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Mitglieder des Bayreuther Stadtrats
Neuer Bayreuther Stadtrat Gert-Dieter Meier: „Für Kommunalpolitik braucht es kein Parteibuch.“
Im März wurde in Bayreuth der neue Stadtrat gewählt. Gert-Dieter Meier wollte eigentlich Oberbürgermeister werden, aber das hat nicht geklappt. Ab Mai sitzt er als neues Mitglied im Stadtrat.
Erst vor kurzem wurde in Bayreuth der neue Stadtrat gewählt. Der Stadtrat setzt sich aus 44 Mitgliedern zusammen. Einer davon ist Gert-Dieter Meier. Eigentlich wollte er Oberbürgermeister werden, aber das hat nicht geklappt. Nun sitzt er als neues Mitglied im Stadtrat und will sich so ins Stadtgeschehen einbringen.
Eine Partei kam nicht in Frage
Gert-Dieter Meier ist Mitglied bei den Unabhängigen (DU). Die DU ist aber keine Partei, sondern ein Verein. Meier hätte sich auch nie für eine Partei entschieden. „Ich war noch nie in einer Partei und habe es auch nicht vor“, sagt er. Denn für ihn steht eines fest: „Für Kommunalpolitik braucht es kein Parteibuch.“ Es sei völlig egal ob man rot, grün, schwarz oder gelb ist. Wichtig sei vor allem eines: Zusammen gute Entscheidungen für die Stadt zu treffen.
Bürgernähe und Ehrenamt liegen ihm am Herzen
Meier setzt den Schwerpunkt vor allem auf Bürgernähe. „Ich möchte endlich eine Bürgerfreundliche Stadt“, sagt er. Die Bürger sollen Anträge im Stadtrat stellen dürfen und mehr Mitsprache haben. Meier denkt da an die Einrichtung eines Bürgerbüros und eines Bürgerbeauftragten. Aber es gibt noch weitere Themen, die ihm wichtig sind. Dazu gehören die Stichpunkte Klima, Mobilität und der Ausbau von bezahlbaren Wohnraum. Ein Bereich liegt ihm noch besonders am Herzen: „Dem Ehrenamt muss von Seiten der Stadt deutlich mehr Wertschätzung entgegen gebracht werden.“
Gert-Dieter Meier denkt, dass diese Ziele am besten mit Thomas Ebersberger als neues Stadtoberhaupt erreicht werden können. „Wir wollen den Wechsel, weil die Situation verfahren ist.“ Zudem möchte er klar stellen, dass nicht alle gegen Brigitte Merk-Erbe sind. Es dürfe nicht heißen „Alle gegen Merk-Erbe“, sondern müsste umgekehrt formuliert werden in „Alle für Thomas Ebersberger“.
Enttäuscht über DU-Ergebnis
Das Wahlergebnis der Unabhängigen hat Gert-Dieter Meier enttäuscht. „Wir hatten uns drei Mandate gewünscht.“ Geworden sind es nur zwei. So kann keine eigene Fraktion gebildet werden. Aber nun müsse eben das beste mit zwei Sitzen gemacht werden. Meier freut sich allerdings sehr, dass zusammen mit dem jungen Bayreuth und der Frauenliste, drei parteilose Vereine im Stadtrat sitzen.
„Ich bin sehr gespannt, wie sich die Frauenliste im Stadtrat äußert und auftritt.“ Das gleiche sagt er auch über die Linke. Der AfD steht er jedoch kritisch gegenüber: „So wie sich die AfD öffentlich im Bundestag und im Landtag bisher gezeigt hat, ist sie kein Gesprächspartner.“ Das was da rüberkomme, sei teilweise Menschenverachtend. „Die AfD muss sich selber reinigen und ihr Verhältnis zur Vergangenheit klären“, findet er.
Corona beeinflusst Meiers leben
Die Coronakrise geht auch an Meier nicht spurlos vorbei. Sein Leben werde „massiv“ von diesem Virus beeinflusst. „Ich bin Journalist und es ist sehr schwer, mit den Leuten in Kontakt zu treten.“ Die Einschränkungen betreffen ihn also nicht nur privat, sondern auch beruflich. Ansonsten handhabt er es wie die meisten Menschen. „Soweit es geht, bleibe ich zuhause.“ Eigentlich fährt Meier gerne Fahrrad, aber momentan geniest er das schöne Wetter von daheim aus. Er sieht auf die Stadt Bayreuth große Herausforderungen zukommen aufgrund der Pandemie. „Da werden finanzielle Anfragen, Wünsche und Hoffnungen kommen. Aber genau kann ich das noch nicht abschätzen.“
bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler