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Unfall

23-Jähriger stirbt nach Massenkarambolage auf A9 in Franken: Er wollte Hilfe leisten

Auf der A9 im Nürnberger Land gab es aufgrund der Wetterverhältnisse zahlreiche Unfälle. Mehrere Personen wurden verletzt, ein Mann starb im Krankenhaus.

Im Bereich Hormersdorf im Nürnberger Land gab es auf der A9 in Mittelfranken am Samstagabend, 17. September 2022, gleich mehrere heftige Unfälle.

Ein Mann ist im Krankenhaus gestorben. Das meldet das Polizeipräsidium Mittelfranken.

Update vom 19. September 2022 um 12:53 Uhr: Ersthelfer stirbt im Krankenhaus

Am Montagmittag verkündete die Polizei Mittelfranken schließlich, dass der lebensgefährlich verletzte 23-jährige Mann im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag.

Dabei handelte es sich um den Fahrer eines Abschleppfahrzeugs. Er war an der Unfallstelle ausgestiegen, um Hilfe zu leisten. Hierbei erfasste ihn ein Auto und schleuderte ihn mehrere Meter durch die Luft. Der junge Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Am Sonntag, 18. September 2022, starb er an seinen schweren Verletzungen.

Update vom 18. September 2022 um 10:56 Uhr: Weitere Details zu Unfällen bekannt

Die Polizei Mittelfranken kann nun genauere Details zu den Unfällen auf der A9 bei Hormersdorf vom Samstagabend, 17. September 2022, bekannt geben.

Gegen 18 Uhr befuhr der Fahrer eines VW Golf die dreispurige Autobahn in Fahrtrichtung Berlin. Zwischen den Anschlussstellen Schnaittach und Hormersdorf geriet er aufgrund der mit Hagelkörnern bedeckten Fahrbahn in die Mittelschutzwand und schleuderte im Anschluss auf den rechten Fahrstreifen. Hier krachte er in das Heck eines auf der dortigen Fahrspur fahrenden Skoda.

Nahezu zeitgleich geriet der Fahrer eines VW Touran an gleicher Stelle witterungsbedingt ebenfalls ins Schleudern. Hierbei erfasste er den Fahrer eines Abschleppfahrzeugs, welcher an der Unfallstelle ausgestiegen war, um Hilfe zu leisten. Der 23-Jährige schleuderte mehrere Meter durch die Luft und zog sich akut lebensgefährliche Verletzungen zu. Er wurde durch einen Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Die anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt.

Wenig später ereigneten sich auf der Gegenfahrspur zwischen der Anschlussstelle Hormersdorf und der Hienbergabfahrt in Fahrtrichtung München weitere Verkehrsunfälle mit mehreren beteiligten Fahrzeugen.

Auf Grund des plötzlichen Hagelschlages und bremsender, vorausfahrender Fahrzeuge, musste die Fahrerin eines VW Polo ihre Geschwindigkeit reduzieren. Der hinter ihr fahrende Fahrer eines Honda fuhr auf ihr Fahrzeug auf, woraufhin dieser gegen die linke Schutzplanke gelenkt wurde. Im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang prallte ein weiterer Pkw (Citroën) gegen den VW Polo und schob diesen gegen die rechte Schutzplanke.

Anschließend fuhren noch zwei weitere Pkw in die Unfallstelle, woraufhin es zum Zusammenstoß mit den bereits dort befindlichen Pkws kam.

Insgesamt trugen vier Personen leichte Verletzungen davon. Es entstand Gesamtsachschaden von rund 60.000 Euro.

Nahezu zeitgleich ereignete sich ebenfalls zwischen der Anschlussstelle Hormersdorf und der Hienbergabfahrt (Fahrtrichtung München) witterungsbedingt ein weiterer Verkehrsunfall.

Der Fahrer eines Skoda fuhr auf einen Hyundai auf, woraufhin die Fahrzeuge ins Schleudern gerieten und jeweils auf der linken beziehungsweise rechten Fahrspur zum Stehen kamen. Der Hyundai prallte hier auf der rechten Fahrspur in einen weiteren Pkw.

Durch die jeweiligen Zusammenstöße wurden drei Personen verletzt. Zwei mussten zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht werden. Es entstand Sachschaden von rund 45.000 Euro.

Beamte der Verkehrspolizei Feucht waren über Stunden mit der Aufnahme der Verkehrsunfälle beschäftigt. Hierbei wurden sie auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von einem Gutachter unterstützt.

Die A9 war für mehrere Stunden in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Gegen 00:15 Uhr konnten die Fahrspuren in Richtung Berlin wieder frei gegeben werden. Die Sperrung in Richtung München wurde gegen 01:30 Uhr aufgehoben.

Erstmeldung vom 18. September 2022 um 09:15 Uhr: Mehrere Unfälle auf der A9

Gegen 18 Uhr hielt ein Auto zwischen den Anschlussstellen Schnaittach und Hormersdorf in Richtung Berlin aufgrund des einsetzenden starken Hagels auf dem Seitenstreifen. Hinter dem Auto hielt ein Fahrzeug eines Abschleppdienstes an. Als dessen Fahrer aus dem Auto ausstieg, wurde er von einem anderen Auto erfasst. Der Fahrer wurde vor Ort erfolgreich reanimiert und mit dem Rettungshubschrauber und lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Lesen Sie auch: Auf der B85 gab es am Samstag einen schweren Unfall.

Gegen 18:20 Uhr ereignete sich auf der Gegenfahrbahn zwischen den Anschlussstellen Hormersdorf und Schnaittach in Fahrtrichtung Nürnberg ein weiterer schwerer Unfall. Nach derzeitigem Kenntnisstand seien daran satte zehn Fahrzeuge beteiligt gewesen. Der genaue Unfallhergang ist laut Polizei Mittelfranken noch weitestgehend unklar. Momentan werde von mindestens sieben verletzten Personen, eine davon schwer, ausgegangen. Die näheren Umstände zum Unfallhergang und der genauen Zahl der Verletzten sind Gegenstand der Ermittlungen durch die Verkehrspolizei Feucht. Teilweise wurden Geschädigte durch Zeugen direkt in umliegende Krankenhäuser gefahren.




A9 voll gesperrt

Zur Klärung der genauen Unfallursache wurden bei beiden Unfällen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Gutachter hinzugezogen.

Die A9 war am Samstagabend in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Das Technische Hilfswerk und die Polizei leiteten den Verkehr an den Anschlussstellen Schnaittach (Richtung Berlin) und Hormersdorf (Richtung Nürnberg) aus.