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Bayreuther Stadtrat

Stephan Huttner im Bayreuth Stadtrat: „Die FDP hatte es im Wahlkampf schwer“

Dass FDP-Potiker Kemmerich sich in Thüringen im Februar mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten habe wählen lassen, habe einigen Bürgern sauer aufgestoßen.

Dr. Stephan Huttner wurde bei den Kommunalwahlen 2020 zum zweiten Mal in Folge für die FDP in den Bayreuther Stadtrat gewählt. Im Gespräch mit dem Bayreuther Tagblatt spricht Huttner über seine wichtigsten Grundwerte, die Probleme im Wahlkampf und die Herausforderungen durch das Coronavirus.

Stephan Huttner: Im Wahlkampf hatte es die FDP zum Teil schwer

Im Wahlkampf zur Kommunalwahl 2020 habe es die FDP teilweise schwer gehabt, erklärt Dr. Stephan Huttner. Dass FDP-Politiker Kemmerich sich in Thüringen im Februar mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten habe wählen lassen, habe einigen Bürgern sauer aufgestoßen. „Mit euch wollen wir nichts mehr zu tun haben“, hätten einige wenige Bayreuther ihm daraufhin gesagt. Da half es auch nichts, dass Kemmerich bereits im Februar am Tag darauf zurückgetreten sei. 

Bei den Wahlen zeigte sich dann: Die Mehrheit der Bayreuther habe sich nicht von den Geschehnissen in Thüringen beeinflussen lassen. Was in Thüringen passiert sei, habe mit der Kommunalpolitik in Bayreuth auch gar nichts zu tun, sagt Huttner. Die FDP landete so bei der Wahl in der Wagnerstadt etwa auf demselben Niveau wie beim letzten Mal, verlor allerdings einen Sitz. Huttner selbst holte dabei dennoch mehr Stimmen als 2014.

Den Menschen in Bayreuth Perspektiven bieten

Über all dem stehen für Huttner die liberalen Grundlagen. Dazu gehören Innovationsfreude, Leistungsbereitschaft, Toleranz, Anstand und Respekt vor dem Eigentum anderer. Für den FDP-Stadtrat sind das die wichtigsten Grundwerte. Im Stadtrat komme es Huttner darauf an, mit den demokratischen Kräften vernünftige Gespräche zu führen.

Was Bayreuth anbelangt, liegt Huttner die Stadtentwicklung sehr am Herzen. Daneben seien Zukunftsprojekte wie der Medizincampus sowie das Innovations- und Gründerzentrum wichtig. Derartige Vorhaben würden den Menschen in Bayreuth Perspektiven bieten und den Wirtschaftsstandort Bayreuth weiterentwickeln. Als niedergelassener Unfallchirurg weiß Huttner, wovon er redet. 

Das Coronavirus wurde unterschätzt

Gerade in Zeiten des Coronavirus blicke die Gesellschaft gespannt auf die Mediziner und Pflegekräfte. Der Medizincampus und eine Reihe an jungen Ärzten wäre für Bayreuth auch in einer solchen Extremsituation ein wichtiges Gut. 

Dass das Coronavirus sich so ausbreiten würde und sich zur Pandemie entwickelt, habe anfangs wahrscheinlich niemand auf dem Schirm gehabt. Huttner hofft daher, dass die von der Regierung getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen und die Bürger in absehbarer Zeit zu einer gewissen Normalität zurückkehren könnten. 

In der Zwischenzeit würde Covid-19 Menschen in allen Bereichen des Lebens vor neue Herausforderung stellen. Auch der Bayreuther Stadtrat passe sich dabei natürlich an. Neben der Absage diverser Ausschüsse und der Verkleinerung der Stadtratssitzung am 25. März 2020, müssten die Mitglieder auch mehr auf moderne Kommunikationskanäle setzen.

Es muss nicht jedes Gespräch von Angesicht zu Angesicht stattfinden.

(Dr. Stephan Huttner, FDP)

Bayreuther Tagblatt - Frederik Eichstädt

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Frederik Eichstädt