Zuletzt aktualisiert am

Bayreuth

Stadt Bayreuth intensiviert Unterstützung der Obdachlosen

Die Situation der Obdachlosen in Bayreuth hat sich zusehends verschlechtert. Die Stadt hat nun zusätzliche Mittel für die Versorgung freigegeben.

Die Stadt Bayreuth hat investiert in die Versorgung der Obdachlosen im Stadtgebiet.

Das hat der Stadtrat heute beschlossen.

Unterkunft völlig überlastet

In der Sitzung vom heutigen Mittwoch, dem 29. November 2023, wurde beschlossen, die seit 2016 bestehende Kooperation mit dem Diakonischen Werk Bayreuth und der Stadtmission auszuweiten. Laut Manuela Brozat vom Sozialreferat der Stadt sind Obdachlose immer größeren Schwierigkeiten ausgesetzt.

Erst kürzlich berichtete das bt über Probleme der Bayreuther Obdachlosen. In der aktuellen Unterkunft in der Cosima-Wagner-Straße 7 gibt es offiziell nur 14 Schlafplätze mit Geschlechtertrennung. Tatsächlich nächtigen laut eines Kurzberichts aber rund 20 Personen regelmäßig dort – meist auch unbeaufsichtigt. Lesen Sie auch: Die Bauarbeiten am Friedrichsforum dauern an – in 2024 wird es keine Vorstellungen geben.

Immer mehr psychische Erkrankungen und Übergriffe

Grund dafür sind fehlende Kapazitäten, sowohl räumlich als auch personell. Nur 1,5 Vollzeitstellen sind für die Betreuung bei der Diakonie stemmbar. Auch allgemein verschlechtern sich die Problemlagen der Menschen zusehends, immer mehr Obdachlose leiden unter psychischen Erkrankungen.

Durch die Überbelegung der Unterkunft ist eine Geschlechtertrennung längst unmöglich. Vermehrt kommt es laut Manuela Brozat zu Übergriffen und Verstößen gegen die Hausordnung. Auch die umliegenden Anwohner haben sich bereits mehrfach beschwert.

“Man kann die Menschen nicht alleine lassen”

Die Diakonie sah sich daher zum Handeln gezwungen und wandte sich mit der Sachlage an die Stadt Bayreuth. Gemeinsam wurde beschlossen, die aktuelle Kooperationsvereinbarung anzupassen. Insgesamt investiert die Stadt rund 65.000 Euro in die Obdachlosenhilfe.

Neben mehr Personal und einer Verwaltungskostenpauschale wird auch das Projekt “Chance 18+” mit in die Vereinbarung aufgenommen. Dieses bietet jungen Menschen Hilfe an, wenn die Wohnungslosigkeit droht.

Dank erhöhter “Manpower” erhofft sich Brozak, die Umstände vor Ort zu verbessern. “Man kann die Menschen nicht alleine lassen”, so die Sozialreferentin. Das sieht scheinbar auch der Rest des Stadtrates so, denn der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.