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Allergie

Gefährliche Pflanze breitet sich in Franken aus: Warnung von Gesundheitsministerin

In Franken breitet sich eine gefährliche Pflanze aus: Ambrosia. Die bayerische Gesundheitsministerin warnt vor dieser Pflanze – nicht nur für Allergiker.

In ganz Bayern und in Franken breitet sich die gefährliche Pflanze Ambrosia weiter aus. Der fränkische Landkreis Roth ist besonders davon betroffen. Die Gesundheitsministerin warnt deshalb vor dieser gesundheitsgefährlichen Pflanze in ganz Bayern.

Ambrosia in Bayern: “heftige allergische Reaktionen auslösen”

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt nachdrücklich vor der gesundheitsgefährdenden Allergiepflanze Ambrosia. Huml betonte am Montag (20. Juli 2020) anlässlich der Besichtigung eines Ambrosia-Bestandes im Landkreis Roth in Georgensgmünd: “Die Pollen der nordamerikanischen Beifuß-Ambrosie, die kurz vor der Blüte steht, können bei Menschen heftige allergische Reaktionen auslösen. Deshalb ist es unser Ziel, die Ausbreitung der Pflanze in Bayern so weit wie möglich zu stoppen.”

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Aktuell sind in Bayern 509 größere Ambrosia-Bestände dokumentiert. Huml erläuterte: “Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen. Bei den Untersuchungen im Jahr 2019 wurden 45 neue große Ambrosia-Bestände gefunden, so dass die Gesamtzahl der erkannten großen Bestände auf 509 anstieg.”

Der Landkreis Roth ist der mit am stärksten betroffene Landkreis in Bayern, teilt Huml weiter mit. Insgesamt 34 große Bestände mit jeweils mehr als 100 Pflanzen wurden seit 2007 dort entdeckt.

Pflanze Ambrosia: Hier wächst sie am häufigsten

Die Beifuß-Ambrosia ist licht- sowie wärmebedürftig und keimt vorrangig auf offenen Flächen bei fehlender Konkurrenz durch andere Pflanzen. Sie wird bei uns bisher vor allem auf folgenden Flächen angetroffen, teilt das Gesundheitsministerium mit:

  • Gestörte Flächen wie Baustellen, Neubaugebiete, Schutthalden, Deponien
  • Weg- und Straßenränder (Bankette)
  • Vogelfutterstellen in Hausgärten
  • Schnitt- und Pflückblumenfelder

Bekämpfung der Ambrosia im Freistaat

Mit dem Bayerischen Aktionsprogramm “Ambrosiabekämpfung” begann 2007 im Freistaat eine systematische Erfassung mit wissenschaftlicher Begleitung. Dieses Programm setzt auf die Information der Bürger und die Bekämpfung der Ambrosia auf freiwilliger Basis.

Huml unterstrich: “Jährlich investiert der Freistaat mittlerweile 90.000 Euro in das Ambrosiamonitoring. Auf freiwilliger Basis ist es zwar gelungen, die unkontrollierte Ausbreitung der Allergiepflanze zu verlangsamen. Aber wie unser begleitendes Monitoring zeigt, steigen die Zahlen immer noch an. Deshalb arbeiten wir an einer weiterführenden Strategie.”

Gesundheitliche Folgen der Pflanze

  • allergisches Asthma
  • Bindehautreizungen
  • Heuschnupfen
  • Hautentzündung

Huml, die ausgebildete Ärztin ist, betonte: “Die Pollen der Ambrosia können schon in kleinen Mengen heftige Gesundheitseffekte beim Menschen auslösen. Dazu zählen allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Bindehautreizungen und allergisches Asthma. Die Ambrosiapollen haben ein fünf Mal höheres Allergiepotenzial als Gräserpollen.” Etwa 80 Prozent aller Pollenallergiker reagieren Experten zufolge auch auf Ambrosia, von denen circa die Hälfte anschließend dauerhaft allergisch dagegen sind.

Die ursprünglich in den USA beheimatete Pflanze Beifuß-Ambrosie breitet sich seit den 1990er Jahren auch in Bayern aus. Eine Ambrosia-Pflanze kann zwischen 3.000 und 60.000 Samen in ihrem einjährigen Lebenszyklus abwerfen. Außerdem kann sie bis zu eine Milliarde Pollen in die Luft entlassen. Zur Hauptblüte kommt Ambrosia erst spät im Jahr – je nach Wetterlage zwischen August und September.

Weitere Informationen zur Bekämpfung und Verbreitung der Ambrosia gibt es hier.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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