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Politik
Nutella-Burger, Netflix und Sport: Bayreuths Zweiter Bürgermeister ganz privat
Politiker aus Bayreuth ganz privat: Das wissen nur die wenigsten über den Zweiten Bürgermeister Andreas Zippel.
„Heimat ist für mich der Ort, an dem ich auf mein Handy starren kann und trotzdem den richtigen Weg nehme“, sagt Andreas Zippel (SPD), Zweiter Bürgermeister der Stadt Bayreuth. 29 Jahre ist der Doktorand für Rechtswissenschaften alt und kommt eigentlich aus Nürnberg. Dem bt hat er einen Einblick in sein Privatleben gewährt. Er folgt auf Louisa Marie Hübner, Bayreuths jüngste Stadträtin.
Zwischen Uni, Rathaus und Vereinen in Bayreuth: Andreas Zippel kommt an seine Grenzen
Bis Februar 2021 war Andreas Zippel wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Bayreuth. „Leider hat mein Tag nur 24 Stunden und gleichzeitig Bürgermeister, Mitarbeiter, Doktorand und Ehrenamtlicher in diversen Vereinen zu sein, ging auf Kosten meiner Doktorarbeit.“ Er wolle sie bis 2022 fertig haben.
„An der Uni zu arbeiten ist ein riesiges Geschenk“, freut sich Zippel. Besonders stolz sei er darauf, an der Entwicklung und dem Aufbau von zwei neuen Studiengängen mitgewirkt zu haben und damit vielen Generationen an Erstsemestern die Freude an Jura vermittelt zu haben.
„Es macht einfach Spaß, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem so viele extrem motiviert und wissbegierig sind.“
(Andreas Zippel, Zweiter Bürgermeister Bayreuth)
Das schlechte Gewissen: Die „dunkle Seite“ von Bayreuths Zweitem Bürgermeister
Viel Zeit für Hobbys habe er nicht mehr, seit er Bürgermeister ist, so der 29-Jährige. Seinen Hang zum Sport konnte man im vergangenen Herbst auf unterhaltsame Art bei „Schlag den Zippel“ sehen. In seiner Freizeit gehe er meist Joggen, mache Kraftsport und Yoga. Es gibt aber auch „eine dunkle Seite“ von Andreas Zippel. Bayreuths Zweiter Bürgermeister bezeichnet sich selbst als Nachteule, ist süchtig nach Kaffee, Netflix und PS4. So beschreibt er seinen freien Tag:
- „Ausschlafen (weil Nachteule),
- bei einer Serie Kaffee und kleines Frühstück genießen (ohne Kaffee, ohne mich),
- Social Media, Nachrichten und E-Mails checken (die Neugier ist einfach zu groß),
- Sport machen (man möchte ja sein Gewissen beruhigen),
- ordentlich Essen (man hat ja Sport gemacht),
- ne Runde Zocken (muss man das begründen?),
- tausend Anrufe tätigen und irgendwas Produktives machen (um das Gewissen zu beruhigen) und
- den Abend mit Freunden ausklingen lassen (Wer kann schon ohne Menschen)“
Quality-Time bedeute für ihn, Zeit für sich selbst zu haben, so Zippel. Dann gehe er am liebsten alleine mit Hörbuch oder Musik im Ohr joggen. „An meinen freien Wochenenden besuche ich auch gerne meine Uni-Freunde in anderen Städten“
In Franken daheim und in Bayreuth zu Hause: Das sind Andreas Zippels Lieblingsorte
Auch auf Reisen mag es Andreas Zippel aktiv statt passiv, doch es gibt eine Ausnahme:
„Ich liebe das Bereisen anderer Länder als Backpacker: Es ist sportlicher, man lernt für gewöhnlich andere aufgeschlossene Backpacker und die lokale Bevölkerung viel besser kennen, Es ist günstiger und spannender als im Hotel. Dennoch ist mein absoluter Lieblingsort der Städtetrip in die ewige Stadt Rom.“
(Andreas Zippel, Zweiter Bürgermeister Bayreuth)
Heimat ist für Andreas Zippel: „Der Ort, wo meine Freunde des täglichen Lebens sind und ich Menschen nicht nur anstandshalber grüße, sondern weil ich wirklich wissen will, wie es ihnen geht.“ Seine Kindheit hat der 29-Jährige sowohl in Nürnberg, als auch Diespeck bei Neustadt a. d. Aisch verbracht. „Da meine Familie von dort wieder weggezogen ist, hat Bayreuth diesen Platz in meinem Herzen eingenommen.“
„Nach der pandemiebedingten Schließung kann ich sagen, dass mein Fitnessstudio mein Lieblingsort ist, so blöd das auch klingt. Es ist einfach goldwert, einen Ort zu haben, der nur dem Sport gewidmet ist, an dem man sich nicht ablenken lässt und der einen zur Bewegung motiviert.“
(Andreas Zippel, Zweiter Bürgermeister Bayreuth)
Zwischen Nutella Burger und Küchenmaschine: Andreas Zippel zum Thema Freundschaft
„Als bester Freund versuche ich, viel Zeit zu schenken, weil man davon irgendwann nicht mehr viel hat“, sagt Zippel. „Freundschaft bedeutet mir, Menschen um mich zu haben, vor denen ich keine Führungsperson, kein Akademiker, kein Diplomat, kein Politiker und auch kein starker Mensch sein muss – sondern einfach das Zippelchen.“ Echte Freunde schauen demnach auch nicht auf den Sommerbody, denn es gibt da noch ein Laster von Andreas Zippel, dem er nach eigenen Angaben erst vor Kurzem verfallen ist: seine neue Leibspeise.
„In Coronazeiten habe ich die großen Freuden eines „Nutella-Burgers“ entdeckt: Cookie – Nutella – Cookie; den Magen freut das, den Sommerbody nicht.“
(Andreas Zippel, Zweiter Bürgermeister Bayreuth)
Er habe sich eine Küchenmaschine gekauft und sei „zum Superspießer“ mutiert, so Zippel weiter. “ Seither backe er auch alle Arten von Kuchen und Torten.“ An seinen Freunden ist ihm wichtig: „Dass sie wissen, dass es auch einen Andi gibt, der mal nicht gut gelaunt ist – und trotzdem durch Dick und Dünn mit mir gehen und das, obwohl viele in ganz Deutschland und Europa verstreut leben. Das ist vielleicht das größte Geschenk neuer Medien: Man kann auch tiefe Freundschaften ganz einfach über Ländergrenzen hinweg pflegen.“
Lesen Sie in Teil Zwei des Portraits über Andreas Zippel, was Bayreuths Zweiter Bürgermeister zu Politik und Zukunft in der Stadt sagt.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß