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Politik

Kanzlerkandidat Laschet statt Söder: Ein Nachteil für Bayreuth? Das sagen Bayreuther Politiker

Armin Laschet (CDU) wird wohl der Kanzlerkandidat der Union nach einer Abstimmung im CDU-Bundesvorstand. Markus Söder zieht seine Kandidatur danach zurück. CSU-Politiker aus Bayreuth haben dazu eine Meinung.

Dienstagnacht (20.4.2021) hat der CDU-Bundesvorstand für Armin Laschet (CDU) als Kanzlerkandidaten von CDU/CSU gestimmt. Markus Söder (CSU) gibt Dienstagmittag den Machtkampf auf. CSU-Politiker aus dem Bayreuther Stadtrat sagen, was sie dazu denken.

Am Vortag äußerten sich Grünen-Politiker zur Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock.

Bundestagsabgeordnete aus Bayreuth über Union: „Wie eine Familie“

„Basisarbeit ist wichtig“, sagt Dr. Silke Launert (CSU) über die politische Arbeit der CSU. Eine stärkere Einbindung der Mitglieder hätte sich die Bundestagsabgeordnete und Bayreuther Stadträtin auch seitens der CDU gewünscht. Das Votum im Vorstand sei zwar nicht einstimmig ausgefallen, aber in solch einem Prozess sieht Launert auch eine Stärke Laschets:  „Er versucht stets, alle einzubinden.“

Über den bevorstehenden Wahlkampf resümiert Launert: „Die Union ist wie eine Familie. Wir diskutieren leidenschaftlich. Dann vertragen wir uns und halten zusammen.“

Ebenfalls wichtig auf Bundesebene: Die Einigung über heftig diskutierte Ausgangssperren in Deutschland.

Möglicher Kanzlerkandidat Markus Söder: „Historisch einmalig“

Noch ist die Nominierung Armin Laschets noch nicht offiziell bestätigt. Nach Söders Rückzug gilt diese jedoch als sicher. Dazu sagt Launert: „Es wäre eine historisch einmalige Gelegenheit gewesen, einen Bundeskanzler aus Franken zu haben.“ Was den Standort Bayreuth betrifft, sieht Launert über die CSU einen leichteren Zugang zu Söder als zu Laschet.

Kandidat Laschet oder Söder? Für Bayreuth großer Unterschied

In Bezug auf Bayreuth sei der Unterschied von Söder zu Laschet laut Stefan Specht (CSU) sehr bedeutsam: „Markus Söder ist seit vielen Jahrzehnten ein ausgewiesener Freund Bayreuths.“ Dem CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayreuther Stadtrat zufolge habe sich Söder immer für Bayreuth stark gemacht, etwa in Bezug auf die Universität oder das Markgräfliche Opernhaus. Armin Laschet könne dieses Detailwissen natürlich nicht haben.

CSU-Stadtrat: Abstimmung pro Laschet ein „bedauerlicher Vorgang“

Für Specht ist die Kandidatur Laschets „ein bedauerlicher Vorgang. Offenkundig wurde nicht der aussichtsreichste, qualifizierteste Kandidat gesucht […], sondern man meinte wohl, einem erst frisch ins Amt gehievten neuen Bundesvorsitzenden helfen zu müssen, weil er sonst parteiintern beschädigt würde“, sagt Specht auf Nachfrage des bt.

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit