Pflücken & Naschen: Heimische Erdbeer-Felder öffnen im Juni
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Mehr als 1.000 Sorten Erdbeeren gibt es inzwischen. Und das nicht nur am Wochenmarkt oder in der Obstabteilung des Supermarktes. Hinaus aufs Land und selbst pflücken, lautet die Devise in den Sommermonaten. Durch die Kälte verzögert sich die heimische Erdbeer-Ernte in diesem Jahr allerdings. Das bt hat mit Experte Hermann Bayer, dem Inhaber von Bayer’s Franken Erdbeeren, aus Kronach gesprochen.
Erdbeer-Ernte verzögert sich
Bereits seit 1987 baut die Familie zwischen Coburg, Sonneberg und Kulmbach Erdbeeren an, auch ein Feld zum Himbeeren-Pflücken gibt es inzwischen. Durch die kalten Nächte der vergangenen Tage, sind die heimischen Erdbeeren frühestens in gut drei Wochen bereit zur Ernte.
Wir mussten die Pflanzen auf unseren Feldern wegen der Frostgefahr abdecken. So auch in Muckenreuth nahe Bayreuth. Das wird auch noch bis zum Ende der Woche so bleiben.
(Hermann Bayer, Inhaber von Bayer’s Franken Erdbeeren)
Ab kommender Woche werden die Felder dann aufgedeckt. Frühestens Anfang Juni könne man hier voraussichtlich die ersten Erdbeeren ernten, sofern es frostfrei bleibe, so Bayer. Weiter nördlich, in Richtung Frankenwald verschiebe sich die Erdbeer-Ernte sogar bis in den Juli hinein, erklärt er. Das hänge mit der Höhenlage von über 700 Metern über Normalhöhennull zusammen.
Durchgehend Nachschub
Um ganzjährig Erdbeeren ernten zu können, werden verschiedene Sorten gepflanzt – frühreifende, mittelreifende und spätreifende. Auf den Feldern der Familie Bayer werden in diesem Jahr zum Beispiel die Sorten Clery und Florence angeboten, die als extrem robust gelten und deren Pflanzen große rote Beeren tragen. Besonders wohl fühle sich die Erdbeere, wenn sie einem Mix aus Sonne und Regen ausgesetzt sei, erklärt Hermann Bayer.
Natürlich sei es besonders umweltschonend, wenn jeder, der zum Pflücken auf die Erdbeerfelder komme, sein eigenes Gefäß mitbringe. Zusätzlich werden Kartons, Körbchen und Papiertüten, die mehrmals verwendet werden können, an den Verkaufsständen angeboten.
Naschen erlaubt
Auf den Feldern gilt: Was letztendlich an der Kasse in der Schale abgewogen wird, wird bezahlt. Naschen ist hier erlaubt. „Dass die Kunden auf den Feldern probieren, sehe ich eher als beflügelnd für den Verkauf an. Denn wer unter freiem Himmel die ein oder andere süße Erdbeere isst, der möchte vielleicht am Ende auch ein paar mehr mitnehmen, wenn es ihm gut geschmeckt hat“, sagt Bayer.
Kleinfruchtige Walderdbeeren werden schon seit Jahrtausenden gesammelt. Die heute verbreitete, großfruchtige Kulturerdbeere entstand erst durch die Kreuzung amerikanischer Erdbeer-Sorten. Inzwischen gibt es mehr als 1.000 Erdbeer-Sorten.
(Hermann Bayer, Inhaber von Bayer’s Franken Erdbeeren)
Vitamin-C-Booster
Bei Erdbeeren denkt man direkt an süße rote Beeren, doch die eigentlichen Früchte sind die gelb-grünen Nüsschen an der Außenseite. Eine Schale Erdbeeren, also etwa 200 Gramm, decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C, der bei etwa 110 Gramm liegt. Damit haben sie sogar einen höheren Vitamin C-Anteil als Orange oder Zitronen.
Erdbeerfelder in der Region
Erdbeerfelder, auf denen man selbst pflücken darf, werden nahe Bayreuth von Erdbeer Bösl, Bayer’s Franken Erdbeeren und dem Partenfelder Erdbeerhof betrieben. Geöffnet haben sie voraussichtlich ab Anfang Juni. Erdbeer-Bösl betreibt 2019 nur die Felder bei Euben und Mengersreuth. Erdbeer-Pflanzen bei Destuben und Speichersdorf gäbe es diesmal keine, sagten die Betreiber auf Anfrage des bt. Zu den Beweggründen gaben sie momentan keine nähere Erklärung ab.
- Muckenreuth: Anfahrt über die B85 zwischen Kulmbach und Bayreuth. Abfahrt Kasendorf/Muckenreuth, dann Richtung Muckenreuth raus
- Untersteinach: Anfahrt über die B289, in Untersteinach Ortsmitte Richtung Seer Straße
- Schwarzach bei Mainleus: In der Alten Straße zwischen Fisherman´s Partner und Schreinerei MEIGO
- Euben: Straße in Richtung Pferch / Bindlach
- Partenfeld: Der Hauptstraße von Lanzenreuth in Richtung Süden folgen.