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Reisebüros aus Bayreuth über Corona-Ferien: “Die meisten wollen einfach nur weg”

Die Inzidenzen steigen vielerorts in Europa. Beliebte Reiseziele sind Hochrisikogebiete. Hält das die Bayreuther von Auslandsreisen ab?

Es sind Schulferien in Bayern. Die Hauptreisezeit hat begonnen. Gleichzeitig haben beliebte Reiseziele der Deutschen eine hohe 7-Tage-Inzidenz.

Was bedeutet das für das Reiseverhalten der Bayreuther? Safety first und Urlaub auf Balkonien – oder doch lieber Balearen und Co.? Das bt hat bei Reisebüros aus Bayreuth nachgefragt.

Urlaub im Ausland bei steigenden Inzidenzen – das berichten Reisebüros aus Bayreuth

In Ferienregionen der Deutschen gibt es weit höhere Inzidenzen als in Bayreuth. So hoch sind die Inzidenzen in Bayreuth Stadt und Land zum Wochenbeginn. Weite Teile Südfrankreichs sind vom RKI als Hochrisikogebiet eingestuft worden – ebenso Lissabon oder die Algarve in Portugal. Die Türkei als gesamtes Land kommt am Dienstag (17. August 2021) dazu.

Bleiben die Bayreuther deshalb lieber zu Hause? “Das ist in einem Satz nicht so einfach zu erklären”, sagt Martin Beyer von DERPART Reisebüro in Bayreuth. “Einerseits gibt es eine enorm große Urlaubslust, andererseits ist auch die Verunsicherung sehr hoch”, fasst er die Zwickmühle vieler Reisender zur Hauptreisezeit des Jahres zusammen.

Das sind aktuell die beliebtesten Urlaubsziele

In Italien gilt seit dem 6. August 2021 der sogenannte Green Pass, wie Beyer berichtet. “In Restaurants, Bars oder Museen muss man einen 3G-Nachweis erbringen: geimpft, genesen oder getestet. Und Tests müssen Touristen im Ausland selbst bezahlen, wenn die anderen beiden Gs nicht zutreffen. Das wiederum verunsichert die Nicht-Geimpften.”

Laut Beyer seien vor allem jene Reiseziele gefragt, die man mit dem Auto von Bayreuth aus bequem an einem Tag erreichen kann: “Deutschland sowieso, dazu kommen noch Österreich und Kroatien. Entsprechend rar sind dort aktuell die freien Unterkünfte.” Aber auch die deutschen Inzidenzwerte werden im Ausland genau beobachtet. Zuletzt hat Spanien einige deutsche Gebiete als Risikogebiet eingestuft.

Expertin zu den Reiseplänen der Bayreuther: “Die meisten wollen einfach nur noch weg”

Kroatien steht auch beim DER-Reisebüro im Rotmain-Center aktuell hoch im Kurs. “Das platzt bei uns aktuell aus allen Nähten”, sagt Ursula Sczepaniak. Sie ist aktuell überrascht von der ungebrochen hohen Nachfrage nach der Türkei. Die gilt ab Dienstag als Hochrisikogebiet. “Wir dachten erst, bei der Türkei kommt die große Absagewelle – dem war aber nicht so.”

In Deutschland sei es Sczepaniak zufolge ohnehin schwer, aktuell noch etwas zu bekommen. “An der Nordsee vielleicht”. Wer dort nichts findet, der weicht auf das nahe Ausland aus. “Unsere Kunden weichen auch von gewohnten Reisezielen ab, wenn es dort nichts mehr gibt. Die meisten wollen einfach nur noch weg.” Bereits Anfang Juni stellten die Reisebüros fest, dass viele Hotels bereits komplett ausgebucht waren.

Stornierungen habe es bei ihr im Reisebüro gegeben, aber das waren wenige – und überwiegend Ungeimpfte. In Griechenland, wo aktuell Hitze und Feuer wüten, seien aktuell keine Reiseziele von der dortigen Katastrophe betroffen. Dennoch sieht die Reiseexpertin die Situation dort kritisch: “Ich denke, Griechenland könnte als nächstes als Hochrisikogebiet eingestuft werden.”