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Gesundheit
Pollensaison dauert immer länger an: So überstehen Allergiker den Pollenflug
von Bjarne Bahrs
Pollenallergien treten immer häufiger auf. Auch der Pollenflug dauert länger. Deshalb ist für Allergiker die richtige Vorsorge wichtig.
Dazu hat das bt mit dem Bayreuther Hausarzt Dr. Ingo Rausch gesprochen.
Anzahl an Allergikern nimmt zu
Die Nase läuft, die Augen tränen und der Hals kratzt. Wer zu Frühlingsbeginn mit diesen und ähnlichen Symptomen zu kämpfen hat, lebt wohl mit einer Pollenallergie. Die Menge an Allergikern soll in den vergangenen Jahren fast epidemisch zugenommen haben, so ein Sachstandsbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Dass die Menge an Allergikern zugenommen hat, bemerkt auch der Bayreuther Hausarzt Dr. Ingo Rausch. “Gefühlt ist die Menge an Allergikern, die wir bei uns in der Praxis behandeln, auf jeden Fall gestiegen“, sagt er im Gespräch mit der bt-Redaktion.
Mehr Pollen liegen in der Luft
Aber nicht nur die Menge an Allergikern ist gestiegen, sondern auch die Menge der Pollen und damit auch die Länge der Pollensaison. Laut RKI geht die Pollenmenge kontinuierlich nach oben.
Durch wärmeres Wetter in den traditionell kälteren Jahreszeiten beginnt der Pollenflug durchschnittlich bereits einige Wochen früher und endet bei einigen Pollenarten auch dementsprechend später. Dadurch haben einige stark betroffene Allergiker fast ganzjährig Allergiesymptome.
“In unserer Praxis ist die Pollenzeit immer noch größtenteils auf die Sommermonate beschränkt, aber man merkt auch, dass einige Patienten schon früher Symptome bekommen”, sagt Hausarzt Dr. Rausch. Lesen Sie auch: Der Naturschutzbeirat des Landkreises Bayreuth will gegen Lupinen vorgehen.
So kann Allergikern geholfen werden
“Wichtig ist natürlich, dass man so früh wie möglich feststellt, ob eine bestimmte Allergie vorliegt. Dann kann auch entsprechend geholfen werden”, sagt Dr. Rausch. Da sich die Symptome oft mit einer gewöhnlichen Erkältung gleichen, sei es teils schwieriger, eine Allergie sofort zu erkennen. Auch wenn man vielleicht weiß, dass man eine Pollenallergie hat, sollte man genauer untersuchen, welche Pollenart die Symptome auslöst. Dann kann man sich auch entsprechend vor den Pollen schützen.
“Inzwischen können Apps sehr gut sagen, welche Pollen gerade fliegen. Und dann sollte man entsprechend den Kontakt mit der bestimmten Pollenart vermeiden”, sagt Dr. Rausch. Deshalb sollten Betroffene beim Pollenflug möglichst wenig lüften, um in den eigenen vier Wänden vor den Pollen geschützt zu bleiben. Während oder nach dem Regen sollten sie dann aber unbedingt stoßlüften. Der Regen wäscht nämlich die Pollen aus der Luft, so der Hausarzt.
Natürlich gibt es für Betroffene auch medizinische Abhilfe. “Bei einer verstopften Nase helfen oft schon Nasensprays und andere Medikamente gegen Schnupfen. Für härtere Fälle gibt es dann auch rezeptpflichtige Medikamente”, sagt Dr. Rausch.