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Bayreuth
Schutthaufen vor der Haustür: Bayreuther Anwohner ärgern sich über Stadt
In einer Bayreuther Spielstraße versperrt ein Haufen mit Baustellenmaterial mehrere Parkplätze. Die Stadt verteidigt das Vorgehen.
In der Siedlung Laineck stören sich Anwohner an einem Schutthaufen, der dank städtischer Baustellen vor ihrer Haustür liegt.
Die Stadt Bayreuth hingegen sieht es als Lagerfläche.
Lainecker Anwohner ärgern sich über Vorgehen der Stadt
Im Bühlweg, einer kleinen Spielstraße in der Siedlung Laineck, liegt ein Haufen mit Baustellenmaterial. Er blockiert mehrere Parkplätze. „So einen Schutthaufen muss man nicht in einer Siedlung abladen“, sagt Anwohner Peter Wopperer. „Vor allem nicht in einer Spielstraße.“
Die anliegenden Baustellen begannen im September vergangenen Jahres. „Seitdem liegt der Beton- und Asphaltbruch von der Baustelle hier“, sagt Wopperer. Dabei seien Parkplätze ohnehin knapp. „Wenn jetzt am Sonntag mal die Schwiegereltern kommen, wird es schwierig.“ Lesen Sie auch: Die Bayreuther Opernstraße wird am Samstag gesperrt.
Die Stadt nennt es eine Lagerfläche
Das bt hat bei der Stadt Bayreuth nachgefragt. Die Stadt räumt ein, dass der Haufen aus städtischen Baumaßnahmen stammt – zunächst habe man ihn beim Umbau des Knotenpunkts Bernecker Straße/Warmensteinacher Straße eingerichtet. Aktuell diene er außerdem dem barrierefreien Ausbau der stadteinwärtigen Haltestelle „Laineck Siedlung“.
Der Haufen besteht laut Stadt aus „Asphaltschollenbruchstücken sowie ausgebautem bzw. zwischengelagertem Frostschutzmaterial aus den beiden genannten Maßnahmen“. Es stimme jedoch nicht, dass die Ablagerungen „übriggeblieben seien und nicht entfernt wurden“. Die Parkplätze werden laut Stadt als „Lagerfläche“ genutzt.
Zudem würden die derzeitigen Ablagerungen erst seit März dort liegen. Anwohner Wopperer gibt sich mit der Antwort nicht zufrieden.
„Kann man hier so nicht wiederverwenden“
Der abgefräste Asphalt sei schon auf dem Lkw gewesen, so Wopperer, man hätte ihn direkt zur Deponie fahren können, statt ihn hier abzuladen. „Die Reste kann man hier so nicht wiederverwenden“, sagt er. Als Handwerker könne er das einschätzen. Zwar liege tatsächlich auch Frostschutzmaterial auf dem Haufen, der größte Teil sei aber Schutt.
Und Bauschutt könne man zwar durchaus wiederverwenden, aber dafür müsse man ihn aufbereiten. Für die hiesige Baustelle seien die Ablagerungen in dieser Form nicht verwendbar.
Der aktuelle Haufen möge zwar aus dem März stammen, so Wopperer, vorher habe aber schon seit vergangenem Jahr ein Schutthaufen dort gelegen. „Einmal haben sie die Sachen abgeholt. Es war drei, vier Tage lang leer, dann lag wieder Schutt da.“
Ist es nun ein Schutthaufen oder nicht?
Die Stadt zeigt sich in ihrer Antwort zwar mit dem Begriff „Schutthaufen“ nicht einverstanden, da dort ja kein übriggebliebener Abfall liege. Auf die Frage, wann der Haufen verschwinden soll, antwortet die Stadt jedoch: „Die derzeit noch laufenden Tiefbauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende der 22. Kalenderwoche fertiggestellt (die laufende Woche, Anm. d. Red.). Im Zuge der Baufeldberäumung durch die beauftragte Tiefbaufirma erfolgt dann auch die Abfuhr und Entsorgung der noch vorhandenen Ablagerungen.“