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Künstliche Intelligenz

Universität Bayreuth: Künstliche Intelligenz wird im Wildtiermonitoring benutzt

Die Wechselbeziehungen zwischen Wildtieren und Menschen im Veldensteiner Forst werden an der Universität Bayreuth, der LMU München und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) mit Hilfe von künstlichen Intelligenzsoftware (KI) in Verbindung mit High-Tech-Kameras erforscht.

Laut Informationen der Universität Bayreuth, sollen heimische Wildtiere auf Fotos automatisch erkannt und klassifiziert werden können. Mit mehr als 300.000 Euro fördert das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) das Projekt für vier Jahre.

Überwachung und Klassifizierung

Im Veldensteiner Forst gibt es ein für weite Teile Bayerns typisches Spektrum an Wildtierarten und vielfältigen Nutzungsinteressen. Im Rahmen des Projekts wird das großflächige Kameranetz so erweitert, dass alle Wildtierarten des Waldes in die Untersuchungen einbezogen werden können. Auch sichtbare Veränderungen der Vegetation und des Wetters werden in die Auswertung der Daten einfließen. Lesen Sie auch: Viele offene Diskussionen über die Rolle von ChatGPT in unserer Gesellschaft sind ausgelöst worden.




Datenauswertung

Die Datenauswertung, die unter anderem die Art und das Geschlecht der abgebildeten Tiere identifiziert, erfordert einen hohen Arbeitsaufwand. Die Auswertung der sehr großen Mengen an Bilddaten aus dem sogenannten „Fotofallenmonitoring“ soll so weit wie möglich von künstlicher Intelligenz übernommen werden.

Forschende der LMU München werden das notwendige System von Algorithmen entwickeln. Bilder von Menschen werden automatisch datenschutzgerecht aussortiert, ohne dass die notwendigen Informationen über menschliche Aktivitäten verloren gehen. Diese Technologie wird neue bildbasierte Erkenntnisse über die Interaktion von Mensch und Tier in der freien Natur weltweit liefern. Diese Erkenntnisse werden ein proaktives Management von Outdoor-Sportarten in Landschaften fördern, die eine wichtige Rolle für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt spielen.

Prof. Dr. Manuel Steinbauer, Professor für Sportökologie, an der Universität Bayreuth befasst sich unter anderem mit der wachsenden Beliebtheit von Outdoor-Sportarten und den daraus resultierenden Folgen für Umwelt, Landschaft und Natur. „Die automatisierte Auswertung der Bilder mit künstlicher Intelligenz und die dadurch entstehenden langen Beobachtungszeitreihen übermitteln Informationen, an denen sich im Detail ablesen lässt, wie Wildtiere auf Einflüsse von Menschen in ihrer Umgebung reagieren. Es ist in Deutschland das erste Mal, dass künstliche Intelligenz derart systematisch und kontinuierlich über mehrere Jahre hinweg für die Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen zwischen Menschen und Tieren eingesetzt wird“, sagt Steinbauer.