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Stadt Bayreuth
Sanierung der Bayreuther Graserschule: 2,74 Millionen Euro gegen den Hausschwamm
von Nicole Ognev
Der Bayreuther Bauausschuss berät diesen Dienstag erneut über die Sanierung der Graserschule. Es stehen drei neue Sanierungs-Szenarien zur Debatte.
Am 10. Dezember 2019 hat der Stadtrat Bayreuth die damaligen Sanierungspläne für die Graserschule abgelehnt, nun berät der Bayreuther Bauausschuss diesen Dienstag, den 6. Dezember 2022, erneut über die erweiterte Hausschwammsanierung der Graserschule.
Das geht aus den Sitzungsunterlagen des Bayreuther Bauausschusses hervor.
Erneute Diskussion im Bauausschuss
Bereits am 10. Dezember 2019 stand die Bauschwammsanierung der Graserschule im Stadtrat Bayreuth zur Diskussion. Nachdem an der Graserschule der „echte Hausschwamm“ festgestellt wurde, sollte auch das Sanierungskonzept dementsprechend angepasst werden. Durch die ungeplanten Sanierungsarbeiten wären jedoch die Kosten um rund 1,7 Millionen Euro auf insgesamt 13,3 Millionen Euro gestiegen. Aufgrund der zu hohen Kosten wurde der Vorschlag im Jahre 2019 schlussendlich abgelehnt.
Nun greift der Stadtrat diesen Dienstag, den 6. Dezember 2022, um 16 Uhr erneut das Thema Sanierung der Graserschule auf. Das Hochbauamt Bayreuth teilt mit, dass aufgrund von Schäden im Bereich der Holzbalkendecke auch die aktuell noch im Schulbetrieb befindlichen Bauabschnitte des Gebäudes untersucht werden mussten. Ergebnis laut Beschlussvorlage: “Im vorliegenden Holzgutachten wurde festgestellt, dass die Holzkonstruktion der Geschossdecken im BA 2 und 3 stark durch echten Hausschwamm geschädigt ist und umfangreich saniert werden muss.” Lesen Sie auch: Bayreuth will an Silvester das Feuerwerk in der Innenstadt verbieten.
Drei Sanierungsvarianten
Aufgrund der “festgestellten, massiven Schäden Im Bereich der Auflager der Holzbalkendecken”, so das Hochbauamt Bayreuth, hat das Architekturbüro Detlef Stephan Ingenieurgesellschaft drei unterschiedliche Sanierungsvarianten erarbeitet und die Kosten dafür ermittelt.
Die erste Variante sollen Streichbalken sein. Nach der Demontage der Bestandsbalken, sowie Mauerschwellen, Unterzüge und Fensterstürze, sollen die ausgetauschten Deckenbalken nicht wieder in das Mauerwerk eingebunden werden, sondern auf einen Streichbalken aufgelagert werden. Die geschätzten Kosten für solch eine Sanierung würde 3,02 Millionen Euro betragen.
Die Variante zwei, bei der die Kostenschätzung 2,66 Millionen Euro beträgt, beinhaltet die Einbindung von Wänden. Die ausgetauschten Balken sollen mit einer Dämm- und Abdichtungsschicht luftumspült in das Mauerwerk wieder eingebunden werden.
Die dritte Variante, mit einer Kostenschätzung von 2,73 Millionen Euro, wäre das Anbringen von Stahlwinkeln. Diese Variante sieht ähnlich wie Variante eins vor, die Deckenbalken nicht wieder in das Mauerwerk einzubinden. Die bisherige Mauerwerksauflage soll dabei statisch ertüchtigt werden, sodass an die Außenwände gedübelte Stahlprofile die neuen Deckenbalken in das Mauerwerk ablassen können.
Empfehlung des Architekturbüros
“Aufgrund des geringen Kostenunterschiedes der beiden Varianten zwei und drei sowie der nachhaltigen Lösung der bauphysikalischen Probleme bei den Varianten eins und drei wird die Ausführung der Variante drei empfohlen.”, so das Architekturbüro Detlef Stephan Ingenieurgesellschaft. Die Variante drei soll den geplanten Ausbau am wenigsten stören und einen weiteren ungehinderten Bauablauf ermöglichen. In der Variante drei wird weiterhin eine konstruktiv höherwertige Deckenkonstruktion hergestellt, welche eine höhere Resistenz gegen Feuchte- und Schädlingsbefall aufweist.
Finanzielle Auswirkungen
Der Umbau wird finanzielle Auswirkungen mit sich bringen. Wenn die vorgeschlagene Variante drei angenommen wird, liegen die Sanierungskosten bei 2,74 Millionen Euro. Zusätzlich soll es laut Beschlussvorlage in den Folgejahren 2023 zu Kosten in Höhe von 740.000 Euro kommen, 2024 zu 800.000 Euro und im Jahre 2025 zu 1,2 Millionen Euro.
Die Verwaltung Bayreuth empfiehlt dem Stadtrat, die Variante zu beschließen. Zudem empfiehlt die Verwaltung dem Stadtrat, die zusätzlichen Mittel in Höhe von 2,74 Millionen Euro anteilig in den Haushaltsjahren 2023 bis 2025 einzustellen.
Der Bauausschuss wird morgen, am 6. Dezember 2022, darüber beraten. Der Stadtrat soll am Mittwoch, den 14. Dezember 2022, darüber entscheiden.