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Krieg

Ukraine-Unterhändler von eigenem Geheimdienst auf der Flucht erschossen

Spionage-Fall im Ukraine-Krieg: Der Geheimdienst SBU soll den ukrainischen Unterhändler Denis Kireew wegen Hochverrats auf der Flucht erschossen haben.

Im Ukraine-Krieg gibt es einen Spionage-Fall. Ein hochrangiger ukrainischer Unterhändler von den Russland-Ukraine-Gesprächen soll vom eigenen Geheimdienst erschossen worden sein.

Dabei war der 44-jährige Denis Kireew noch am Montag (28. Februar 2022) bei den Verhandlungen mit Russland in der Stadt Gomel vor Ort. Nach übereinstimmenden ukrainischen Medienberichten ist der Vater dreier Kinder nun auf der Flucht erschossen worden. Das berichtet unter anderen Focus online.

Verdacht auf Hochverrat: Ukrainer auf Flucht erschossen

Den Berichten aus verschiedenen ukrainische Medien berichten, dass Kireew vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst (SBU) beim Fluchtversuch getötet worden sein soll. Das haben sie aus internen Kreisen erfahren.

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Grund sei der Verdacht auf Hochverrat. Der Finanzexperte soll Informationen an Russland weitergegeben haben. Die Beweislast soll durch Aufzeichnungen von Telefongesprächen untermauert worden sein, berichten die ukrainischen Medien.

Der Verdacht der Spionage von Denis Kireew ist allerdings nicht neu. Laut ukrainischer Medien wurden bereits Ermittlungen gegen den ukrainischen Unterhändler aufgenommen. Beweise wurden damals nicht gefunden. Trotz dieser Anschuldigungen nahme Kireew an den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine teil. Weshalb und welche Rolle er dort spielte, ist nicht bekannt.




Ukraine stellt Ermordung von Kireew anders dar

Die ukrainischen Behörden bestätigen den Verdacht auf Hochverrat nicht. Demnach sei Kireew einer von drei Männer gewesen, die bei einer Spezial-Operation des GRU ums Leben gekommen sind, lautete die Stellungnahme des Militärgeheimdienst GUR am Samstagabend. Sie hätten ihrem Land einen heldenhaften Dienst erwiesen und seien bei dessen Verteidigung ehrenvoll gefallen, heißt es in der offiziellen Stellungnahme weiter.

Der getötete Finanz-Experte sei im Bank- und Private-Equity-Geschäft tätig gewesen und habe nach den Erkenntnissen des Nachrichtenportals oft Reisen nach Russland unternommen. Ein Journalist in der Ukraine habe aufgedeckt, dass Kireew ein Doppelagent gewesen sein könnte. Der Chef des dortigen Geheimdienstes halte dies für wahrscheinlich. Zudem unterhielt er wohl Verbindungen zu Oligarchen, die in den Diensten des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch stehen.