wild-Stadions, Volker Zickler, gewandt.

Entgegenkommen der Stadt blieb erfolglos

Generell ist Oberbürgermeister Ebersberger enttäuscht, dass es zur Eskalation kommen musste: “Ich bedauere diese Entwicklung, sie war aber unvermeidlich, da jedes Entgegenkommen der Stadt letztlich erfolglos geblieben ist.”

Tigers GmbH Geschäftsführer Matthias Wendel hat sich auf bt-Anfrage bisher (Stand 11:00 Uhr) noch nicht zu der Situation geäußert.