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Bayreuth

Stadt Bayreuth entscheidet über Eisstadion: EHC-Vorbereitung in Gefahr?

Die Stadt Bayreuth hat einen neuen Eisstadions-Nutzungsplan für die kommenden Wintersaisons aufgestellt. Forderungen des EHC fanden dabei wenig Anklang.

Der Haupt- und Finanzausschuss hat über die Nutzung des Eisstadions für die nächsten Saisons entschieden.

Das bt war in der jüngsten Sitzung vor Ort.

Eisfläche schon ab August?

In den vergangenen Wochen und Monaten war das Eisstadion diverse Male Thema in den städtischen Gremien. Von geforderten Renovierungen über Reparaturen an den Leitungen oder in Zusammenhang mit eventuellen Zukunftsplänen bei der Tigers GmbH – das Eisstadion genoss zuletzt viel Aufmerksamkeit.

Mit der Nutzung des Eisstadions für die Wintersaisons 2024/25 bis 2027/28 wurde in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am heutigen Donnerstag, den 7. März 2024, dagegen eine gesetzte Regelung aufgestellt, die es hin und wieder zu erneuern gilt.

Im Rahmen der geplanten Nutzung hatte ein Antrag des EHC Bayreuth für einige Diskussionen im Sportamt gesorgt, denn die Verantwortlichen forderten laut Sitzungsunterlagen Dinge, die nicht zur Verhandlung stehen. Lesen Sie auch: Das Kreuzsteinbad wurde mit einer neuen Photovoltaik-Anlage ausgestattet.

EHC-Jugend braucht Vorbereitung

Die aktuelle Eissaison ist noch nicht einmal offiziell vorbei, schon geht es um die Planungen für die kommende Saison. Besonders der EHC Bayreuth braucht hierbei laut eigenem Antrag schnellstmöglich Klarheit.

Bereits in den Sommerferien beginnt mit den BEV Elite Camps die Saisonvorbereitung für den Bayreuther Eishockey-Nachwuchs. Eine Vorbereitungszeit sei für den Spielbetrieb immens wichtig, heißt es im Antrag von Jugendleiterin Melanie Allersdorfer und Sportlichem Leiter Sebastian Mayer.

Gerade deshalb pocht man beim EHC darauf, dass bereits ab dem 12. August 2024 eine Eisfläche im Eisstadion vorhanden sein soll. Nur so könne eine konkurrenzfähige Vorbereitung gewährleistet werden. Das Ganze müsse dabei unabhängig davon geschehen, ob und wie es mit der Tigers GmbH weitergeht und wenn ja, in welcher Liga diese antreten würde.

Öffentlicher Lauf ist unantastbar

Sportamtsleiter Chritsian Möckel machte von Beginn an klar, dass es bei dem Antrag nur um Sicherheit für den Jugendbereich gehe, nicht aber um Zugeständnisse für die GmbH.

Obwohl die Maßnahmen für den Nachwuchs wichtig seien, konnte der Antrag des EHC nicht ohne weiteres durchgewunken werden. Im Sportamt haben man bemerkt, dass der EHC “wieder mehr Mannschaften zum Spielbetrieb angemeldet hat”. Insgesamt handelt es sich dabei um elf Mannschaften, die sowohl Trainings als auch Spiele im Eisstadion bestreiten müssten.

Das stellt ein Problem dar – in erster Linie ein zeitliches. Denn: der EHC hätte laut Sportamt gerne Zeiten, die eigentlich fest für den öffentlichen Lauf geblockt sind. Das wolle man laut OB Ebersberger allerdings verhindern.

Laut Sportamtsleiter Möckel habe der öffentliche Lauf noch immer sehr starken Zuspruch, teilweise müsse man zu Stoßzeiten sogar einen Stopp verhängen, weil die Leihschuhe ausgehen. Das sei vor allem am Mittwochabend sowie an den Wochenenden der Fall. Mit dem öffentlichen Lauf nehme die Stadt laut Möckel jährlich zwischen 60.000 und 70.000 Euro ein.

Wer Eis früher will, muss zahlen!

Nun hat das Sportamt nun den Belegungsplan des Eisstadions überarbeitet, der wie gehabt vor allem mit Trainingszeiten für die Eishockey-Teams von EHC und – zumindest vorläufig – Tigers GmbH gefüllt ist, die Forderungen allerdings nicht abdeckt.

Zudem bleibe es bei der Eisaufbereitung der laufenden Saison, sodass am 2. September mit dem Training begonnen werden könne. Im Nutzungsplan heißt es jedoch, dass eine frühere Aufbereitung erfolgen kann, sofern jemand die anfallen Kosten (rund 30.000 Euro) in Vorkasse übernimmt. Ob der EHC damit zufrieden ist, wird sich zeigen.

Zusätzlich ist geregelt, dass es auch in Zukunft keine zusätzlichen Trainings- oder Spielzeiten zulasten des öffentlichen Laufs geben wird. Auch für Hobbymannschaften, die gerne im Eisstadion trainieren würden, werde es keine Slots geben.

Der Haupt- und Finanzausschuss hat den neuen Nutzungsplan nach wenigen Rückfragen einstimmig angenommen.