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Landkreis Bayreuth

Über 50 Jahre beim THW: Pegnitzer erhält besondere Ehrung

Der Pegnitzer Rudolf Unger erhielt heute, am 11. März 2024, das Steckkreuz für besondere Dienste um das THW.

Unger ist seit über 50 Jahren beim THW Ortsverband Pegnitz tätig.

Rudolf Unger erhält Steckkreuz für besondere Dienste

Für sein Engagement beim THW Ortsverband Pegnitz erhielt Rudolf Unger heute vom oberfränkischen Regierungspräsidenten Florian Luderschmid das vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann verliehene Steckkreuz für besondere Dienste.

Unger trat 1968 im Pegnitzer THW-Ortsverband als Helfer ein. Von 1975 bis 2011 hatte er die Postion als Ortsbeauftragter inne. Bis heute bringt sich Unger in das Geschehen des Ortsverbandes ein. Für seine Arbeit erhielt er zuvor bereits den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Lesen Sie auch: Mit 50 Jahren steigt ein Bayreuther Kickbox-Meister wieder in den Ring.

Unger erlebte Geschichte hautnah mit

Bei seinen über 50 Jahren beim THW hat Rudolf Unger schon einiges erlebt. Er erlebte zum Beispiel den Helikopter-Absturz nahe der A9 bei Pegnitz im August 1971 mit. Dabei kamen 37 US-Soldaten ums Leben. “Sowas bleibt einem natürlich im Kopf”, sagt Unger gegenüber dem bt.

Nach dem Mauerfall hat Unger beim Aufbau der THW-Ortsverbände in Sachsen geholfen. “Ich habe in den 90er-Jahren fast ganz Sachsen bereist”, sagt er. Besonders für den Ortsverband in der Lessingstadt Kamenz waren die Pegnitzer zuständig. “Wir haben die Verbindungen seitdem nie abreißen lassen, es herrscht jährlich ein Austausch zwischen uns.”

Über 50 Jahre stumpfen nicht ab

Unger hat in seiner Zeit beim THW auch etliche Unfälle auf der A9 miterlebt. Auch beim Elbehochwasser im Jahre 2002 hat er kräftig mit angepackt. Doch seine Erfahrungen haben ihn nicht abgestumpft.

“Jeder Einsatz ist anders und der eine oder andere bleibt mal mehr, mal weniger, haften”, sagt Unger. “Heut hat man entsprechende psychologische Nachsorge, die in der Zeit des Kalten Krieges nicht vorhanden war.”

Ohne Ehrenamtliche läuft nichts

Die Arbeit beim THW ist zu weiten Teilen ehrenamtlich. “Man muss den Bürger verdeutlichen, was das Ehrenamt in Deutschland schafft für den Katastrophenschutz”, sagt er. “Wir haben in Europa eines der besten ehrenamtlichen Hilfeleistungssysteme. Wenn der Bürger das alles bezahlen müsste, müsste er tief in die Tasche greifen.”

Unger ist auch der Meinung, dass wir wieder mehr Menschen für soziale Tätigkeiten begeistern sollten. “Wir müssen versuchen, den Menschen zu aktivieren, damit er sich sozial einbringt”, sagt er.