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Bayreuth

Siegesturm fertig saniert: Es war mehr Arbeit als gedacht

Die Stadt Bayreuth hat ihren Siegesturm generalsaniert. Nun können Wanderer das Wahrzeichen wieder besteigen.

Die Sanierung des Bayreuther Siegesturms reichte von den Sandsteinen bis zur goldenen Inschrift über dem Eingang. Die Kosten sind deutlich höher ausgefallen als erwartet.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) hat den Siegesturm heute, am 19. April 2023, offiziell wiedereröffnet.

1.600 Zeichen per Hand vergoldet

“Viele Sandsteine mussten in Handarbeit ausgetauscht werden. 1.600 Zeichen in unterschiedlicher Größe wurden per Hand vergoldet”, sagte Oberbürgermeister Ebersberger bei der Eröffnung. “Nachgezählt hab ich’s nicht, aber ich bin mir sicher, die Zahl stimmt.”

Die goldene Inschrift über dem Eingang erstrahlt nun in neuem Glanz. Sie erinnert an das Ereignis, das zum Bau des Siegesturms geführt hatte: den deutschen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Auch die Gedenktafel für die 28 im Krieg gefallenen Bayreuther wurde restauriert. Lesen Sie auch: Medi hat seinen großen Neubau in Bayreuth eingeweiht.

Immer mehr Schäden zeigten sich

“Angefangen hat es damit, dass sich einige Bäumchen herausgewunden haben”, sagte Oberbürgermeister Ebersberger. Der Fraktionsvorsitzende der Bayreuther Gemeinschaft (BG), Stephan Müller, hatte daraufhin einen Antrag im Stadtrat gestellt, den Turm zu sanieren.

Bei der Überprüfung des Siegesturms hätten sich noch mehr Schäden aufgezeigt – fünf Monate Planung und sechs Monate Arbeit folgten, so der Oberbürgermeister. Die Arbeiter haben auch die Aussichtsplattform statisch ertüchtigt, die Absturzsicherung komplett erneuert und Frostschäden behoben. Zudem wurden die Büsche und Bäumchen entfernt, die aus dem Mauerwerk wuchsen.

  • Vor der Sanierung: Ein Bäumchen wächst aus den Mauern des Siegesturms. Foto: Stephan Müller

    Vor der Sanierung: Ein Bäumchen wächst aus den Mauern des Siegesturms. Foto: Stephan Müller
  • So sah die Gedenktafel vor der Sanierung aus. Foto: Stephan Müller

Kosten deutlich höher als erwartet

Doch es waren nicht nur mehr Baustellen als am Anfang gedacht, erklärte der Oberbürgermeister, die Arbeiten waren auch schwerer als erwartet. Anfangs habe man eine Hubarbeitsbühne einsetzen wollen, doch die reichte nicht hoch genug. Alles musste eingerüstet werden. “So kam wider Erwarten eine gewisse Kostenerhöhung von 15.000 Euro, die ursprünglich eingeplant waren, auf 190.000 Euro.”

Die Bayreuther haben den Turm einst selbst bezahlt

Der Bau des Siegesturms hatte einst 1.200 Mark gekostet, so Ebersberger. Die Kosten übernahmen damals die Bayreuther Bürger selbst. Doch der Oberbürgermeister erinnerte nicht nur an die Grundsteinlegung am 6. Mai 1874.

Er erklärte auch, wieso der 463 Meter hohe Gipfel der “Hohen Warte” schon vor dem Siegesturm eine große Bedeutung hatte. “‘Hohe Wart’ kommt daher, dass hier im Mittelalter eine der Leuchtfeuer-Stellen war, die man früher alle paar Kilometer gesetzt hat, um vor nahenden Feinden zu warnen”, sagte Ebersberger.

Tür zum Siegesturm steht wieder allen offen

Nun können Wanderer und Spaziergänger wieder die 97 Stufen der Wendeltreppe erklimmen, um auf dem 17 Meter hohen Aussichtsturm den Ausblick über Bayreuth zu genießen.