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Neues Wohngebiet in Bayreuth geplant: Das soll auf fast 50.000 Quadratmetern entstehen
von Michael Kind
Der Bauausschuss der Stadt Bayreuth tagte am Dienstag, 15. Februar 2022, zum nun seit Jahren geplanten Wohngebiet Am Eichelberg/Panoramaweg. Auf fast 50.000 Quadratmetern soll hier neues Leben entstehen.
In Bayreuth wird fleißig gebaut – so ist der Bauausschuss in diesem Monat viel beschäftigt. Bereits eine Woche nach der letzten Sitzung tagte der Ausschuss erneut am 15. Februar 2022.
Dabei ging es auch um das seit mehreren Jahren in der Planung befindliche Wohngebiet „Am Eichelberg/Panoramaweg“.
Wohngebiet in Bayreuth
Ursprünglich waren es 150 Wohneinheiten, die bei dem Bau des Wohngebietes am Eichelberg entstehen sollten – jetzt sind es 59. Aufgrund diverser Problematiken wie der Verkehrsimmission, der Entwässerungsplanung und der klimatischen Beurteilung wurde das Konzept des Wohngebietes am Eichelberg überarbeitet. Der neue Plan soll die kritischen Punkte von vorherigen Konzepten berücksichtigen, so stellt leitende Baudirektorin Urte Kelm die Baupläne vor. Am Kreuzstein entsteht aktuell ebenfalls ein großes neues Wohngebiet.
Geplant seien laut Kelm eine Kindertagesstätte, ausreichend Lärmschutz vor der direkt anliegenden Autobahn, Straßen, die auf ruhigen Verkehr ausgelegt seien und eine zentrale, nicht bebaute Grünfläche. Bei den Wohneinheiten wolle man primär durch Einfamilienhäuser junge Familien bedienen und in Bayreuth beruflich tätigen Menschen einen Platz bieten.
Lange Auseinandersetzung im Bauausschuss
Kelms Vorstellung der Planungen folgten viel Zustimmung und Nachfragen, aber auch heftige Kritik. Am lautesten kam diese von Sabine Steininger, Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Stadtrat, die in Zeiten der Klimakrise den Bau eines solchen Wohngebietes bei Weitem nicht angebracht finde. Wichtigstes Argument für sie hierbei: die sich stetig erwärmende Luft im Bayreuther Stadtgebiet. Auch bei der neuen Planung könne die Kaltluft nicht ordnungsgemäß in die Stadt fließen, sodass nur damit zu rechnen sei, dass es wärmer werde – so wie es jetzt ohnehin schon für die Ansässigen der Fall sei.
Auf die Aussage von Gert-Dieter Meier (DU), dass es einen Bedarf an Wohnmöglichkeiten in Bayreuth gebe, entgegnet Stefan Schlags von den Grünen deutlich: „Wir haben keinen Bedarf nach diesen Grundstücken, wir haben eine Nachfrage.“ Bei Bedarf gehe es um das, was in Zukunft gebraucht werde. Tatsache sei, so Schlags, Steininger und der zweite Bürgermeister Andreas Zippel (SPD), dass laut mehrerer Prognosen die Bevölkerungsentwicklung in Bayreuth in den kommenden Jahrzehnten rückläufig sei. Daher seien solche Wohngebiete nicht notwendig. Steininger kritisiert in diesem Zusammenhang auch den Verlust einer weiteren landwirtschaftlichen Fläche.
Junge Familien nicht „abschieben
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) allerdings sieht die Sache pragmatisch: „Wenn wir junge Familien nicht in den Landkreis abschieben wollen, dann sollten wir für mehr Plätze sorgen, an denen diese sich ansiedeln und wohlfühlen können.“ Auch für Helmut Parzen steht es außer Frage, dass die Häuser gebaut werden müssen und redet sich nahezu in Rage.
Parzen sei vor 20 Jahren nach Bindlach gezogen, da es in Bayreuth nichts Passendes gegeben habe. Die Widerworte der Grünen-Fraktion sieht er als „Egoismus“. Sie würden Wasser predigen, aber Wein trinken. Als Stadtrat und Ausschussmitglied müsse man die Zukunft sehen und könne nicht einfach sagen, dass nichts gebaut werden dürfe.
Der Antrag, dem Stadtrat die Fortführung des Bauverfahrens am Eichelberg/Panoramaweg zu empfehlen, wurde bei 17 Anwesenden mit sechs Gegenstimmen angenommen.