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Polizei

Lkw mit kaputten Bremsen in Oberfranken unterwegs: “Zeitbombe aus dem Verkehr gezogen”

Gleich mehrere gefährliche Mengel stellten die Beamte der Verkehrspolizei Coburg bei einem Lastwagen in Oberfranken fest. 

Ein Unglück kommt selten allein – diese bittere Erfahrung musste ein spanischer Lkw-Fahrer am Dienstag, 7. Juni 2022, in Oberfranken machen.

Als er von der Polizei kontrolliert wurde, kam eine ganze Reihe von gravierenden Mängeln zum Vorschein.

Lkw mit gefährlichen Mängeln auf Autobahn in Oberfranken unterwegs

Am Dienstagnachmittag, 7. Juni 2022, kontrollierten die Schwerlast-Spezialisten der VPI Coburg einen spanischen Kühlzug, der von Blumenrod (Landkreis Coburg) auf dem Weg zurück nach Spanien war, wie aus einer Meldung der Polizei hervorgeht. Während der Kontrolle stellten die Beamten fest, dass aktuell keine Fahraufzeichnungen im Kontrollgerät aufgezeichnet wurden. Zudem war der Fahrer wegen eines nicht angetretenen Fahrverbotes in Deutschland, er war in der Vergangenheit erheblich zu schnell unterwegs gewesen, zur Fahndung ausgeschrieben.

Zusammen mit den engagierten Kfz-Meistern einer hiesigen Renault-Fachwerkstatt konnte schließlich nach zweitägiger Untersuchung der Zugmaschine eine Software-Manipulation des digitalen Kontrollgerätes ermittelt werden, wie die Polizei mitteilt. Bereits drei Wochen zuvor war ein anderer Fahrer des selben Lkw von der französischen Polizei dabei erwischt worden, wir er den Fahrtzeitenmesser mit einem Magneten bearbeitete. Die dortigen Beamten ließen daraufhin das System in einer Fachwerkstatt wieder reparieren, bevor er seine Fahrt fortsetzen konnte. Der Fahrer allerdings konnte das „Bescheißen“ doch einfach nicht lassen und ließ seinen Zug kurzerhand in Spanien wieder „Zurückmanipulieren“, dieses Mal aber mit Software anstatt eines Magneten. Zum Unglück des jetzigen Fahrers wurde aber nicht eben jener Fahrer, sondern er, von den Coburger Spezialisten aufgehalten

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Begutachtung des Lkw bringt weitere Mängel zum Vorschein

Und als wäre das allein nicht schon genug gewesen, so zeigten sich in der Fachwerkstatt erhebliche Mängel an den Bremsen und der Lenkung. Dieser Mangel, zusammen mit den bereits beschrieben Schäden beziehungsweise Manipulationen, hätte im Falle eines Unfalls zu unvorhersehbaren Sach- und Personenschäden führen können, wie aus der Meldung der Polizei hervorgeht.

Deshalb wurde der komplette Zug nun gänzlich stillgelegt und darf von der Firma nur noch mit einem Tieflader in eine andere Werkstatt verbracht werden. Bis zur Ableistung seines Fahrverbotes darf der Fahrer auch nicht mehr in Deutschland fahren. Den Fahrer und die Firma erwarten nun mehrere Strafverfahren. Nach Meldung der Polizei habe man damit “abermals eine tickende Zeitbombe aus dem Verkehr gezogen.”